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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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mehr oder weniger intelligent schauten. Der Zeichner hatte versucht, die Angaben der Eheleute Kübler grafisch umzusetzen. Vollert, der einen Blick darauf warf, wollte wissen: »Fahndung?«
    Kröger verneinte. »Ich habe da eine bessere Idee. Kollege Schneider, du fragst bitte bei der Spusi nach. Dr. Brauner versprach mir gestern die ersten Ergebnisse und die brauchen wir.«
    »Und wir?«
    »Wir gehen mal Richtung Hafen.«
    »Und deine Füße?« Vollert zeigte auf Krögers Schuhe.
    »Nach einem Fußbad gestern Abend sind die wie neu. Außerdem brauche ich heute etwas Bewegung zusätzlich, da ich abends zum Training will – täte dir auch gut.« Kröger tippte auf Vollerts Bauch.
    »Eh, das ist kein Bauch und außerdem braucht man beim Hausbau Energie – sagen jedenfalls meine Schwiegereltern. Und die müssen es wissen, die haben nämlich selber eins gebaut.«
    »So, haben sie! Na, dann komm mal.«
    Der Weg zum Hafen führte an dem Hotel vorbei, in dem Ewa gewohnt hatte. Ein Bus stand am Eingang, eine Reisegruppe stieg gerade ein. Vollert zeigte hinüber. »Stadtrundfahrt.«
    »Warum nicht.«
    »Unsere schöne Stadt aus einem Bus entdecken? Na, ich weiß nicht!« Vollert tat entrüstet.
    »Besser so als gar nicht.«
    »Na ja. Verrätst du mir, wo wir hinwollen? Hafen ist mir ein bisschen zu allgemein.«
    »Lass dich von einem alten Stralsunder überraschen!«
    Wenige Minuten später waren sie am Querkanal. Segelschiffe lagen vertäut, Urlauber genossen die maritime Stimmung. Die Restaurantbesitzer putzten die draußen stehenden Tische und Stühle: Das Mittagsgeschäft warf seine Schatten voraus. Zwei oder drei Angler badeten ihre Köder im Wasser und der erste Dampfer lief zur Hafenrundfahrt aus. Laut ließ er den Ruf seines Typhons in alle Himmelsrichtungen erschallen.
    Kröger atmete tief ein. »Riechst du das? Nach Tang und Meer schnuppert es.«
    »Es riecht brackig, Horst.«
    »Brackig? Quatsch! Das ist gesunde Meeresluft. Andere bezahlen viel Geld, um sie zu schnuppern, und du, der sie gratis hat, meinst, es riecht brackig.«
    Zielstrebig ging Kröger über die Fährbrücke. Hier auf der Hafeninsel herrschten die Urlauber. Menschen aus allen Teilen Deutschlands und der ganzen Welt flanierten auf und ab. Die wenigen Bänke waren restlos besetzt. Man aß Fischbrötchen oder leckte ein Eis und ließ es sich gut gehen.
    In diesem ganzen Durcheinander steuerte Kröger unbeirrt auf einen Kutter zu, vor dem sich eine Schlange wartender Menschen gebildet hatte. Gelächter drang zu ihnen herüber. Der Verkäufer schien mit den Kunden viel Spaß zu haben. Kröger deutete auf einen Mann von mittlerer Größe und untersetzter Gestalt, der auf dem Kutter gerade eine Kundin bediente. »Das ist Paul. Der hat’s drauf. Hör mal zu.«
    Die Kundin war scheinbar unschlüssig, was sie nehmen sollte. »Haben Sie keinen Zander?«
    »Zanner het Schontied. Dor möten Se anner Maand weddekamen, öwer da Se ja hüt Schmacht hemm, nähmen Se doch ’nen Hääkt.«
    »Och, Hecht hat zu viele Gräten!«
    »Väl Graden? Se dörben nich so’n lütting Hääkt köpen. Sei Se mal nich so knickerig un nähm Se ’nen groten.« Er hielt ein Prachtexemplar in die Höhe.
    »Oh Gott, der ist doch viel zu groß.«
    »To groot? Kieckens eis, dat Mittelstück kochen Se, un den Rest fein gebraten. Ihr Mann wird sich freun.«
    »Meinen Sie? Na gut, dann nehme ich den.«
    Er nickte, wog den Hecht und kassierte ab. Als er ihr die Plastetüte mit dem Fisch reichte, zog sie etwas heftig daran.
    »Mein Gott, Fruh, nu treggens doch nich so dull an den Büttel. Ihr Kirl möt ja wat uthollen.«
    Sie stutzte und sah ihn fragend an.
    »Na, wenn Se immer so an Büttel trecken!« Er zwinkerte ihr zu.
    Lachend und leicht errötend nahm sie ihre Tüte und ging.
    Kröger gab dem Mann ein Zeichen. Der nickte, dass er verstanden hatte. Er bediente noch den nächsten Kunden, dann übernahm sein Kollege den Verkauf und Fischer Paul kam auf sie zu. Die Schirmmütze leicht in den Nacken geschoben und die Ärmel seines Hemdes nach oben gerollt, mit blitzenden Augen, aus denen der Schalk lachte.
    »Na, Horst!« Sein Händedruck war kräftig und man spürte das Raue der Hände.
    »Wenn ihr Fisch wollt …«
    »Nein, Paul! Wir brauchen deine Hilfe.« Kröger zog die Zeichnungen der drei Jugendlichen hervor.
    »Sag mal, hast du die schon mal gesehen?«
    Aufmerksam studierte Paul die Bilder. Als er sie Kröger zurückgab, nickte er.
    »Jo, die sind öfter an der Mole. Hier

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