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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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Maurice und wedelte grinsend mit einem Apfelstück.
    »Nein. Die ist nicht so …«
    »Ja, ja.« Maurice betrachtete seine Hände, die vom Obstsaft klebten, und leckte sich die Finger ab.
    Sebastian fragte, wie er die Küchenzeile denn streichen wolle?
    Während Maurice ausführte, welche Muster er sich vorstellte und welchen Look die neue Küche haben sollte, schweifte Sebastian in Gedanken ab. Er musste an Melissa denken und schöne Gefühle breiteten sich in ihm aus. Wenn er ihr etwas erzählte, fühlte er sich ernst genommen. Aus einem Impuls heraus schnappte er sich sein Handy und schrieb ihr eine SMS.
    ‚Es war schön, mit dir Arm in Arm einzuschlafen. Übrigens: Ich hab meinen Geldbeutel bei dir liegen lassen‘, schrieb Sebastian Melissa.
    »Und mit Linda ist es definitiv vorbei«, wollte Maurice wissen.
    »Ich will keine Frau, die sich von wildfremden Männern vögeln lässt.«
    »Naja. Als du sie mir damals vorgestellt hast, war mir gleich klar, dass sie nicht zu dir passt. Und das hab ich dir schon ein paar Mal gesagt.«
    Diese Aussage tat Sebastian weh, weil er eben tiefe Gefühle für Linda hegte und das alles verloren war, aber Maurice hatte Recht.
    Sebastian schickte die SMS ab und hoffte, Melissa würde bald darauf etwas Schönes antworten. Kaum hatte er den Cappuccino getrunken, piepste sein Handy.
    »Was schreibt sie denn?« Maurice warf das Kerngehäuse des Apfels in den Abfall und wusch sich die Hände.
    »Schade, dass du in der Nacht verschwunden bist. Hätte dich gern mit einem Frühstück verwöhnt«, las Sebastian vor. »Deinen Geld¬beutel musst du dafür auslösen, mit einem romantischen Spazier¬gang.«
    »Love is in the Air«, sang Maurice und kniete sich vor den Küchenschrank, den er zur Hälfte abgeschmirgelt hatte.
    »Nur die Ruhe,« erwiderte Sebastian, »so schnell will ich mich auf nichts Neues einlassen.«
    Maurice nahm das Schleifgerät und die Arbeit wieder auf.
     
    ***
     
    Die darauf folgenden Tage normalisierte sich Sebastians Leben. Keine Gestalt erschien ihm, nichts sah er voraus. Von Linda hörte er auch nichts mehr, wodurch er sich sicher war, dass er endgültig mit ihr abschließen konnte. Das ermöglichte ihm, sich auf Melissa einzulassen. Ihm gefielen ihre Wertvorstellungen. Kinder, ein Haus, ewige Liebe und Treue noch über den Tod hinaus. Es tat gut, zu fühlen, dass da jemand war, der noch nicht so verdorben war wie viele andere.
    Sie liefen in der Nacht um die Wöhrder Wiese und lauschten dem Fluss und dem Wind, der in den Baumwipfeln raschelte. Er überlegte, ob er sich ihr wegen dieser Weissagungen anvertrauen sollte.
    »Was geht grad in dir vor?«, fragte sie. Er hatte das Gefühl, sie könne in ihm wie in einem Buch lesen. Ein schönes Gefühl.
    »Ach … nichts Besonders.«
    »Erzähl.«
    »Naja, ich denke über mein Leben nach. Über das, was in letzter Zeit so passiert ist.«
    »Und was ist da passiert?«
    »Hm. Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen soll …«
    Sie trat vor Sebastian, er musste stehen bleiben. Mit einem süßen Blick meinte sie, dass er das unbedingt machen solle.
    »Aber du hältst mich dann für verrückt.«
    »Vertrau mir.«
    Und so erzählte er ihr die Sache mit dem jungen Afghanen, der fast eine Wespe verschluckt hätte, um zu sehen, wie sie darauf reagierte. Sie konnte es kaum glauben, aber sie vertraute darauf, dass er keine Märchen erzählte. Als er die Sache mit dem Glas schilderte, das ihr an ihrem ersten Arbeitstag runtergefallen war und dass er das vorausgesehen hatte, fing sie an, zu glauben. »Und was noch? Erzähl mir alles!«
    Er zögerte, dann erzählte er von dem Gothic-Girlie, die eine Frau und ihr Kind erschoss, und er das noch nicht zuordnen könne.
     
    ***
     
    Linda verkroch sich in das Bett und wollte in Ruhe gelassen werden. Das Handy lag auf dem Nachttisch, neben der aufgerissenen Keks¬waf¬fel-Packung. Es blinkte, ein Zeichen, dass in Abwesenheit ange¬rufen wurde. Abwesend war Linda nicht, als ihre Mutter sich gemeldet hatte, ein ehemaliger Klassenkollege und ihr Klavierlehrer. Aber sie wollte nicht mit ihnen reden. Sie wollte mit niemandem sprechen. Seit zwei Wochen verkroch sie sich in ihrer Wohnung und ließ nichts und niemanden an sich ran. Das Gefühl, dass sie sich mit ihrem Leben verlaufen hatte, machte sie antriebslos. Sie hatte Sebastian vor den Kopf gestoßen, andere Verehrer, und ließ ihre Seele von dreckigen Phantasien beschmutzen und ihren Körper von Wild¬fremden benutzen, der Befriedigung

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