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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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»Die neuen Geschmacksrichtungen wurden von den Testgruppen hervorragend angenommen. Wir brauchen einfach ein paar frische Ideen, wir haben nämlich ein gutes Produkt …«
    »Ich sage dir, es ist zu spät«, schrie Davis ihn fast an. »Die neuen Geschmacksrichtungen, von denen du da redest, kosten Millionen. Wir bräuchten ganz neue Maschinen, zusätzliche Kapazitäten und wer weiß, was noch alles. Ich habe es satt, immer mehr Geld zum Fenster rauszuwerfen. Wenn du mir nicht glaubst, dann red doch mit Celia! Sie wird dir die Wahrheit sagen. Klüger ist es, das Geld von Jax zu nehmen. Wir machen den Deal und zwingen sie, ein hieb- und stichfestes Abkommen zu unterschreiben, dass sie die Firma nicht verlegen werden, zumindest nicht in den nächsten vier oder fünf Jahren. Vielleicht gibt’s noch ein paar Steuergelder vom Staat, damit wir hierbleiben …«
    Der Muskel in Masons Kiefer zuckte, als hätte jemand ein Elektrokabel daran gehalten. »Wir werden den Staat ganz bestimmt nicht erpressen und für ein Almosen von der Regierung hierbleiben, nur um uns anschließend aus dem Staub zu machen. So führen die Bayless’ nicht ihre Geschäfte.«
    »Was du nicht sagst.« Davis lehnte sich auf seinem Lederstuhl zurück. Er klickte auf die Maustaste, und auf seinem Bildschirm erschienen erneut Farbfotos von Immobilien. Er drehte den Monitor, damit Mason einen Blick darauf werfen konnte.
    »Siehst du das? Das ist ein Haus mit vier Schlafzimmern auf Figure Eight Island.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm. »Allein das Grundstück kostet eins Komma drei Millionen, und ich weiß, dass der Besitzer noch mal anderthalb Millionen für den Bau des Scheißteils ausgegeben hat. Dann hat er sich auf dem Immobilienmarkt verzockt. Dem geht es jetzt ganz schlecht. Er fleht mich geradezu an, das Ding zu kaufen – komplett eingerichtet –, eine 35 Fuß lange Yacht gibt’s noch gratis dazu. Habe mir gerade das Vorkaufsrecht gesichert. Achthunderttausend. Kannst du das glauben?«
    Mason merkte, wie sich sein Magen umdrehte. Sein Bruder genoss die Vorstellung, das Unglück eines anderen auszunutzen. »Du könntest dir das Haus und das Boot auch kaufen, ohne das Geld von Quixie anzurühren«, erklärte er. »Du hast genug davon. Nichts hält dich davon ab.«
    Davis beugte sich über den Tisch. Unter seiner Bräune trat ein Netz feiner roter Adern hervor, die sich über seine hohen Wangenknochen zogen. »Quixie hält mich davon ab«, sagte er. »Dieses tote Pferd zu reiten, kostet mich meine ganze Zeit und Kraft. Aber ich bin damit durch.«
    Er legte die Hände flach auf den Schreibtisch. »Und bevor du anfängst, mir einen Vortrag über Familienehre und den ganzen Scheiß zu halten, solltest du wissen, dass ich nicht der Einzige bin, der für den Verkauf ist. Ich weiß, dass Pokey total dagegen ist, aber Pete hat schließlich jede Menge Geld, und unsere kleine Schwester weiß eh null über Qixie.«
    Er warf einen Blick auf ein Foto von Sallie in einem silbernen Rahmen, das auf seinem Schreibtisch stand. Sie hatte das Porträt erst vor einem Jahr anfertigen lassen, kurz nach der Reise nach Florida, die offiziell als Winterurlaub ausgegeben wurde, von der aber alle wussten, dass der Zweck ein kunstfertiges Lifting gewesen war.
    »Eigentlich wollte ich jetzt nicht damit anfangen, aber du musst wissen, dass auch Mama zu diesem Geschäft bereit ist. Sie wird ja nicht jünger. Sie will raus und ihr Leben genießen, solange es noch geht. Und wenn du diese Firma nur aus Sturheit und Stolz den Bach runtergehen lässt, dann ist das deine Sache, Kumpel.«
    Davis zeigte auf den Bildschirm mit dem Foto von dem Haus am Meer. »Wenn du in diesem Sommer in dem kaputten alten Bootshaus und dem Cottage unten am See herumbastelst, dann werde ich meine Zeit am Meer verbringen.«
    Mason schüttelte den Kopf. »Ich war heute Morgen bei Mama. Du hast ihr alle möglichen Lügen aufgetischt, was mit der Firma passiert, wenn wir sie nicht verkaufen, nicht wahr, Davis? Du hast sie eingeschüchtert, ihr eingeredet, sie würde eine arme Witwe.«
    Sein kleiner Bruder zuckte lässig mit den Achseln. »Mama ist eine erwachsene Frau mit sehr viel Geschäftssinn, Mason. Sie sieht die Zeichen auch ohne Taschenlampe.«
    »Ich bin fertig«, sagte Mason knapp und stand auf. »Ich bin eh nicht gekommen, um mit dir über die Vorzüge von Jax Snax zu sprechen. Ich bin hergekommen, um mit dir über Quixie zu sprechen. Hier und jetzt. Ich habe versucht, mich aus

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