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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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den kleinen Tisch gebeugt und ließ seine Bizeps spielen. Sie wirkten wie Ballons, in die man Luft reinpumpt und gleich wieder rauslässt. Plimm, plomm, plimm, plomm. Die Adern zeichneten sich als dicke, blaue Schläuche ab.
    »Dann gab’s Senge!« Vollert strahlte.
    »Nee!« Herr Kübler ließ das Bizepsspiel. »Die hatten nur eine große Klappe und schnelle Beine. Als sie aus unserer Reichweite waren, da waren sie wieder dicke da. Schrien herum, dass sie uns noch kriegen würden …, na, die sollen mir noch mal begegnen.« Er ballte die Faust.
    »Können Sie die drei beschreiben?«
    »Der eine war so ein Spacki, mit nichts auf den Rippen, der andere muskulös, aber völlig falsch trainiert, und der dritte der Bengels hatte zu viel Fett und Bauch vom vielen Bier.«
    »Und ist Ihnen noch etwas aufgefallen?« Kröger hatte sich an die Frau gewandt.
    Die schaute zu ihrem Mann und meinte dann: »Der Spacke, der trug eine Jacke trotz der Wärme, schwarzes T-Shirt und Springerstiefel. Also solche Stiefel hatten alle drei an den Füßen, dazu Jeans, und die anderen beiden hatten Lederwesten an. Die Köpfe waren kahl geschoren. Der Spacke hatte auch ein Tattoo am Unterarm.«
    »Wie reagierte Frau Bednarek?«
    »Och, ganz taff. Ich glaube«, Herr Kübler rieb sich die Nase, »die wäre auch ohne uns klargekommen. Im Falle eines Falles hätte sie denen ihre Aktentasche um die Ohren geschlagen. Aber so war es besser.«
    »Sie meinen, ihre Handtasche!«
    »Nein, Aktentasche. Die war größer und schwerer. Ich habe sie ihr noch ins Hotel getragen. Ihre Handtasche war ja nur so ein kleines, zierliches Ding.«
    Kröger und Vollert sahen sich an.
    »Herr und Frau Kübler, wohin sind die drei gelaufen, nachdem Sie Frau Bednarek geholfen haben?«
    »Richtung Hafen, immer die Straße runter.«
    »Okay, wären Sie so nett, uns bei der Anfertigung eines Phantombildes behilflich zu sein? Mit Ihren Angaben könnte ein Zeichner von jedem der drei ein Bild anfertigen, sodass wir sie vielleicht identifizieren und festnehmen können.«
    »Klar, kein Problem. Wann?«
    Kröger schaute auf die Uhr. »Wäre es Ihnen in einer Stunde recht?«
    »In Ordnung! Dann gehen wir etwas später an den Strand, kein Problem!«, fügte er hinzu, als er sah, wie Kröger etwas sagen wollte.
    »Wie lange haben Sie noch Urlaub?« Vollert hatte sich an Frau Kübler gewandt.
    »Noch diese ganze Woche. Die werden wir auch noch nutzen. Wir haben schon so viel gesehen. Das Rathaus und die Kirchen, und das Meeresmuseum war bisher das Größte.«
    »Waren Sie auch schon auf der Marienkirche?« Kröger stand dabei schon auf, er wollte von der Rezeption aus telefonieren, um einen Zeichner zu bestellen.
    »Auf der Kirche? Nee, da kann man hoch?« Herr Kübler zeigte mit dem Finger nach oben und wandte sich zweifelnd an Vollert.
    »Ja, aber nur, wenn Sie schwindelfrei sind und gut zu Fuß. Es sind einige Stufen und Holzleitern, die man überwinden muss. Man wird aber mit einem fantastischen Blick über die Stadt belohnt, bis nach Hiddensee kann man schauen.« Vollert zwinkerte verschwörerisch. Sie erhoben sich.
    »Danke für den Tipp. Und Sie schicken jetzt einen Zeichner?«
    »Der Zeichner kommt wie abgesprochen«, antwortete Kröger, der von der Rezeption zurückkam. Die Kriminalisten dankten dem Ehepaar für die Zivilcourage und wünschten noch einen schönen Urlaub.

    »Büro oder Stadt?«, fragte Vollert auf der Straße.
    »Essen, einfach einen Happen essen.«
    »Dass du überhaupt Appetit hast.« Vollert schüttelte den Kopf.
    »Ich habe nur das Gefühl, Nahrung zu mir nehmen zu müssen. Hast du denn keinen Hunger?«
    »Nein!«
    »Los, komm! Eine Kleinigkeit! Die grauen Zellen leiden sonst an Unterzuckerung.«
    Gleichgültig, ohne zu schmecken, was er zu sich nahm, stopfte Vollert schließlich einen Salat in sich hinein. Zu mehr war er nicht bereit.

    Im Büro saß Schneider und las eine Illustrierte.
    »Was sagt Dr. Neumann?« Kröger nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und zog mit einem leisen Stöhnen die Schuhe aus. Welch eine Wohltat, dachte er, als die Schuhe von seinen Zehen rutschten.
    »Nichts sagt Dr. Neumann.«
    »Warum sagt er nichts?«
    »Weil er nicht im Museum ist. Hat sich krankgemeldet für den Rest des Tages, so seine Sekretärin.« Er nahm nicht einmal die Zeitschrift herunter, als er Kröger antwortete.
    Vollert ging zu ihm, griff mit der Rechten nach dem Blatt, zog daran und hielt mit der Linken Schneider auf Distanz.
    »Und zu ihm nach Hause

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