Sonderplanung Mini-Mond
um einen Himmelskörper mit außerordentlich exzentrischer Sonnenumlaufbahn handelte.
In letzter Konsequenz wollten wir hundertprozentig sichergehen, daß vor allem die Großfunkstation dieses Planetoiden ein für allemal vernichtet wurde.
Diese Großfunkstation – das war unser Problem!
Alec-Hood Bridgeman war überaus freizügig gewesen. Er hatte uns praktisch alles erlaubt, nur eins nicht: weder Hannibal noch ich hatten die Funkstation betreten dürfen.
Die Hauptschaltzentrale, von der aus alle Kraftwerke, Panzerforts, Raumabwehrwaffen, Antischwerkrafthangars, Klimageneratoren und die anderen technischen Einrichtungen beherrscht wurden, kannten wir genau. Hier gab es keinerlei Geheimnisse mehr; hier klebte auch eine kleine Verzögerungs-Fusionsbombe im abschraubbaren Griff eines großen Schalters, mit dem sämtliche Sicherheits-Panzerschleusen des Mini-Mondes bedient werden konnten.
Auf dieses Versteck würde niemand kommen. Ich hatte rein zufällig entdeckt, daß sich der breite und wuchtige Griff abschrauben ließ.
Seitdem die stabförmige Bombe darin lagerte, war er mindestens zehnmal von verschiedenen Technikern berührt worden, aber es war noch niemand auf die Idee gekommen, was er da eigentlich anrührte.
Ich mußte in die Großfunkstation hinein, denn sie lag über vierzig Kilometer von der Hauptschaltzentrale entfernt. Wenn es dort knallte, nützte das in Bezug auf die wichtige Funkstation verzweifelt wenig.
Meine letzte Fusionsbombe mußte dort untergebracht werden, wo das für die Menschheit gefährlichste Gerät installiert war – in der Großfunkstation des Planetoiden CERTURRY.
Das war unser Problem!
7.
Gestern, am 21. Juni 2010, war die Erde wieder aus dem Störungsgebiet der Sonne getreten, aber bis heute war es mir leider nicht gelungen, in die Ortungs- und Funkstation des Planetoiden vorzudringen.
Die überall herrschende Aufregung ließ sich dagegen weder übersehen noch überhören; parapsychisch schon gar nicht.
Wir erfuhren bei jedem Bewußtseinstest, daß es soweit war. Alec-Hood Bridgeman hatte sich endgültig entschlossen, den Impuls zu geben.
Hannibal humpelte nervös in dem kleinen Raum umher, den man ihm als Unterkunft zugewiesen hatte. Sehr komfortabel war er nicht ausgestattet.
Mir hatte man im Gegensatz zu Hannibal mehrere luxuriös eingerichtete Zimmer zur Verfügung gestellt, allerdings mit dem strengen Hinweis, den Wasserverbrauch möglichst niedrig zu halten. Das Schmutzwasser wurde sogar chemisch gereinigt und erneut in den Kreislauf gepumpt.
Professor Bridgeman hatte ich seit zwei Tagen nicht mehr gesehen.
»Es wird Zeit!« sagte Hannibal in einem scharfen Tonfall. »Ich mache nicht länger mit, Großer. Der Sender steckt in meiner Jackentasche. Du brauchst ihn nur herauszunehmen. Wie gehen wir vor?«
Ich erhob mich bedächtig aus dem einzigen Sessel des Raumes. Der in die Wand eingelassene Bildschirm war dunkel. Draußen war alles still.
Weder Hannibal noch ich waren zu irgendwelchen wissenschaftlichen Arbeiten abkommandiert worden. Aus diesem Verhalten ging hervor, daß man darauf keinen Wert mehr legte; wenigstens nicht auf dem Planetoiden CERTURRY.
»Wie besprochen. Warte auf meinen Esper-Impuls, dann inszeniere das Ablenkungsmanöver. Ich riskiere es.«
Er holte tief Luft und fuhr sich mit dem Handrücken über die plötzlich schweißbedeckte Stirn.
»Das geht schief«, flüsterte er. »Die hiesigen Peiler werden dich sofort orten und deinen Standort feststellen. Verschwinde so schnell du kannst.«
»Sie erwischen mich nicht. Ich kenne einen glänzenden
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