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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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eben abschlachten«, murmelte Tarabas und machte sich eingeschnappt von dannen. Mit einem Hilferuf lenkte der Mondmann Vincents Aufmerksamkeit auf sich. Er stand mit dem Gesicht an einer Hecke. Jemand hatte ihn an die Sträucher gefesselt. Sein Rücken war mit roten Striemen übersät, Lava-Rinnsale auf der Haut. Vincent machte sich auf den Weg.
     
    Er erklärte Mondi, wie man sich von einer Fessel befreien konnte. »Du musst dir die Schulter auskugeln.«
    Der Mondmann hatte damit einige Mühe. Dann gelang es ihm schließlich.
    »Und jetzt schüttel die Fessel von dir«, wies ihn Vincent weiter an.
    Er schüttelte sich und bespritzte Vincent mit Lava.
    »Pass doch auf, kleiner Mann!« Ein paar Brandblasen bildeten sich auf seinem Arm und es roch nach verbranntem Haar.
    »Entschuldigung.«
    »Wer hatte dich denn gefesselt?«
    »Sonnenkönigin«, murmelte er und renkte sich die Schulter ein.
    »Die Elfe?«
    »Ja! Sonnenkönigin!«
    »Warum?«
    »Rollenspiel.«
    »Aha.« Vincent sah hinter der Hecke einige Astabfälle und er hatte eine Idee. Er würde Tarabas eine Flöte daraus schnitzen, und wenn er schon dabei war, für Birinus eine Mundharmonika. Der Mondmann zupfte an Vincents Beinhaaren. »Sonnenkönigin? Sonnenkönigin?«
    »Sprichst du auch in ganzen Sätzen?«
    »Entschuldigung.«
    Vincent hatte noch einen Kräuterfilm an seinen Händen, die er über die Brandblasen schmierte. Es linderte die Schmerzen auf ein Minimum. Während sich der Mondmann auf die Suche nach seiner Sonnenkönigin machte, sammelte Vincent hinter der Hecke ein paar passende Holzstücke ein. Als er zurückkehrte, kreuzte er den Weg von Saxo von Falkenthal. Der bückte sich nach irgendwelchen abgenagten Knochen. »Waldipert!«, rief er und dass er gefälligst den Müll aufräumen solle. »Ich werde noch verrückt mit diesem Typen!«
    »Er ist ein Untoter, keine Putzfrau.« Doch der Ork ging nicht darauf ein. Als Vincent Sinibaldo aus einer Baracke maunzen hörte, bekam er ein etwas schlechtes Gewissen, weil er ihn vergessen hatte.
     
    ***
     
    Goncko saß auf dem Stuhl in seiner Baracke. In seinem Schoß lag ein Stein. Er wedelte nach der Elfe, die vor seiner Nase mit einer Glasröhre mit grünlicher Flüssigkeit herumflatterte, die Glasröhre, in der er gestern noch die Glühwürmchen gefangen gehalten hatte. »Hau ab, du lästiges Würmchen.«
    »Jetzt komm schon. Du hast bestimmt einen Zwergel-Durst, also probieren! Wird dir schmecken.«
    »Hau ab, hab ich gesagt!« Er wollte in Ruhe gelassen werden und keinerlei Nahrung zu sich nehmen. Sterben wollte er. Ganz langsam. Zusehen, wie aus seinem Körper das Leben wich. Er hatte seine geliebte Eisprinzessin getötet und das ließ ihm keine Ruhe.
    »Schau mal. Wenn du nix trinkst, dann ist das schlecht.« Sie schnaufte aus Anstrengung. »Dann spielt deine Leber kaputt und die anderen Organien.« Die Elfe setzte das Glas auf einem Tisch ab und setzte sich daneben. Sie lehnte den Kopf dagegen und keuchte. »Du kapische?«
    Goncko sah ihr Spiegelbild im Glas und fühlte sich an die Siamesische Zwillingswespe erinnert, der er die Halluzinationen zu verdanken hatte. Wäre er von ihr nicht gestochen worden, würde seine Eisprinzessin noch am Leben sein. Er schleuderte reflexartig den Stein nach der Elfe und streifte ihre Stirn. Sie fiel mit Entsetzen im Blick zurück und Goncko konnte sie bald weinen hören. Sie krümmte sich und heulte unangenehm laut, worauf er ein schlechtes Gewissen bekam und es ihm fürchterlich leidtat, den Stein nach ihr geworfen zu haben. »Hey! Du wirst es überleben.«
    Sie heulte nur noch lauter.
    »Elfe? Nicht jammern, das gibt Falten.«
    »Du Scheißehaufen!«, heulte sie.
    »Ja doch. Hast ja Recht. Es tut mir leid.«
    Sie wälzte sich auf dem Tisch, hielt einen Flügel vor die Augen, und der Weinanfall hielt an.
    Goncko seufzte. Verhungern und verdursten konnte er auch ein anderes Mal. Also war er mit drei Schritten am Tisch und nahm die Glasröhre an sich. »Schau her. Ich werde es trinken. Einverstanden? Aber dann hörst du endlich auf zu heulen, ja?«
    Sie zog den Flügel herunter und lugte mit den verheulten Augen hervor. Bevor er zum Trinken ansetzte, wischte er mit dem Daumen den Blutstropfen weg, der aus der Wunde an ihrer Stirn getreten war. »Geht’s wieder?«
    »Trink entelich.«
    »Ja doch!« Er setzte die Glasröhre an den Lippen an, nippte an der grünlichen Flüssigkeit, und weil es schmeckte, nahm er einen kräftigen Zug. Dann noch einen, dann war es

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