Sonderplanung Mini-Mond
vermeiden mußte.
Er vertröstete jedermann auf den »großen Augenblick« – auf die Sendung des Wahnsinnssignals.
Hannibal und ich waren bei diesen günstigen Voraussetzungen in den ersten vier Tagen nicht untätig geblieben.
Alec hatte unsere Intelligenzquotienten trotz aller Beteuerungen mir gegenüber »selbstverständlich« müßte ich Muscy sein, überprüfen lassen.
Das Ergebnis war einwandfrei ausgefallen, obwohl man den geringen Unterschied natürlich bemerkt hatte.
Ich besaß nicht 51,03 Neu-Orbton wie van Haetlin, sondern 52,4 NOQ.
Hannibal wies 51,3 NOQ nach, obwohl Professor Arturo Peroni den Wert 52,6 zu haben hatte.
Dies waren die kritischsten Minuten nach unserer ohnehin riskanten Ankunft gewesen.
Bei der Beurteilung der veränderten Werte hatte Professor Bridgeman jedoch ein »wissenschaftlich fundiertes« Machtwort gesprochen, das von anderen Kapazitäten der wissenschaftlichen Besatzung nur zögernd akzeptiert worden war. Einige hatten behauptet, der Quotient könnte sich niemals so stark verändern.
Dagegen sagte Bridgeman, Männer wie wir, die wochenlang mit mechanischen Hypnosegeräten bearbeitet worden waren, Männer, denen man Verhördrogen aller Art injiziert hatte, unter anderem das berüchtigte, bis zum Wahnsinn führende Ralowgaltin, waren dadurch eindeutig gefährdet.
Professor Bridgeman hatte konkret bewiesen, daß mein höher gewordener NO-Wert ebenso begründet war, wie der abgesunke ne von Peroni.
Alec hatte das hingenommen. Einen Augenblick lang hatte er gezweifelt und sich an die Verdachtsäußerungen von Dr. Fedor Radokowsky erinnert. Schließlich hatte er sich dazu durchgerungen, die Tatsache eines vorhandenen NO-Quotienten von generell über fünfzig Neu-Orbton als ausreichenden Beweis für unsere Identität anzusehen.
Hannibal und ich hatten Blut geschwitzt, aber auch diese Gefahr war an uns vorübergegangen.
Wie gesagt – das war innerhalb der ersten vier Tage nach unserer Ankunft geschehen.
Danach hatten weder Hannibal noch ich keine Sekunde gezögert, aktiv zu werden.
Der Kleine hatte seine künstliche Buckelhöhlung geöffnet, in der unsere GWA-Spezialisten erstaunlich viele Dinge untergebracht hatten. Jedes Winkelchen war ausgenutzt worden.
Mir war es in erster Linie auf die verschiedenartigen Atombomben angekommen. Sie mußten möglichst schnell verlegt, geschärft und so einwandfrei versteckt werden, daß man sie sogar bei einer planvollen Suche nicht finden konnte.
Ja – auch das mußten wir einkalkulieren! Wenn wir irgendwie auffielen, wenn unsere Identität vorzeitig entdeckt werden sollte, mußten wenigstens unsere schwersten und gefährlichsten Waffen so getarnt sein, daß sie nur zufällig aufzuspüren waren.
Dafür hatte ich während meiner Rundfahrten durch den etwa 1.280 Kilometer durchmessenden Mini-Mond gesorgt!
Alec war großzügig gewesen. Er hatte mir Elektrowagen zur Verfügung gestellt, mich die marsianischen Rohrbahnen benutzen lassen und außerdem die Erlaubnis gegeben, die normalerweise nur ihm und seinem Vater zugängigen Energieschutzschirme zu den riesigen Kraftwerken des Planetoiden zu passieren.
Damit hatte er sich sein eigenes Grab geschaufelt, aber das wußte er natürlich nicht.
Mir war es immer wieder gelungen, Nonyo, meinen ständigen Begleiter, abzulenken, so daß ich meine Mikrobomben in den unmöglichsten Winkeln und Ecken ankleben oder magnetisch befestigen konnte. Die Waffen konnten überall haften. Jede denkbare Befestigungsart war
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