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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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und unbefugte Personen hatten keinen Zutritt. Entweder hatte ein Betriebsangehöriger die Tat begangen oder sie war an einem anderen Ort verübt worden.
    Vollert hatte die Unterlagen eingesehen, in denen die jeweiligen Bauarbeiten dokumentiert wurden. Er wusste nun, wann welche Kollegen warum Splitt an den jeweiligen Orten aufgebracht hatten.
    »Und Dr. Brauner, was spricht der?«
    Kröger musste plötzlich Zahnschmerzen bekommen haben oder einen Anfall von Cluster-Kopfschmerz. »Frag nicht, bitte.« Er machte einen leidenden Eindruck.
    »Warum nicht?«
    Kröger winkte ab. »Er war begeistert, kann ich dir sagen. Er fragte mich doch allen Ernstes, ob wir ihm nicht einen schizophrenen Kollegen zuweisen könnten. Der könnte sich dann teilen und auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen.«
    »Ach!«
    »Ja, ich habe ihm daraufhin den Vorschlag gemacht, mit Dr. Hüpenbecker darüber zu sprechen. Er hat ja die Beziehungen zum medizinischen Bereich.«
    »Und dann?«
    »Dann hat er mir einen Vogel und die Tür gezeigt.«
    »Nein!«
    »Doch! Ehrlich gesagt, es scheint nicht unsere Woche zu sein. Fing bescheiden an und steigert sich noch. Ich sag nur: Training!«
    »Wieso?«
    »Ich bin so tapfer zu Fuß gegangen, um fit zu sein, und dann wirft mich Dr. Hüpenbecker mit einem De Ashi Barai.«
    »Passiert! Mal gewinnt man, mal verliert man. Wo ist dein Problem?«
    Und wieder schien eine Cluster-Attacke in Krögers Kopf zu toben. Leise sagte er: »Es ist ein Fußfeger.«
    Vollert schmunzelte. »Und du hast extra trainiert, bist fleißig zu Fuß gegangen und dann ein Fußwurf. Och … Und die Geschichte mit den Fischräubern?«
    »Heute nicht! Bin doch kein Masochist!«
    »Na, denn nicht. Vielleicht ein anderes Mal.«
    »Ja, vielleicht.« Kröger schaute wieder zur Karte mit den Nadeln.
    »Wir sollten die Öffentlichkeit um Mithilfe bitten.«
    »Noch vor zwei Stunden hättest du jeden Journalisten in der Luft zerfetzt und jetzt willst du sie um Hilfe bitten?«
    »Nicht die Journalisten, sondern unsere Bürger. Wir müssen wissen, wo Ewa vom Verlassen des Hotels an bis zum Auffinden ihres Autos in der Kiesgrube war und auf wen sie zwischendurch getroffen ist. Irgendjemand muss doch den Polonez gesehen haben. Ist doch ein bei uns seltenes Auto!«
    Kröger stand auf und verließ das Büro. Nach zehn Minuten war er wieder da.
    Er rieb sich die Hände. »Der Stein ist im Rollen! Morgen früh erscheint im Regionalteil unserer Zeitung ein Hilfsersuchen. Kriminalrat Södermann hat alles in die Wege geleitet. Und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir da keine neuen Erkenntnisse gewinnen.«

    Am nächsten Morgen stand das Telefon keine Minute still. Halb Stralsund schien Ewa oder ihr Auto gesehen zu haben. Und die andere Hälfte hatte zur Zeit des Brandes etwas Verdächtiges auf der Landstraße bemerkt.
    Konzentriert arbeiteten Kröger und Vollert die Meldungen ab. Ein Teil stellte sich sofort als Spinnerei heraus. So wollte jemand Ewa und Honecker zusammen in einem Restaurant gesehen haben. Ein anderer schwor Stein und Bein, sie im Tierpark beim Ausmisten des Kamelgeheges beobachtet zu haben.
    »Selber Kamel!«, stöhnte Kröger, als er den Hörer auflegte.
    Eine Frau meldete sich und erklärte empört, dass der gesuchte Polonez sie gestern beinahe überfahren habe. Doch es gab zwei, drei Meldungen, die Kröger hellhörig machten. Bei einigen anderen würden erst die weiteren Befragungen und Ermittlungen zeigen, was sie wert waren. Es galt, die Spreu vom Weizen zu trennen.
    Sie teilten die Anrufer in vier Kategorien. Die erste waren Spinner mit Geschichten, die einfach nicht stimmen konnten. Die zweite waren Anrufer, die sich geirrt hatten oder die meinten, etwas gesehen zu haben, was so nicht sein konnte. Die dritte Gruppe waren Leute mit Meldungen, die noch genauer überprüft werden mussten, um als wahr oder unwahr eingestuft werden zu können. Die letzte Kategorie waren die, auf die es Kröger und Vollert tatsächlich ankam. Menschen, die wirklich etwas beobachtet hatten, was mit der Tat oder mit Ewa im Zusammenhang stand. So wie diese junge Frau, deren Meldung Kröger als äußerst interessant einstufte.
    Als zur Mittagszeit die Anrufe weniger wurden, sodass die Zentrale sie allein bewältigen konnte, beschlossen Kröger und Vollert, den ersten Hinweisen nachzugehen. Frau Wrobel, so hieß jene junge Frau, wohnte in der Nähe des Hotels, in dem Ewa logiert hatte. Eigentlich wohnte sie fast gegenüber.
    Als sie klingelten,

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