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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aus­weg aus der Si­tua­ti­on. Sor­ge da­für, daß du wäh­rend der Sen­dung ge­nü­gend Zeu­gen in der Nä­he hast, die be­stä­ti­gen kön­nen, daß du mit der Sa­che nichts zu tun hast. Ich …«
    Der Bild­schirm blen­de­te un­ver­mit­telt auf. Han­ni­bal konn­te ge­ra­de noch das mar­sia­ni­sche Klein­funk­ge­rät, einen über­licht­schnell ar­bei­ten­den Hy­per­sen­der, in die Ta­sche schie­ben.
    Nonyo Bat­run war am Ge­rät.
    »Ah, da sind Sie ja, Doc. Wir ha­ben Sie ge­sucht. Der Boß möch­te Sie spre­chen. In der Funk­zen­tra­le.«
    Mir stock­te fast der Atem.
    »Was? Ich dach­te, dort hät­ten nur die Halb­göt­ter Zu­tritt.«
    Der Mas­sai lach­te schal­lend.
    »Nicht in je­dem Fall. Der Boß ist ir­gend­wie be­un­ru­higt. Es muß mit den Ge­rä­ten auf dem Mond zu­sam­men­hän­gen. Sie sol­len schleu­nigst er­schei­nen.«
    »Okay, ich ei­le schon.«
    » Neh­men Sie Pas­sa­ge IV. Ich war­te dort auf Sie. Die Schir­me müs­sen ab­ge­schal­tet wer­den. Üb­ri­gens – da ist noch et­was. Dr. Das­heng, Sie ken­nen ihn, er ist un­ser bes­ter Chir­urg, hat ein Pro blem. Ei­ner mei­ner Leu­te hat sich an ei­ner zuglei­ten­den Luft­schleu se das lin­ke Bein bis zum Knie ab­ge­quetscht. Das­heng meint, er käme da­mit nicht al­lein klar. Pro­fes­sor Pe­ro­ni soll das ma­chen, er will as­sis­tie­ren. Wir wer­den wohl ei­ne Trans­plan­ta­ti­on vor­neh­men müs­sen. Su­chen Sie sich den pas­sen­den Bio aus. Ich schi­cke Ih­nen ei­ni­ge Bi­os mit an­nä­hernd glei­cher Fi­gur in die Kli­nik. Okay?«
    »Al­les klar. Pe­ro­ni ist hier. Ich neh­me ihn mit.« Da­mit war das Ge­spräch be­en­det. Bat­run schal­te­te ab.
    Als ich mich um­dreh­te, blick­te ich in Han­ni­bals lei­chen­blas­ses Ge­sicht. Dies­mal kämpf­te der Klei­ne wirk­lich mit ei­nem Schwä­che­an­fall. Ich leg­te ihn be­hut­sam auf die Couch.
    »Ru­hig blei­ben, Jun­ge, völ­lig ru­hig blei­ben«, flüs­ter­te ich ein­dring­lich und tupf­te ihm den Schweiß von der Stirn. »Du schaffst das! Wir ha­ben ei­ni­ge Ma­le zu­sam­men ope­riert, er­in­ne­re dich! Das ge­hör­te zwar nur zur Aus­bil­dung, aber es wur­de ge­lehrt, um es not­falls nutz­brin­gend an­wen­den zu kön­nen. Jetzt ist es so­weit.«
    »Ich kann doch kei­ne Un­ter­schen­kel­trans­plan­ta­ti­on vor­neh­men«, stöhn­te er. »Wenn das Knie auch schwer ge­schä­digt ist, muß es vor­her am­pu­tiert wer­den. Das schaf­fe ich nicht. Ich fal­le schon bei der Nar­ko­se auf.«
    »Un­sinn, die läßt du durch Das­heng oder einen As­sis­ten­ten aus­füh­ren. Es sind noch zwei Me­di­zi­ner hier. Not­falls for­derst du einen Bio­lo­gen oder Bio­che­mi­ker an, die we­nigs­tens Hand­rei­chun­gen über­neh­men kön­nen. Nimm dir Ar­chi. Die gro­be Ar­beit über­läßt du Das­heng, vor al­lem die Am­pu­ta­ti­on des Er­satz­glie­des.«
    »Ich kann doch nicht mit an­se­hen, wie ein Mensch ver­stüm­melt wird, da­mit ein Gangs­ter …«
    »Ru­he«, un­ter­brach ich ihn und preß­te ihm die Hand auf die Lip­pen. »Nicht ner­vös wer­den. Hier kann man al­les! Es geht lei­der um sehr viel mehr als um einen Bio. Wenn wir den Pla­ne­toi­den spren­gen, kann ich nicht mit Ge­wiß­heit sa­gen, ob es mir ge­lingt, die acht­hun­dert wil­len­lo­sen Men­schen vor­her in Si­cher­heit zu brin­gen. Den­ke dar­an! Du machst als an­geb­li­che Ka­pa­zi­tät die ele­gan­te Ar­beit. Nimm ei­ne Kosslowsch­ke Ge­fäß­naht­ma­schi­ne, die ar­bei­tet feh­ler­frei. Klem­me die großen Ge­fäße schnell ab. Es muß sau­ber aus­se­hen. Ar­bei­te so­fort mit Bio­pol­plast, stel­le ei­ne glat­te, schon an­hei­len­de Wun­de her und mach die Kno­chen­ver­bin­dung zwi­schen ech­tem und Er­satz­glied nach dem Scheffring­ver­fah­ren. Kei­nes­falls na­geln! Höh­le den Kno­chen mit der Ul­tra­schall­frä­se aus, und ver­giß nicht das Bio­pol­plast. Dann sau­be­re Ge­fäß­näh­te. Die Au­ßen­ge­we­be­ver­bin­dun­gen läßt du Das­heng ma­chen. Los, Klei­ner, dir bleibt kei­ne Wahl. Wenn du dich jetzt drückst, sind wir reif.«
    Er er­hob sich stöh­nend und be­gann zu flu­chen.
    »Das gibt ei­ne ein­zi­ge Stüm­pe­rei. Das­heng wird so­fort mer ken, daß ich

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