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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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zu fahren, auf die Idee bist du nicht gekommen?« Auf Krögers Stirn bildete sich eine Zornesfalte.
    »Ich wusste ja nicht, dass es so dringend ist.«
    »Nein, gar nicht! Wir ermitteln ja bloß in einem Mordfall. Hallo, jemand daheim hier oben?« Vollert tippte mit dem Zeigefinger an Schneiders Stirn.
    »Lass das!« Schneider war aufgesprungen.
    »Bevor ihr beide euch prügelt, werdet ihr gemeinsam zu Dr. Neumann fahren. Privatadresse haben wir?«
    Schneider nickte.
    »Und keine Prügelei, verstanden?«
    Kröger zwinkerte Vollert zu. Der machte eine wegwerfende Handbewegung und schleuderte die Illustrierte auf Schneiders Schreibtisch.
    »Hättest mal lieber einen Blick in eine Fachzeitschrift werfen sollen«, stichelte er.
    »Das habe ich nicht nötig!«, konterte Schneider.
    »Na, wir werden sehen. Komm! Aber ich fahre!« Vollert und Schneider verließen das Büro.
    Kröger sah ihnen nachdenklich hinterher. Er hatte in seiner langjährigen Dienstzeit schon viele Kollegen gehabt, aber selten einen so unbegabten Kriminalisten wie Schneider. Und die Spannungen zwischen ihm und Vollert waren nicht gut für die tägliche Arbeit. Dazu kam, wie eben auch, dass Schneider nicht in der Lage war, selbstständige Entscheidungen zu treffen. Kröger entschloss sich einmal mehr, mit Kriminalrat Södermann zu reden. Nach der nächsten Dienstbesprechung würde er das Thema anschneiden.
    Seufzend schlug er die Akte Ewa Bednarek auf. Er wollte die Ruhe nutzen und ein Weg-Zeit-Diagramm erstellen. Alle bekannten Zeiten und Orte übertrug er gewissenhaft. Diese Arbeit gehörte zum Klein-Klein der Kriminalistik, aber sie war oft ein wichtiger Stein im großen Mosaik der Ermittlungen.
    Wie beneidete er die Ermittler in Romanen oder Filmen. Die befragten einige Zeugen, fuhren bei rasanten Verfolgungsjagden den halben Fuhrpark zu Klump, hielten ihre Nasen in den Wind, kombinierten, was das Zeug hielt, und fassten dann den Täter. Seine Kollegen und er dagegen leisteten das meiste am Schreibtisch bei Routinearbeiten oder zu Fuß. Bei diesem Gedanken angekommen, wippte er genüsslich mit den Zehen auf und ab.
    Kurz vor Feierabend trafen Vollert und Schneider wieder ein. Ohne körperliche Schäden, wie Kröger feststellte. Er hatte unterdessen das Diagramm fertig und auch mehrere Telefonate getätigt. Fragend sah er von einem zum anderen. »Und?«
    Vollert winkte ab. »Der war wirklich beim Zahnarzt. Daran gibt es keinen Zweifel. Zum Telefonat am Freitag gab er folgende Erklärung …« Vollert schlug sein Notizbuch auf und zitierte: »Frau Dr. Bednarek rief mich am Freitag gegen 16 Uhr an und teilte mir mit, dass sie am nächsten Tag abreisen würde. Wir besprachen die letzten Erkenntnisse. Eine Einladung zum Abendessen lehnte sie ab, da sie schon mit Kriminaloberkommissar Kröger verabredet war.« Vollert grinste.
    »Und sonst?«
    »Seitdem hat er sie nicht gesehen oder gehört.« Vollert klappte sein Notizbuch wieder zu.
    »Wir müssen wissen, wo und mit wem sie die letzten zwei Stunden zusammen war, von diesem Telefonat an, also 16 Uhr, bis etwa 18 Uhr, als das brennende Auto bemerkt wurde.« Kröger zog das Weg-Zeit-Diagramm heran. Vollert warf einen Blick darauf.
    »Saubere Arbeit!«
    »Danke! Die Spurensicherung hat noch nichts für uns, mit denen habe ich vorhin telefoniert.«
    »Und das Notizbuch, sind sie da schon weiter?«
    »Zurückgestellt! Zuerst werden die Spuren von Ewa gesichert und ausgewertet und dann arbeiten sie an den Banküberfällen. Werte du mal die Spurenlage in einer Bank aus. Dr. Brauner und seine Jungs tun mir leid.«
    »Sind die schon weiter, was die Banküberfälle betrifft?«, fragte Schneider.
    »Keine Ahnung, ist ja nicht unser Fall. Warum fragst du?«
    »Ach, nur so. Immerhin hat die Presse ihm den Spitznamen ›Phantom‹ gegeben.«
    »Hör mir auf mit der Presse!« Kröger winkte ab. »Sagt mir lieber mal, wie hat denn Dr. Neumann auf die Nachricht vom Tod seiner Kollegin reagiert?«
    »Fassungslos, bestürzt. Da er schon infolge des Zahnarztbesuches blass war, könnte man seinen Gesichtsausdruck als kalkweiß bezeichnen. Er fing sich aber relativ schnell wieder.«
    »Ich fang mich jetzt auch! Feierabend, Männer. Der Morgen ist klüger als der Abend. Da der Zeichner noch nicht wieder zurück ist, verpassen wir nichts. Also, bis morgen.« Kröger schloss die Akte ein und fuhr nach Hause.

29
    Am nächsten Morgen lagen mehrere Zeichnungen auf Krögers Schreibtisch. Man sah drei junge Männer ohne Haare, die

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