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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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ist das Seelenlied der Abandonier. Stellt euch auf!«
    Sie folgten der Anweisung des Orks. Birinus und Tarabas waren bereit und die anderen nahmen sich an den Händen.
     
    ***
     
    Uldin krabbelte auf seine Krieger zu, dann hob er ab. Der Bombengürtel zog ihn etwas in die Tiefe, er flatterte mit mehr Kraft, dann war er über dem Heer. Sie blickten hoch zu ihm und reckten ihre Äste und Schwerter. »Uldin! Uldin!«, huldigten sie ihm. »Tod den Abandoniern!«
    Er landete vor dem Heer und blickte zu den Abandonier hinab. Es waren tatsächlich nur ein paar arme Kreaturen, nichts, wofür er sich rehabilitieren konnte. Trotzdem mussten sie sterben. Uldin schreckte einige Schritte zurück, als er Mazelina sah. Mazelina! Seine Meerjungfrau! Was hatte sie dort zu suchen? Er scharrte mit den Hinterläufen und Geifer tropfte aus seinem Maul. Er musste sich zügeln, wollte er nicht schon jetzt zum Angriff blasen. Noch stand der Mond nicht über dem Verdammus-Pass, noch wollte er die Vorfreude genießen. Er rückte den Bombengürtel zurecht, dann drehte er sich zu den Kriegern um.
    »Für die Sache! Tod den Abandoniern!«, brüllten  sie ihm entgegen.
    Er blickte in die Gesichter der Haarigen und Glatzköpfler. Nicht wenige waren zu Kriegsbestien herangezüchtet worden. Man sah es in ihren Augen, das Weiß in den Pupillen war einer Blutröte gewichen. Die Blutrötigen! So wollte er sie nennen, so würden sie in die Geschichte Samatas eingehen. Die Hexer hatten in dieser wenigen Zeit gute Arbeit geleistet, bevor Uldin sie letzte Nacht töten und zu Gulasch verarbeiten ließ. Seine Krieger sollten schließlich gestärkt in den Kampf ziehen.
    Die Glatzköpfler rissen ihre Äste in die Höhe, die Haarigen stemmten ihre Schwerter hoch. »Für die Sache! Tod den Abandoniern!«
    »Keine Gnade!«, brüllte Uldin. »Schlachtet sie bis zur Unkenntlichkeit!« Er hob seine Fühler an, noch einen Moment. Nur noch einen Moment, dann würde er den Befehl erteilen.
    Aber was war das für eine Melodie? Uldin sah zu den Abandoniern, die sich zu einer Gruppe zusammengeschart hatten. Ein Ork dirigierte, und Uldin musste sich eingestehen, dass ihm die Musik gefiel.
    »Entelich haben wir ein Zuhause gefunden. Entelich sind wir erwünscht.«
    Welch eigenartiger Text, dachte Uldin. Das Lied erzählte von unbeugsamer Lebenslust, und dass man sich Frieden wünscht. Die Strophen waren mit einigen Sprachfehlern durchsetzt. Uldin schüttelte sich, als es ihm zu Herzen ging. Solche Gefühle waren nicht sehr hilfreich für die Sache. Da sah er, wie sich Äste an ihm vorbeischlängelten, in die Erde schlüpften und bald nicht mehr zu sehen waren. Ihm schwante Böses. Er wandte sich um und tatsächlich hatten einige Glatzköpfler, aber auch Haarige ihre Waffen niedergelegt. Es waren die mit dem Weiß in den Pupillen. Tränen schimmerten an ihren Wangen.
    »Was soll das? Wo wollt ihr hin?«, rief Uldin, als diese Ungehorsamen dem Schlachtfeld die Rücken zuwandten und im Heer Lücken hinterließen. Sie waren nicht mehr bereit, für die Sache zu kämpfen, das war augenscheinlich. Uldin flatterte ihnen nach, drohte, brüllte, und zwei stach er nieder, doch er konnte sie nicht zur Umkehr bewegen. Wenigstens waren ihm die Blutrötigen geblieben, die sich von dem Lied nicht erweichen ließen. Unbezähmbare Kriegsbestien eben. Er flatterte über sie. »Seid ihr bereit?«
    »Tod den Abandoniern!«, riefen sie.
     
    ***
     
    Die letzten Klänge waren gespielt. Tarabas und Birinus ließen Flöte und Mundharmonika sinken. Saxo von Falkenthal senkte seinen Dirigierstab und stellte sich vor den Abandoniern auf. Er verbeugte sich und sagte, was er zu den Sirenen hatte sagen wollen: »Es war mir eine außerordentliche Ehre, euch dirigiert zu haben.«
    Vincent umarmte seine Rodelinda und Goncko senkte den Kopf. Er fühlte, wie Nohiels Elfentränen auf seine Schulter tropften.
    »Das war dir gewidmet«, sagte er. »Das Lied, meine ich.«
    »Mir?«
    »Ja.«
    »Aber wieso, Pödelmann?«
    Zum Herumdrucksen blieb nicht mehr viel Zeit. Sie sollte es wissen. Er zeichnete mit der Fußspitze ein Herzchen auf dem Boden nach und murmelte dann: »Weil …  weil ich dich ein bisschen mag.«
    »Hm? Wie meinst du das?«
    »Naja, ich mag dich eben.«
    »Wie magst du mich eben? Ein bisselchen?«
    »Stärker.«
    »Aha.«
    Er sah sie an, mit festem Blick. Sie hob ihre Augenbrauen. »Hm?«
    »Naja, ich liebe dich, du Dummerchen!«
    »Du liebelst mich?«
    »Ja.« Er schloss die Augen. Sag doch

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