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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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»Bitte, Papa, lass mich in Ruhe telefonieren und nerv mich nicht.« Er winkte ihn weg.
    »Und den Rasen musst du heute auch noch mähen. Du hast es ver-sprochen«, sagte der Vater im Vorbeigehen.
    Ach, leck mich, dachte Petr. Er wollte in Frieden gelassen werden.
    »Was ist nun mit Magdalena?«, schalt Vlado aus dem Hörer.
    »Was meinst du?«
    »Ob sie irgendwas gesagt hat, über Alena?«
    »Nein, hat sie nicht«, entgegnete Petr, zerquetschte die Fliege mit dem Daumen und wischte den Matsch an der Hose ab. »Hätte ich sie denn gleich über Alena ausfragen sollen? So in etwa: Magda, du bekommst meinen Pimmel und ich dafür ein paar Auskünfte, einverstanden?«
    »Naja, dafür bumst du sie doch.«
    »War’s das? Hast dich jetzt gründlich ausgekotzt?«
    »Mensch Petr. Du hast doch sonst so gute Einfälle. Mich macht das mit Alena fertig.«
    Petr starrte auf ein Spinnennetz an der Decke und überlegte.
    »Triff dich mit Magdalena, vielleicht kommt ja was zur Sprache, okay?«
    Petr drehte den Finger um einen Apfelstiel und dachte, dass er sich sehr gern mit Magdalena treffen würde, es längst getan hätte, wenn er nicht so mit Komplexen beladen wäre. »Gut, Vlado, ich sag dir Bescheid, falls es geklappt hat.«
    »Danke. Ach, noch was: Kannst du mich morgen am Bahnhof abset¬zen? Ich will mein Auto dort nicht stehen lassen.«
    »Meinetwegen.« Petr legte auf und blieb noch eine Weile sitzen. Mag-dalena war so unberechenbar. Sie gab sich lammzart und fuhr dann plötzlich die Krallen aus. Bestimmt wollte sie ihn nicht mehr sehen.
    »Petr? Fertig?«, rief sein Vater von der Küche aus.
    »Du nervst«, murmelte Petr und meinte dann: »Gib mir noch zehn Minuten!« Er nahm den Hörer und tippte Magdalenas Nummer.
     
    ***
     
    »Also gut. Um sieben bei dir. Ich werde da sein.«
    Magdalena legte den Hörer auf, rannte in ihr Zimmer und stieß gegen das Tischchen, auf dem sie ihr fast fertiges Puzzle liegen hatte. Es fiel hinunter und entstückelte sich. »Mist!« Hastig klaubte sie die Puzzleteile in die Packung zurück und schob sie unters Bett. »Er will mich sehen, er will mich sehen.« Magdalena riss den Kleiderschrank auf und suchte nach dem burgunderfarbenen Rock. War das passende T-Shirt in der Wäsche? Oder sollte sie sich von Alena ein schönes Teil stibitzen?
    »Hm.« Immer wieder summte sie, während sie mal dies, mal das anprobierte. »Ach Töpfchen, ach Töpfchen, dein Deckelchen schließt wunderbar, schließt wunderbar …«
    Auf ihrem Bett türmte sich ein Kleiderberg.
    Sie fuhr sich durch die Haare und ging ins Bad. Oh je! Wie sie aussah! Zerrupft und verschlafen. Sie musterte ihr Spiegelbild und betastete die Wangen. Sachte, Magda, sachte, bedeutete sie sich mit den Händen. Sie zog sich aus, stellte sich unter die Dusche und summte ein Lied, während sie ihre Gedanken zu ordnen versuchte und sich die Achseln rasierte. Ihr blieb noch eine Stunde, dann musste sie los.
    Sie schlich in Alenas Zimmer, die auf dem Bauch lag und wieder eingeschlafen war. Leise öffnete Magdalena den Kleiderschrank. Für das Hosenkleid mit dem Dreiknopfblazer hatte sie nicht die Figur. Auch die seidene Bluse passte nicht wirklich zu ihrem Auftreten. Das Stricktop, in dem Alena so verführerisch aussah, hing an Magdalena, als wäre es über einen Kleiderstock gestülpt worden. Sorgfältig räumte sie die Sachen zurück in den Schrank und entschied sich für die schlichte Variante aus ihrer Garderobe. Dunkelgrünes Kurzarmshirt und Jeans.
    Magdalena stand vor dem Kommodenspiegel, mit dem Parfümflakon in der Hand, als Alena aus dem Zimmer kam, noch immer verschlafen. »Wo willst du hin?«
    »Ich … ähm … treffe mich mit Petr.«
    »Mit Petr?«
    »Ja.« Magdalena besprühte sich mit Laura Biagiotti.
    »Ist das nicht mein Parfüm?«, wollte Alena wissen, mit Blick auf den Flakon.
    »Ähm.« Magdalena ließ den Arm sinken, zog eine Schnute und blickte auf Alenas nackte Füße. Dann erzählte sie ihr, dass Petr kurz zuvor angerufen hatte und dass es mit ihm einfach perfekt werden sollte.
    »Tut mir leid. Meins war alle. Ich nehme mir wirklich nur ein paar Spritzer. Und bei Gelegenheit gebe ich es dir zurück.«
    »Die Spritzer?« Alena lächelte, während sie sich gegen den Türstock lehnte.
    »Bei dir wieder alles okay?«
    »Ja. Ich schmiere Penatencreme auf die Blasen und dann studier’ ich die Zeitung. Und dir wünsch’ ich viel Spaß.«
    Magdalena war froh, dass Alena ihr dieses Mal nicht die Freude trübte, und drückte den

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