Somnambul Eliza (German Edition)
lang geradezu
unverwandt an. Dann trat er vor sie hin, nahm ihr Gesicht in beide Hände und
beugte sich über sie, um sie leidenschaftlich zu küssen, wobei seine kühle,
wendige Zunge das imitierte, was sie einander nun schon so lange vorenthielten.
Eliza schnappte nach Luft, während er auf eine schamlose Weise lustvoll ihren
Mund erforschte. Doch als sie es ihm gleichtat, war da etwas ungemein
Scharfkantiges und sie schreckte zurück. Valeriu ließ im gleichen Moment von
ihr ab und fuhr sacht mit dem Daumen über die rosigen, wunden Ränder ihrer
Lippen.
„Hilfst du mir beim Ausziehen,
Liebster?“ fragte sie und ihre Stimme war nur ein Hauch.
„Wenn du das wünschst“, erwiderte er mit
diesem kehligen Timbre in der Stimme, das Eliza wissen ließ, wie sehr er sie
begehrte. Valeriu stand dicht vor ihr und im Schein der Kerzen flackerten seine
bunten Augen wie zwei unterschiedlich tiefe, doch gleichermaßen unergründliche
Seen.
Er griff nach dem Saum ihres Kleides und
schob es unendlich langsam nach oben. Dabei glitten seine kühlen Finger
zunächst über ihre Strümpfe und dann, weiter oben, über ihre nackte Haut und
verfolgten die Konturen ihrer Oberschenkel, ihrer Hüfte und ihrer Taille nach,
bis sie sich unter das Seidentop schoben, das sie unter dem Kleid trug, und
jede ihrer Rippen liebkosten.
Eliza bäumte sich auf und seine Hände
umschlossen wohltuend fest die Stelle knapp über ihrer Taille. Sie wirkten wie
ein Anker, sicher und Schutz bietend und sie meinte fast zu schweben, so
geborgen und frei fühlte sie sich, während seine Hände sie hielten. Dann reckte
sie die Arme nach oben und er streifte ihr das Kleid über den Kopf. Als
nächstes wandte er sich ihrem Top zu und ließ ihr die Spaghetti-Träger so über
die Schultern rutschen, dass der Stoff in einer einzigen, fließenden Bewegung
über ihre Hüften zu Boden fiel.
„Du bist wunderschön, pisică mea “,
sagte er und die feierliche Aufrichtigkeit in seiner Stimme und in seinem Blick
ließen ihr Herz schneller schlagen.
Dann machte er sich daran, die vier
Schiebeverschlüsse zu lösen, mit denen die Strümpfe am Strumpfgürtel befestigt
waren. Eliza hatte gedacht, dass sie ihm dabei würde zur Hand gehen müssen,
doch er machte das so behände, als hätte er reichlich Erfahrung mit dieser
eigentlich altmodischen Methode. Dann trat er hinter sie und löste den
Verschluss des Strumpfgürtels. Er fuhr mit den Fingern durch ihr Haar und legte
es ihr dann nach vorn über die Schulter. Eliza betrachtete die Szene in dem
hohen, schmalen Spiegel und das Kerzenlicht ließ das, was sie sah, wirken wie
ein Gemälde. Sie stand sich selbst gegenüber, sah ihre Haut, die im
Kerzenschein golden schimmerte, die flammende blonde Mähne, die hohen Pumps,
die im eigenartigen Kontrast zu ihrem fast nackten Körper standen und die
exquisite schwarze Wäsche, die einer Edelkurtisane würdig gewesen wäre. Und sie
sah Valeriu, den ungemein schönen, rätselhaften Mann, der sich über ihre
Schulter beugte und den sie so bedingungslos liebte. Seine dunkle Kleidung
kontrastierte mit ihrer hellen, nackten Haut und sein schlanker, muskulöser
Körper erinnerte sie in seinen eleganten Bewegungen und Gesten an eine große,
schwarze Raubkatze. Es überraschte sie selbst, dass sie keinerlei Scham
empfand, während sie so entblößt vor dem tadellos gekleideten Baron stand, doch
im Gegenteil fühlte sie sich gestärkt und reif und ungemein begehrenswert.
Seine magischen Hände streichelten ihren Nacken und ihre Schultern und fuhren
bis zu ihrem Steißbein hinab, ehe er den Verschluss ihres BHs öffnete.
Dann plötzlich spürte sie ihn nicht mehr
und Eliza schaute in den Spiegel. Valeriu war verschwunden.
Eliza brauchte einen Moment, um wieder
zu sich zu kommen. Dann zog sie mit ein paar schnellen, beflissenen Handgriffen
die Schuhe und Strümpfe aus und streifte ihren Slip ab. Die Kleider, die auf
der Erde verteilt waren, las sie auf und legte sie zusammen. Dann band sie ihre
Haare routiniert zu einem unordentlichen Knoten. Sie stieg in die Badewanne und
ein wohliger Laut entrang sich ihrer Kehle. Sie nahm einen Schluck Wein und
genehmigte sich eine der Pralinen, die so liebevoll in einem kunstvoll
durchbrochenen Zwiebelmuster-Schälchen angerichtet waren. Dann sank sie tief in
das duftende, warme Wasser und sah zu, wie sich das flackernde Kerzenlicht auf
der sich ständig leicht bewegenden Wasseroberfläche spiegelte. Das Wasser, das
im Schein der Kerzen wie ein
Weitere Kostenlose Bücher