Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)
nippte an ihrem Wein und fragte sich, warum er das überhaupt fragen musste. »Blutschwur oder kleiner Finger?« Als er lachte, trank sie noch einen Schluck. »Wenn ich mit einem Mann schlafe, treffe ich mich mit keinem anderen. Das ist nicht nur unfein und gegen meine Prinzipien, es ist auch einfach zu kompliziert.«
»Gut. Also nur du und ich.«
»Nur du und ich«, wiederholte Emma.
»Um sieben muss ich draußen vor Ort sein.«
Jetzt kommt’s, dachte sie. Ich muss morgen früh raus, Baby. War super mit dir. Ich ruf dich an.
»Irgendwelche Einwände, wenn ich hierbleibe? Ich müsste gegen fünf aufstehen.«
Emmas Mundwinkel hoben sich. »Keine Einwände.«
Als sie endlich in den Schlaf glitten, entdeckte Jack, dass Emma ein Kuscheltier war. Die Art Frau, die sich eingräbt und an einen schmiegt.
Er war eher jemand, der Platz brauchte. Platz bewahrte einen Mann davor, sich in etwas zu verheddern - wörtlich und im übertragenen Sinne.
Doch er stellte fest, dass es ihm unter diesen Umständen eigentlich nichts ausmachte.
Emma schlief ein wie ein Stein, der in einen Teich plumpst. Im einen Moment war sie noch wach und regte sich, im nächsten war sie abgetaucht. Er dagegen sank langsam in den Schlaf, spulte vor seinem inneren Auge den Film mit den Ereignissen des vergangenen und des kommenden Tages ab, während sein Körper zur Ruhe kam.
Also sank er langsam, während Emma den Kopf in seine
Halsbeuge schmiegte, ihm den Arm um die Taille geschlungen und ein Bein zwischen seine geschoben hatte.
In beinahe der gleichen Position erwachte er ungefähr sechs Stunden später, als der Wecker seines Handys piepte. Und als er den Duft von Emmas Haar wahrnahm, war sie sein erster bewusster Gedanke.
Sein Versuch, sich davonzustehlen, ohne sie zu wecken, endete damit, dass sie sich enger an ihn kuschelte. Obwohl sein Körper begeistert darauf reagierte, bemühte er sich, sie sanft von sich zu schieben.
» Hm? «, brummte sie.
»Tut mir leid. Ich muss los.«
»Wie spät?«
»Kurz nach fünf.«
Emma seufzte erneut und hob den Mund, um seine Lippen zu streifen. »Ich hab noch ne Stunde. Schade, dass du weg musst.«
Es gelang ihm, sie umzudrehen, so dass sie einander gegenüber lagen und ihre Hand langsam und träge über seinen Hintern kreiste.
»Es gibt zwei Dinge, die ich im Moment echt praktisch finde.«
»Was?«
»Mein eigener Herr zu sein, also nicht gefeuert zu werden, wenn ich zu spät komme. Und mehr noch meine Angewohnheit, immer ein paar extra Arbeitsklamotten im Kofferraum zu haben. Wenn ich direkt von hier aus hinfahre, habe ich noch fast eine Stunde.«
»Praktisch. Willst du Kaffee?«
»Das auch«, sagte Jack und rollte sich auf sie.
10
Während Tiffany einen weiteren Auftrag fertig machte, vollendete Emma den dritten handgebundenen Strauß. Sie liebte die Kombination aus Fransentulpen mit Ranunkeln und Hortensien. Und auch wenn ihre Finger beim Einbinden des Drahts mit den Kristallen litten, wusste sie, dass dieser Vorschlag richtig gewesen war. Ebenso wie die Streifen aus Spitze und die perlenbesetzten Nadeln zum Fixieren der Blumenstängel.
Die einzelnen Schritte, die Details, die erforderliche Präzision waren der Grund dafür, dass sie trotz ihrer Erfahrung für jeden Strauß fast eine Stunde brauchte. War sie nicht ein Glückspilz, dachte sie, dass sie jede Minute davon genoss?
Für sie gab es auf der ganzen Welt keinen schöneren Job. Und gerade jetzt, als sie mit der sorgfältigen Zusammenstellung der Zutaten für den nächsten Strauß begann, während Tiffany still am anderen Ende des Arbeitstisches werkelte und Musik und Blumendüfte in der Luft lagen, gerade jetzt fand Emma, dass sie die glücklichste Frau auf Erden war.
Sie drehte die Blumen in ihrer Hand, fügte Tulpen in verschiedener Höhe hinzu, rückte zurecht, setzte die Ranunkeln dazwischen, um die gewünschte Form zu erhalten. Beim Einbinden der Perlen freute sie sich an den glitzernden Akzenten, und die Zeit verging wie im Flug.
»Soll ich jetzt mit den Centerpieces anfangen?«
»Hm?« Emma schaute auf. »Oh. Entschuldige, ich war gerade ganz woanders. Was hast du gesagt?«
»Die sind echt schön. Die verschiedenen Materialien.« Während sie Emmas Arbeit bewunderte, kippte Tiffany ein Glas Wasser hinunter. »Danach musst du nur noch einen machen. Ich würde ja damit anfangen, aber im Sträußebinden bin ich nicht so gut. Ich könnte allerdings mit den Centerpieces loslegen. Ich habe die Liste und den
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