Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
Vom Netzwerk:
stieß Mason hervor. »Ich gehe dir besser aus den Füßen. Sag Bescheid, wenn ich irgendwas machen soll.« Er nahm sein Glas und zog sich in sein Arbeitszimmer zurück.
    Dort schrieb er Anmerkungen an den Rand von Berichten, entwarf ein Memo an Davis und las weitere E-Mails, doch an dem Klappern der Töpfe und Pfannen und dem Zuschlagen der Schranktüren aus der Küche konnte er hören, dass es nicht gut aussah.
    In seinem Computer googelte er Jax Snax und staunte über die Zahl der Treffer. Na und ob Jax auf Einkaufstour gewesen war! Allein innerhalb des letzten Jahres hatten sie, abgesehen von der Keksbäckerei und dem Kartoffelchips-Hersteller, von denen Celia erzählt hatte, noch eine Brezelbäckerei in Familienbesitz aus Pennsylvania namens Dutch Uncle und eine Popcornfirma aus Iowa namens Poppinz’ erworben. Als Mason die Liste der Treffer herunterscrollte, entdeckte er einen Artikel aus einem Getränkehandelsfachblatt, der erst zwei Monate alt war. Er klickte ihn an und las ihn voller Bestürzung.

    Jerry Kelso, der Vorstandsvorsitzende von Jax Snax , bestätigte Gerüchte, dass seine Firma zur Vervollständigung ihres Branchenmixes auf der Suche nach einem kleinen bis mittelgroßen regionalen Getränkeabfüller ist. »Wir besitzen das Fachwissen, die Vertriebswege und eine Erfolgsgeschichte in der Lebensmittelbranche«, sagte er jüngst in einem Interview. »Wir wägen gerade verschiedene Optionen ab, unter anderem einen Hersteller für innovative alkoholfreie Getränke in North und South Carolina, der unserer Meinung nach zur Übernahme bereit sein könnte.«

    Mason klappte seinen Laptop zu.
    »Celia!«, brüllte er.
    Sie antwortete nicht, sondern hantierte immer noch in der Küche mit Töpfen und Pfannen herum. Er begriff einfach nicht, warum sie plötzlich so ein Theater wegen des Abendessens machte. Warum wollte sie ihm unbedingt beweisen, dass sie kochen konnte? Es gab Restaurants in Passcoe, nicht besonders viele, aber genug, um niemals Hunger leiden zu müssen. Sie waren Mitglied im Country Club und konnten dort außer montags, wenn Ruhetag war, jeden Abend essen. Außerdem war er selbst kein schlechter Koch. Schließlich hatte er sich in den Jahren nach der Trennung von Annajane auch selbst versorgt.
    »Verdammt!«
    Er sah auf. Celia stand in der Tür, hatte ihr Mobiltelefon in der Hand und wirkte äußerst angefressen.
    »Stimmt was nicht?«, fragte er.
    »Deine Mutter hat gerade angerufen«, sagte sie. »Wegen Tante Eleanor. Sie hat ein Nickerchen gehalten, und Sallie hat nach ihr geguckt, und sie hat das Gefühl, dass mit Tante Eleanors Atem irgendwas nicht stimmt.«
    Sofort erhob sich Mason. »Müssen wir einen Arzt holen? Sie ins Krankenhaus bringen?«
    »Wer weiß?«, sagte Celia. »Sie ist über neunzig. Ich weiß nicht, warum sie unbedingt ganz allein zur Hochzeit kommen wollte, wo ihr Zustand doch so labil ist. Ich könnte meine Cousine Mallery umbringen, dass sie sie ins Flugzeug gesetzt hat.«
    Mason griff nach seinen Autoschlüsseln. »Komm! Ich fahre dich rüber nach Cherry Hill. Wir können Dr. Kaufman anrufen. Falls es nötig ist, kommt er rüber und sieht nach ihr.«
    »Ich will dich damit nicht belasten«, gab Celia zurück. Sie hatte ihre Tasche über die Schulter geworfen und die Autoschlüssel in der Hand. »Wahrscheinlich ist es nichts. Ich rufe dich an, wenn ich Hilfe brauche.«
    »Was ist mit dem Essen?«, fragte Mason. »Soll ich es fertig machen?«
    Celia warf einen Blick zur Küche hinüber und spitzte die Lippen. »Tut mir leid, Schatz. Schmeiß es weg!«

16
    Mason atmete tief aus. War Celia sauer auf ihn? Sie war sonst immer so freundlich und unproblematisch. Was war in letzter Zeit in sie gefahren? Beleidigt war sie aufgebrochen. Wenn sie geblieben wäre, hätte er diese Jax-Snax -Sache mit ihr geklärt. Sie wusste mehr über das Thema, als sie ihm verraten hatte. Das war kein beiläufiges Geplauder gewesen. Beiläufig gab es bei Celia nicht. Vielleicht hatte sie es für angebracht gehalten, ihn darauf hinzuweisen, dass eine andere Firma Quixie auf dem Bildschirm hatte. War ja noch nichts passiert, oder?
    Er sollte ein schlechtes Gewissen wegen des Abendessens haben, das war ihm klar. Schließlich war Celia die Hochzeit verhagelt worden, ihre zukünftige Stieftochter benahm sich wie eine kleine Nervensäge, und jetzt war die Großtante vielleicht noch krank. Richtig krank.
    Während er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass er sich deswegen überhaupt nicht schlecht

Weitere Kostenlose Bücher