Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
Vom Netzwerk:
unge-nießbaren Marmorkuchen bekommen. Und ein guter Freund von ihr hatte im Spiel mit einem Stein eine Fensterscheibe eingeworfen. Sie gab vor, es sei ihre Schuld, um ihn zu schützen. Dafür wurde ihr drei Mona¬te lang das Taschengeld gestrichen.
    »Du bist wohl zu gut für diese Welt.« Petr tippte auf ihre Stupsnase.
    »Ich kann auch böse werden«, verkündete sie.
    »Ahja? Dann erzähl mal.«
    »Hm. Mir hat vor zwei Jahren ein Gnom nachgestellt. Ich bin ja nicht die Größte, aber das war ein Winzling. Er ignorierte meine Körbe. Und als er auf dem Pausenhof etwas zudringlicher wurde, bin ich ausgetickt und hab ihm voll zwischen die Beine geschlagen. Ich hatte dann meine Ruhe, und er musste wohl seine Familienplanung umstellen.«
    Petr rieb sich den Hosenbund. »Das tut schon vom Hören weh. Und sonst?«
    »Naja.« Sie rieb gedankenversunken über seinen Bauch. »Im Winter bin ich auf Alenas Mutter losgegangen. Hab ihr mit dem Anwalt gedroht, falls sie Alena nicht in Frieden lässt. Ein ekelhaftes Weib.«
    »Alenas Mutter?«
    Magdalena nahm die Hand vor den Mund. Sie richtete sich auf und drehte Petr den Rücken zu. »Vergiss, was ich gesagt habe«, murmelte sie.
    »Ich dachte, sie hat sich vor Jahren erhängt.« Er erinnerte sich daran, die Szene mit einem Springseil nachgestellt zu haben, nachdem Vlado ihm davon erzählt hatte.
    Magdalena stand auf, ging zum Fenstersims.
    »Magda?«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Versprich mir, dass du niemanden davon erzählen wirst, schon gar nicht Vlado.«
    »Was darf ich niemanden erzählen?«
    Sie schwieg zum Fenster hinaus.
    Er klopfte auf die Stelle neben sich. »Komm her und erzähl es mir. Ich werde es für mich behalten, versprochen.«
     
    Am nächsten Morgen stand Petr vor dem Bett, und betrachtete Magdalena im Schlaf. Sie hier bei sich zu haben, das fühlte sich gut an, fast wie ein Lebensinhalt. Er legte sich zu ihr und küsste sie wach.
    Sie rieb sich die Augen. »Daran könnte ich mich gewöhnen.« Die Worte streckte sie, so wie sie sich selbst streckte.
    Er ließ seine Finger ihren Bauch entlangspazieren. »Das Wasser läuft durch. Magst du dein Ei hart gekocht?«
    Sie gähnte ihm ein »weich« entgegen, schlang die Arme um seinen Hals und er spürte, dass sie ihm einen Knutschfleck verpassen wollte.
    »Hey, du Blutsauger.« Er befreite sich aus dem Griff, hüpfte aus dem Bett und lächelte sie an. »Mit deinem Kaulquappenmund schaffst du das bestimmt nicht.«
    »Na warte!« Sie wollte ihn zwicken, er wich zurück.
    »Komm!«, sagte sie. »Mich verlangt es nach einem Petr-Frühstück.«
     
    Petr schob ihr das gekochte Ei zu. Die Margarine, die er zum Brot anbot, lehnte sie ab.
    »Ich bin auf Diät.«
    »Verstehe. Hätte ich mir denken können.«
    »Ja?«
    »Ja.« Er schmunzelte.
    »Weshalb? Sieht man es mir an, dass ich einige Gramm zugenommen hab?« Magdalena schob das Hemd hoch und zog an der Haut, unter der sich die Rippen abzeichneten.
    »Das auch.«
    »Und was noch?«
    »Du willst mir doch gefallen?«
    Sie überlegte absichtlich lange und studierte das farblose Muster auf der Tischdecke.
    »Wir gehen einmal davon aus«, knurrte er lächelnd.
    »Gut. Gehen wir mal davon aus.«
    »Naja, ich bin Vegetarier«, sagte Petr nüchtern. »Ich mag also kein Fleisch. Daher empfinde ich deine Diät als wichtig und richtig. Du verstehst?«
    Ihr fiel vor Lachen ein zerkautes Stückchen Brot aus dem Mund. »Oh. Entschuldige.« Sie legte es auf den Tellerrand. »Du bist also Vegetarier?«, bemerkte sie nebenbei und sortierte die Krümel auf dem Teller.
    »Durch und durch.« Er grinste.
    »Seit wann? Beim Italiener wolltest du erst ein Schnitzel und hast dann etwas unprofessionell eine Calzone gemampft.«
    »Das war Tarnung.«
    »Soso.« Magdalena zog eine Augenbraue hoch und grinste. »Ein Problem gibt es allerdings, wenn du mir gefallen willst.«
    Er hob beide Augenbrauen. »Gehen wir meinetwegen davon aus. Welches Problem gäbe es dann?«
    Sie deutete mit dem Messer auf das gekochte Ei. »Ich bin Veganer.«
    »Und?«
    »Die mögen keine Eier.« Sie wedelte mit dem Messer durch die Luft und nickte auf seinen Hosenbund zu. »Es geht auch ganz schnell und tut nur ein bisschen weh.«
    Mit einem Ruck presste er die Beine zusammen.
    »War nur Spaß!« Sie zerklopfte mit dem Messer die Eierschale.
    Er wischte sich den imaginären Schweiß von der Stirn.
    Nachdem sie den Frühstückstisch abgeräumt, das wenige Geschirr gespült und die Haustür hinter sich ins Schloss

Weitere Kostenlose Bücher