Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
um einen Him­mels­kör­per mit au­ßer­or­dent­lich ex­zen­tri­scher Son­nen­um­lauf­bahn han­del­te.
    In letz­ter Kon­se­quenz woll­ten wir hun­dert­pro­zen­tig si­cher­ge­hen, daß vor al­lem die Groß­funk­sta­ti­on die­ses Pla­ne­toi­den ein für al­le­mal ver­nich­tet wur­de.
    Die­se Groß­funk­sta­ti­on – das war un­ser Pro­blem!
    Alec-Hood Bridge­man war über­aus frei­zü­gig ge­we­sen. Er hat­te uns prak­tisch al­les er­laubt, nur eins nicht: we­der Han­ni­bal noch ich hat­ten die Funk­sta­ti­on be­tre­ten dür­fen.
    Die Haupt­schalt­zen­tra­le, von der aus al­le Kraft­wer­ke, Pan­zer­forts, Raum­ab­wehr­waf­fen, An­tischwer­kraft­han­gars, Kli­ma­ge­ne­ra­to­ren und die an­de­ren tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen be­herrscht wur­den, kann­ten wir ge­nau. Hier gab es kei­ner­lei Ge­heim­nis­se mehr; hier kleb­te auch ei­ne klei­ne Ver­zö­ge­rungs-Fu­si­ons­bom­be im ab­schraub­ba­ren Griff ei­nes großen Schal­ters, mit dem sämt­li­che Si­cher­heits-Pan­zer­schleu­sen des Mi­ni-Mon­des be­dient wer­den konn­ten.
    Auf die­ses Ver­steck wür­de nie­mand kom­men. Ich hat­te rein zu­fäl­lig ent­deckt, daß sich der brei­te und wuch­ti­ge Griff ab­schrau­ben ließ.
    Seit­dem die stab­för­mi­ge Bom­be dar­in la­ger­te, war er min­des­tens zehn­mal von ver­schie­de­nen Tech­ni­kern be­rührt wor­den, aber es war noch nie­mand auf die Idee ge­kom­men, was er da ei­gent­lich an­rühr­te.
    Ich muß­te in die Groß­funk­sta­ti­on hin­ein, denn sie lag über vier­zig Ki­lo­me­ter von der Haupt­schalt­zen­tra­le ent­fernt. Wenn es dort knall­te, nütz­te das in Be­zug auf die wich­ti­ge Funk­sta­ti­on ver­zwei­felt we­nig.
    Mei­ne letz­te Fu­si­ons­bom­be muß­te dort un­ter­ge­bracht wer­den, wo das für die Mensch­heit ge­fähr­lichs­te Ge­rät in­stal­liert war – in der Groß­funk­sta­ti­on des Pla­ne­toi­den CER­TUR­RY.
    Das war un­ser Pro­blem!
     

 
7.
     
    Ges­tern, am 21. Ju­ni 2010, war die Er­de wie­der aus dem Stö­rungs­ge­biet der Son­ne ge­tre­ten, aber bis heu­te war es mir lei­der nicht ge­lun­gen, in die Or­tungs- und Funk­sta­ti­on des Pla­ne­toi­den vor­zu­drin­gen.
    Die über­all herr­schen­de Auf­re­gung ließ sich da­ge­gen we­der über­se­hen noch über­hö­ren; pa­ra­psy­chisch schon gar nicht.
    Wir er­fuh­ren bei je­dem Be­wußt­seins­test, daß es so­weit war. Alec-Hood Bridge­man hat­te sich end­gül­tig ent­schlos­sen, den Im­puls zu ge­ben.
    Han­ni­bal hum­pel­te ner­vös in dem klei­nen Raum um­her, den man ihm als Un­ter­kunft zu­ge­wie­sen hat­te. Sehr kom­for­ta­bel war er nicht aus­ge­stat­tet.
    Mir hat­te man im Ge­gen­satz zu Han­ni­bal meh­re­re lu­xu­ri­ös ein­ge­rich­te­te Zim­mer zur Ver­fü­gung ge­stellt, al­ler­dings mit dem stren­gen Hin­weis, den Was­ser­ver­brauch mög­lichst nied­rig zu hal­ten. Das Schmutz­was­ser wur­de so­gar che­misch ge­rei­nigt und er­neut in den Kreis­lauf ge­pumpt.
    Pro­fes­sor Bridge­man hat­te ich seit zwei Ta­gen nicht mehr ge­se­hen.
    »Es wird Zeit!« sag­te Han­ni­bal in ei­nem schar­fen Ton­fall. »Ich ma­che nicht län­ger mit, Großer. Der Sen­der steckt in mei­ner Ja­ck­en­ta­sche. Du brauchst ihn nur her­aus­zu­neh­men. Wie ge­hen wir vor?«
    Ich er­hob mich be­däch­tig aus dem ein­zi­gen Ses­sel des Raum­es. Der in die Wand ein­ge­las­se­ne Bild­schirm war dun­kel. Drau­ßen war al­les still.
    We­der Han­ni­bal noch ich wa­ren zu ir­gend­wel­chen wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten ab­kom­man­diert wor­den. Aus die­sem Ver­hal­ten ging her­vor, daß man dar­auf kei­nen Wert mehr leg­te; we­nigs­tens nicht auf dem Pla­ne­toi­den CER­TUR­RY.
    »Wie be­spro­chen. War­te auf mei­nen Es­per-Im­puls, dann in­sze­nie­re das Ab­len­kungs­ma­nö­ver. Ich ris­kie­re es.«
    Er hol­te tief Luft und fuhr sich mit dem Handrücken über die plötz­lich schweiß­be­deck­te Stirn.
    »Das geht schief«, flüs­ter­te er. »Die hie­si­gen Pei­ler wer­den dich so­fort or­ten und dei­nen Stand­ort fest­stel­len. Ver­schwin­de so schnell du kannst.«
    »Sie er­wi­schen mich nicht. Ich ken­ne einen glän­zen­den

Weitere Kostenlose Bücher