Sommerprickeln
essen, wenn sie aus dem Krankenhaus herauskommt.«
»Ich mag keine Hochzeitstorte«, sagte Sophie stur.
Mit seitlich geneigtem Kopf betrachtete Celia das kleine Mädchen. »Woher willst du das wissen? Du hast doch noch nie Hochzeitstorte gegessen!«
»Wooohl!«, krähte Sophie. »Hab ich wooohl!«
»Schon gut«, sagte Celia mit einem Anflug von Resignation. »Wenn du meinst.«
»Sie war letzten Sommer Blumenmädchen bei der Hochzeit meiner Cousine«, erklärte Mason. Wieder schaute er seine Tochter ernst an. »Aber so redest du nicht mit Celia. Entschuldige dich bitte bei ihr, weil du so unhöflich warst.«
»Es tut mir leid, dass ich unhöflich war«, sagte Sophie. Sie zog die Decke nach oben, bis ihr Kopf nicht mehr zu sehen war. Ihre Stimme klang gedämpft. »Geh weg.«
Celia zuckte mit den Schultern, griff nach ihrer Handtasche und tätschelte Sophies Knie unter der Bettdecke. »Schon gut, Mausezahn. Ich gehe jetzt. Werd schnell wieder gesund, damit wir dich mit nach Hause nehmen können!«
Mason schüttelte den Kopf. »Ich rede mit ihr. Sie ist nicht sie selbst.«
Celia hob eine Augenbraue. »Wenn du meinst.«
»Ich rufe dich später an.« Mason gab ihr einen Kuss auf die Wange.
»Sag Celia ›auf Wiedersehen‹, Sophie!«
»Auf Wiedersehen, Sophie«, flötete das kleine Mädchen.
Mason saß im Wohnzimmer und überflog eine Aufstellung der Instandhaltungskosten der Lkws, als er den Schlüssel in der Eingangstür hörte.
Mit der Hüfte stieß Celia die Tür auf. Sie trug eine große Tüte mit Lebensmitteln und hatte ihre Reisetasche über die Schulter geworfen.
»Warte, ich komme«, sagte Mason und sprang auf, um ihr die Last abzunehmen. Er küsste sie auf die Wange und schielte in die Einkaufstüte. »Was ist das alles?«
»Abendessen für uns«, sagte Celia und steuerte auf die Küche zu. »Du hast doch noch nichts gegessen, oder?«
»Ähm, nein«, sagte er und folgte ihr in die Küche in der Hoffnung, dass sie nicht die fettige braune Papiertüte vom Smokey Pig entdecken würde. »Ich wollte auf dich warten und schauen, was du möchtest.«
Celia stellte die Einkaufstüte auf der Arbeitsfläche ab und schlang die Arme um seinen Hals. »Ich möchte heute einfach nur einen ruhigen Abend allein mit meinem Mann verbringen. Ich möchte ihm etwas Leckeres kochen, guten Wein trinken und ihm später vielleicht zeigen, was er gestern Abend verpasst hat.«
»Du meinst die Hochzeit? Hey, das holen wir nach. Wir müssen nur warten, bis Sophie …«
Celia schenkte ihm einen koketten Blick. Sie zog ihre Reisetasche auf und präsentierte ihm mit einer schwungvollen Bewegung einen hauchdünnen schwarzen Stofffetzen, der kaum größer als ein Taschentuch war. Dann hielt sie ihn an ihren Körper.
»Ich meinte die Hochzeitsnacht. Weil du das hier letzte Nacht nicht gesehen hast, dachte ich, ich könnte es dir heute Abend vorführen.«
Celia küsste ihn, er erwiderte den Kuss, und sie drückte sich eng an ihn. Sein Körper reagierte.
»Hmm«, schnurrte Celia, aber löste sich von ihm. »Jetzt lenk mich bloß nicht ab«, schimpfte sie und wackelte mit dem Finger, als sei er ein ungezogener kleiner Junge. »Ich muss das Abendessen zubereiten.«
Mason lehnte sich gegen den Schrank. »Soll ich irgendwas tun?«
»Eigentlich nicht«, sagte Celia. »Ich dachte, wir machen uns ein großes, saftiges Steak, dazu Folienkartoffeln mit Spinat. Ich habe mir das Rezept von diesem Steakhouse in Charleston besorgt, das du so magst. Ach ja, und Salat.«
Celia holte einen Kopf Römersalat aus einer Plastiktüte und spülte ihn unter dem Wasserhahn ab.
»Mase?«
»Hm?« Er schaute aus dem Küchenfenster auf ein Rotkehlchen, das draußen im Gras herumhüpfte. Er hatte davon gesprochen, draußen einen Garten anzulegen. Die Ecke war hübsch und sonnig, aber Celia wollte den Rasen so lassen, wie er war, außerdem hatte sie ihn wissen lassen, Tomatenstöcke und Paprikapflanzen sähen »billig« aus.
Sie zögerte. »Letzte Woche hat mich ein alter Bekannter angerufen. Hast du ihn vielleicht mal kennengelernt? Jerry Kelso?«
Wenn er die Tomaten vielleicht in hübsche hölzerne Kisten oder so setzte? Das sähe doch nicht billig aus, oder?
»Kelso?« Mason runzelte die Stirn. »Der Vorstandsvorsitzende von Jax Snax ? Den kennst du?«
»Davis hat uns vor ein paar Monaten auf einer Marketingveranstaltung in Houston miteinander bekannt gemacht.«
Der Name Jerry Kelso geisterte seit Wochen durch Masons Kopf. Genaugenommen, seit
Weitere Kostenlose Bücher