Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I
kurz vorm Abspritzen. Das konnte nicht sein. Aber er forderte es heraus. Wir spritzten gleichzeitig ab.
Danach sank ich nieder auf seine Brust. Einen Moment lang schien es, als seien wir Liebhaber. Er küsste meinen Hals, und meine Lippen suchten nach seinem Mund. Diesmal wehrte ich mich nicht gegen den Kuss. Ich spielte mit Adrians Zunge.
Er war mein Feind, aber er war gut im Bett.
Kapitel III
Nach dem Sex schlief ich tatsächlich ein. Ich war vollkommen ausgelaugt, und Adrian ließ mich schlafen.
Als ich erwachte, war es dunkel und ich war allein im Zimmer. Die Leine hatte Adrian mir abgenommen. Ich trug nur noch das Halsband - und die verdammten Handschellen.
Ich stieg aus dem Bett und ging zum Badezimmer. Dort suchte ich nach dem Lichtschalter. Mit der Nase knipste ich das Licht an und drehte danach mit den Zähnen den Wasserhahn am Waschbecken auf. Es kam nichts raus. Anscheinend hatte Adrian den Hauptwasserhahn zugedreht. Also quälte ich mich weiterhin mit schrecklichem Durst.
Ich musste eine Möglichkeit zur Flucht finden.
Natürlich war die Zimmertür verschlossen. Ich trat ein paar Mal heftig dagegen, doch die Tür besaß einen Stahlrahmen, und auch das Schloss war sehr stabil. Ich war hier eingesperrt. Etwas anderes hatte ich nicht erwartet. Dennoch frustrierte es mich.
Ich schaltete das Licht im Zimmer an – auch wieder mit der Nase. Danach öffnete ich mit dem Mund die obere Schublade am Nachttisch. Es lagen Potenzpillen darin und einige Fläschchen Poppers.
Die untere Schublade war mit einem Schloss gesichert. Was auch immer Adrian darin versteckte, es war dort sicher.
Ansonsten lag nur jede Menge Wäsche im Zimmer herum. Adrian war schlampig. Und in Zukunft sollte ich als Sklave bei ihm putzen. So hatte ich mir meine Zukunft nicht vorgestellt. Im Grunde hatte ich keine Vorstellung von meiner Zukunft. Zum Militär konnte ich nicht zurück. Die hatten mich schließlich ins Irrenhaus gesteckt. Oder war ich da vielleicht noch? Es kam mir alles so unwirklich vor. Manchmal hatte ich mich in einem lichten Moment mit den anderen Patienten unterhalten. Sie hatten Wahnvorstellungen. Sie lebten längst nicht mehr in der Realität. War ich nun auch schon so weit?
Ich legte mich aufs Bett und schloss die Augen. Was sollte ich auch tun?
Ich weiß nicht, wie lange ich da lag. Irgendwann hörte ich den Schlüssel im Schloss an der Zimmertür klimpern. Adrian kam zurück.
Ich öffnete die Augen und sah ihn an.
Er grinste: »Ich habe eine Überraschung für dich, Soldat.«
Ich war nicht scharf auf Überraschungen – zumindest nicht auf die von Adrian.
Er hatte einen Knebel für mich mitgebracht. War das die Überraschung? Wohl kaum.
Adrian kam zu mir und legte mir den Knebel an. Dann befahl er mir: »Steh auf!«
Ich erhob mich vom Bett, und er befestigte die Leine wieder an meinem Halsband.
Seine Überraschung führte uns in den Keller, zur Folterkammer.
Adrian öffnete die Tür, und ich erschrak.
Es war Marius. Er hing nackt an der Kette, so wie ich die Nacht davor. Seine Augen waren mit einem Tuch verbunden. Er konnte mich nicht sehen, und ich konnte nicht zu ihm sprechen.
Marius sprach zu Adrian: »Du bist also wieder da.«
»Natürlich. Schließlich bin ich noch nicht fertig mit dir, Adonis.«
So hatte er Marius getauft. Mein schöner Bruder war in Adrians Gewalt, und ich konnte nichts dagegen tun. Das war die schlimmste Qual, die Adrian mir bisher zugefügt hatte.
Er machte meine Leine an einem Haken an der Wand fest und widmete sich Marius. Ihm hatte er nicht das Haar rasiert. Marius trug noch immer seine blonden Locken auf dem Kopf. Er war so verdammt schön, noch schöner als damals. Jetzt war er wirklich ein Mann. Er hatte Muskeln bekommen. Seine leicht gebräunte Haut war wie Seide. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Adrian ihm Wunden zufügte – dass er ihn überhaupt anfasste.
Adrian streichelte über Marius’ Rücken. »Ich werde dich nicht zeichnen. Das wird er tun. Du bist wie geschaffen für ihn.«
»Für wen? Was soll das?«
Adrian klärte ihn auf: »Wir sind Menschenhändler. Und du bist eine wertvolle Ware, Adonis.«
»Ich heiße Marius.«
Adrian gab ihm eine kräftige Ohrfeige. »Ich nenne dich, wie ich will.«
Doch Marius ließ sich davon nicht beeindrucken. Er knurrte: »Was hast du mit Aaron gemacht, du Schwein?«
Adrian antwortete zynisch: »Das kann dir jetzt egal sein. Dein Bruder gehört mir, und du wirst bald einem anderen Herrn
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