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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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leer. »Hmm. Lecker!«
    Sie lächelte und er freute sich darüber. Es überraschte ihn, dass ihn das freute. So übel war die Elfe nicht, dachte er. Langsam hatte er sie wieder zum Fressen gern. Sie flatterte vor zum Fenster, und bevor sie aus dem Raum flog, erklärte sie, dass man diesen Trank mit einer ganz besonderen Mischung zusammenmanschen musste.
    »Aus einer besonderen Mischung?«, hakte er nach. »Aus welcher denn?«
    Man vermischte Algen mit Regenwürmern, an denen gern noch Dreck kleben durfte und ein paar Glühwürmchen. Als er realisierte, was die Elfe gesagt hatte, kam ihm das Gesöff hoch und aus Mund und Nasenlöchern tropfte es hinaus und auf den Boden. Er sah sie an und hoffte, dass sie dieses besondere Zeichen mit ihrer Hand machen würde, dieses Zeichen, das ihm sagen sollte, dass das nur einer ihrer üblen Scherze war. Sie aber schüttelte nur den Kopf und grinste.
    Dieses widerliche Biest!
    Er warf der Elfe die Glasröhre hinterher. Sie wich aus, rief vergnügt: »Daneben!«, und flatterte davon. Das Glas zerklirrte vor der Baracke und in der nächsten Sekunde rief Saxo von Falkenthal, dass es ihm langsam reichte. Goncko ging vor zum Fenster und bohrte in der Nase. Dann sammelte er den Regenwurm-Glühwürmchen-Algenpopel auf dem Finger und schnippte ihn nach dem Ork, um ihm zu zeigen, was er von seinem Reinlichkeitswahn hielt. Das Sterben musste er verschieben, schließlich galt es, sich an der Elfe für das Gesöff zu rächen.
    Das Leben hatte wieder seinen Sinn, stellte er fest.
     
    ***
     
    Tarabas saß auf dem Felsbrocken, an dem Vincent und er gestern noch gelegen hatten, und während die Sonne das Land in rotes Licht tauchte, dachte er nach.
    Vincent entfremdete sich mehr und mehr. Tarabas fragte sich, ob er allein flüchten sollte. Wenn Vincent nicht wollte, wollte er eben nicht. Trotzdem musste er sich eingestehen, dass sein Freund ja ohnehin nicht zurückkehren könnte. Mit Uldin ließ es sich nicht reden, den Hornissengeneral würde kein Gnadengesuch erweichen, egal, was sich Tarabas an Ausreden für Vincent auch überlegte. Insgeheim wusste er, dass auch er sterben würde für seinen Verrat an der Sache. Aber wenn er in sein Heimatdorf fliehen würde? Sich verstecken, bis alles vorüber war?
    Vincent brauchte er nicht zu fragen, der wollte sicherlich nicht zu seiner Großmutter zurück. Aber Rodelinda, die würde er gern mitnehmen und mit ihr später eine Familie gründen. Wäre sie nur nicht so kompliziert. Die Zeit war knapp, um sie von der Notwendigkeit einer Flucht überzeugen zu können.
    Er nahm am Ende des Verdammus-Passes eine Bewegung wahr und dank des Drachenaugenzaubers sah er, dass Haarige oben auf dem Hügel zwischen den Felsspalten Wache hielten. Sie konnten ihn nicht sehen, dafür waren ihre Augen zu schwach. Zumindest in der Abenddämmerung.
    Dieser Fluchtweg war also abgeschnitten. Vielleicht konnte er über die Felswände flüchten? Er war kein guter Kletterer und hatte zudem Höhenangst. Hätte ihn Fumè doch nur gelehrt, wie man Arme in Schwingen verzaubern konnte. In einigen Wochen würde Uldin hier jedes Blümchen vernichtet haben und den Boden mit Tarabas’ Blut und dem der Abandonier tränken. Er klopfte sich an die Schläfe, damit der Drachenaugenzauber verwirkte und spürte, wie eine Träne über seine Wange lief.
    »Darf ich stören?«
    Tarabas fiel vor Schreck fast von dem Felsbrocken, als er die Stimme hinter sich hörte. Schnell wischte er sich die Wange trocken und sah sich um. Da stand Waldipert und er trug ein Glas mit Regenwürmern bei sich. Nachdem der erste Schreck verdaut war, musste sich Tarabas eingestehen, dass er über eine kleine Ablenkung nicht traurig war. Dass ihm ein Untoter Gesellschaft leisten sollte, war jetzt auch egal. Tarabas deutete auf eine Stelle zwischen Beerensträuchern und Felsbrocken. Ein bisschen Abstand musste sein. Waldipert hockte sich auf die Stelle. Sie schwiegen eine Weile, wobei es Tarabas vermied, den Untoten anzuschauen. Er wollte sich sein Aussehen nicht einprägen, um Albträumen zu entgehen. Dann, als es schon finsterte, fragte Waldipert, ob er mal kosten möge und hielt das Glas mit den Regenwürmern hoch.
    »Nein, danke.« Tarabas schüttelte es.
    »Du bist ein Schüler Fumès, hab ich recht?«, bemerkte Waldipert, während er einen Regenwurm fraß.
    »Du erinnerst dich an mich? Hast mir damals einen Heidenschrecken eingejagt.«
    Schuldbewusst ließ der Untote das Glas zwischen seine Beine sinken und zog die

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