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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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ist hübsch. Du vermisst sie sehr, hm?«
    Petr stand auf, holte das heiße Wasser und schenkte ein. »Lass uns über etwas anderes reden.« Er schnitt für Magdalena und sich zwei Stücke Kuchen zum Tee. Während sie aßen und tranken, plauderten sie über Belanglosigkeiten. Magdalena nahm einen letzten Schluck, dann stand sie auf und setzte sich auf seinen Schoß. »Nun erzähl mal. Was ist mit dir los? Fehlt dir dein liebreizender Zimmernachbar?«
    Ich glaube, ich lass das lieber und halte einfach meine Klappe, dachte er und senkte den Kopf. Sie hob sein Kinn an, sodass er ihr in die Augen sehen musste. »Was ist mit dir?«, hakte sie nach.
    Da musst du durch, Petr Kuklov.
    »Als du mich gestern nach Hause gefahren hast, hab ich Alena mit Ondrej gesehen, am Torbogen zum Marktplatz.«
    »Du kennst Ondrej?«
    »Nicht wirklich.« Er ließ den Kopf hängen, rieb sich die Nasenspitze.
    »Und?«
    »Und ich … ich hab es Vlado erzählt.«
    »Spinnst du?« Sie glitt von seinem Schoß und wandte ihm den Rücken zu. »Mist, verdammter!«
    »Er war außer sich vor Wut«, bemerkte er.
    »Das hättest du dir denken können!« Sie ging zur Spüle, nahm die gelbe Schüssel und murmelte etwas von Dummheit.
    »Es war keine bloße Dummheit«, nuschelte er.
    »Nein? Es war keine Dummheit? Was war es dann?«, fragte sie langsam und starrte ihn an.
    Petr, sag es ruhig, jetzt ist es ohnehin egal. Sie wird dich verlassen, du Versager.
    »Petr? Was war es dann?« Sie legte die Schüssel zurück, ohne den Blick von ihm zu nehmen.
    »Es war ausgemacht, dass ich ein Auge auf Alena werfe und ihm berichte, wenn sich etwas tut. Und dich habe ich dazu benutzt.«
    »Und mich hast du dazu benutzt?«
    Er spürte, dass sie den Tränen nahe war. Er war es auch. Bitte verzeih mir, dachte er, wagte aber nicht, etwas zu sagen.
    Sie nahm ihre Weste an sich, die Tasche, dann ging sie zur Tür. Sie wartete einen Augenblick. »Naja, jetzt ist mein Leben um eine herzer-frischende Anekdote reicher. Leb wohl!«, sagte sie und verließ die Küche. Er horchte ihr nach, dem Knarren des Holzbodens im Flur, dem Quietschen der Haustür. Kämpfe! Kämpfe um sie! Petr sprang auf und lief ihr nach. Am Gartentor fing er sie ab. »Bitte Magda, komm zurück und lass es dir erklären.«
    »Was gibt es da noch zu erklären?«
    »Bitte!«
    Sie setzten sich am Küchentisch einander gegenüber. Die Wanduhr zeigte sieben. Petr legte das Album beiseite, dann erzählte er nach und nach die ganze Geschichte. Von seiner Idee mit dem Überfall, von Vlados Idee mit ihr, Magdalena, und dass er, Petr, sich anfangs nicht so sehr dafür begeistern konnte, weil er vor einer Blamage Angst hatte. Er erzählte von seiner Eifersucht auf die Freundschaft von Ondrej und Vlado und von dem Besuch bei Alenas Mutter. Petr musste sich anstrengen, um die Wanduhr noch entziffern zu können, als er endlich mit Beichten fertig war.
    Sein Vater kam zur Tür herein und machte Licht. »Warum sitzt ihr im Dunkeln?«
    Erst jetzt erkannte Petr, dass Magdalena geweint hatte. Sie strich sich über die Wange und begrüßte seinen Vater.
    »Sollte Petr Scheiße gebaut haben, dann …«
    »Papa, bitte!«
    »Schon okay, Herr Kuklov.«
    »Magdalena, ich bin Bohuslav. Aber ich störe euch nicht länger. Und die Schokolade neben dem Telefon?«
    »Die ist von Magda für dich. Lass uns bitte allein«, erwiderte Petr.
    Nachdem der Vater die Tür zugezogen hatte, wandte sich Petr an Magdalena, die den Kopf gesenkt hielt. »Verzeihst du mir?«
    Sie spielte an einem Knopf ihres Hemdes.
    »Ich schwöre dir, dass ich dir nie wieder etwas vormachen werde. Und meine Versprechen werde ich nie wieder brechen.«
    »Ich mag dich viel zu sehr, als dass ich dich verlassen würde.« Sie lächelte ihn an, blinzelte.
    Gott sei Dank, dachte er und stand auf, nahm sie bei der Hand und zog sie hoch. Er drückte sie und drehte sich mit ihr. »Du machst mich so glücklich.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte sie gequält. »Mir wird schwindelig.«
    »Entschuldige«, erwiderte er. »Ich bin einfach nur … froh. Aber du schaust so. Bist du mir wirklich nicht böse?«
    »Ich mache mir um Alena Sorgen. Ich glaube, dass sie gerade bei Ondrej ist. Und wenn Vlado gestern bei ihm war – ich weiß nicht, was der ihm erzählt hat.«
    »Das wollte ich noch fragen. Nachdem wir bei Alenas Mutter waren, murmelte Vlado etwas von ekelhafter Vaterliebe und solchen Sachen. Weißt du darüber Bescheid?«
    »Das geht nur Alena etwas an.« Magdalena löste

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