Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)
Schenkel brannten, er war so wild gewesen, sie vielleicht nicht bereit, nicht wirklich, und immer wieder mit den Gedanken bei Magdalena.
Wie gern wäre sie jetzt woanders, bei sich zu Hause, mit der Freundin. Alena konnte die Umrisse ihrer Bluse erkennen, die über dem Kopf der Katzenstatue hing. Davor lag ihre Jeans, der Tanga.
Sie schob seinen steinschweren Arm weg und schlüpfte aus dem Bett. Er tastete nach ihr. Sie wartete einige Momente, dann hörte sie an seinem Atem, dass er wieder eingeschlafen war.
Auf dem kühlen Parkett schlich Alena zum Fenster und schob die Vorhänge beiseite.
Vom Schicksal nutzlos umhergewirbelt …
Das Fenster wirkte wie das Bullauge einer Kajüte. Im Glas spiegelten sich ihre Gedanken: Die graue Feder, die sie Tage zuvor noch fallen gelassen hatte, taumelte über den Wogen und verfing sich in Magdalenas Haaren. Eine Welle trug die Freundin davon. Von Gischt umschäumt, winkte sie Alena zu, bis der Nebel ihre Umrisse verwischte, bald ausradierte.
»Alena?«, murmelte Vlado schlaftrunken.
Konnte er sie denn nicht ein Mal in Ruhe lassen? »Ich bin hier, jetzt schlaf.«
Sie hörte, wie die Matratze quietschte. Schritte näherten sich.
»Kannst du nicht schlafen?« Er war hinter ihr, umfasste ihre Taille, küsste ihren Nacken. Sie klammerte sich am Fenstersims fest. Lass mich, dachte sie nur. Lass mich endlich in Frieden!
»Du schmeckst so lecker«, flüsterte er und knabberte an ihrer Haut. Mit der Hand fuhr er ihr unter den Slip.
»Lass das«, zischte sie.
»Ich bin eben geil auf dich«, murmelte er, hielt aber inne, als sie ihn am Arm packte.
»Lass das, hab ich gesagt.«
»Schon gut.« Er zog sich ins Bett zurück. »Jetzt komm schon.«
»Meint es Petr ernst mit Magdalena?«
»Oh Mann. Fängst du schon wieder an? Natürlich meint er es ernst mit ihr. Und jetzt komm.«
Nach einer Weile stieß sie sich vom Fenstersims ab und schlüpfte zu ihm unter die Decke. Schon spürte sie seine Hand an ihrem Ober¬schenkel. Er ließ die Finger aufwärts wandern.
»Lass mich schlafen«, murrte sie und drehte ihm den Rücken zu. »Ich muss morgen fit sein.«
»Jetzt komm schon«, säuselte er und rieb über ihren Hintern.
Sie drückte ihn weg. »Ich mag nicht.«
»Was ist nur los mit dir?« Er knipste die Nachttischlampe an und richtete sich im Bett auf. »Alena?«
»Mach das Licht aus und lass mich endlich schlafen.«
»Erst, wenn du mir sagst, warum du schon wieder zickst.«
Alena schwieg. Er stand auf, schaltete das Zimmerlicht an. Alena musste die Augen zukneifen. Sie wollte doch nur die Gedanken ordnen, über Magdalena und die Beziehung mit ihm, aber nicht darüber reden.
»Und der BH gefällt dir wohl auch nicht, hm?« Er hob ihn auf und legte ihn auf den Couchtisch neben das Geschenkpapier. »Der war nicht gerade billig.«
»Tut mir leid«, murmelte sie und hoffte, dass er sie endlich in Ruhe lassen würde.
***
Magdalena saß neben Petr auf seinem Bett und nickte zu dem Wasch-becken nahe der Dusche. »Kennst du die Shampoo-Werbung von Wash and Go, Haarwaschmittel und Duschgel in einem? Dein Zimmer erinnert mich daran. Schlaf- und Badezimmer in einem.«
»Ja. Stimmt eigentlich.« Er sah sich im Raum um, als wäre er auch für ihn neu. Sie betrachtete das Bild neben der Wanduhr. Es zeigte einen Schwarm fliegender Schmetterlinge. »So sieht es gerade in meinem Bauch aus.«
Als wäre das Petrs Stichwort gewesen, wanderte seine Hand über ihr Knie.
»Ich halte das für keine gute Idee«, sagte sie und fühlte, wie die Schmetterlinge mit ihren Flügeln die Schlagzahl erhöhten.
»Entschuldige.« Er zog die Hand zurück und schob sie unter sein Gesäß. »Ich wollte nicht …« Seine Stimme verriet Unsicherheit.
»Jetzt ist mir an der Stelle kalt«, murmelte sie nicht minder verun-sichert.
Er legte die Hand wieder auf ihr Knie. »Ich will ja nicht, dass du frierst.«
Als Magdalena seine Finger musterte, fielen ihr die dichten Härchen auf. Er war sicher behaart wie ein Bär. Ihr gefiel der Gedanke, mit seinem Brusthaar zu spielen.
»Was denkst du gerade?«, wollte sie von ihm wissen.
»Ich frag mich, wie dir der Abend gefallen hat.«
»Mal abgesehen davon, dass du mich eine halbe Stunde hast warten lassen und wir die zweite halbe Stunde nicht wussten, was wir mitein-ander reden sollen, gefiel es mir sehr gut.«
»Das freut mich«, sagte er, und sie spürte, dass es ehrlich gemeint war. Der Druck seiner Hand auf ihrem Knie verstärkte sich. »Und was
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