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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kein Chir­urg bin, ge­schwei­ge denn ein Spe­zia­list für Trans­plan­ta­tio­nen.«
    »Bluf­fe ihn. Heuch­le not­falls einen Schwä­che­an­fall. Wir müs­sen jetzt so­wie­so zu­schla­gen. Und – küm­me­re dich nicht um den Geis­tes­in­halt von Alec. Ihn be­ar­bei­te ich dies­mal al­lein. Die Sa­che mit der Sen­dung müs­sen wir auf­schie­ben.«
    Ich öff­ne­te die Zim­mer­tür. Der Gang drau­ßen war leer. Nur mein Elek­tro­wa­gen war zu se­hen.
    Ich nahm Han­ni­bal bis zum Ver­tei­ler­punkt III mit, wo er von ei­nem Wäch­ter er­war­tet wur­de.
    »Schnell, Pro­fes­sor. Den Mann hat es bö­se er­wi­scht. Das Knie sieht auch nicht gut aus. Bleibt der Idi­ot doch zwi­schen ei­nem zuglei­ten­den Pan­zer­schott ste­hen? Ich könn­te ihn …«
    Den Rest der Wor­te hör­te ich nicht mehr. Ich hat­te Angst um Han­ni­bal.
    Theo­re­tisch wuß­te er Be­scheid, aber wie sich das in der Pra­xis aus­mach­te, war doch ei­ne an­de­re Fra­ge. Au­ßer­dem – wenn er als Be­trü­ger ent­larvt wur­de, war ich eben­falls de­mas­kiert. Schließ­lich wa­ren wir zu­sam­men von Hen­der­won »be­freit« wor­den.
    In die­sem Fal­le wür­de sich Alec-Hood so­fort an Ra­do­kow­skys Äu­ße­run­gen er­in­nern und der Ge­schich­te end­gül­tig auf den Grund ge­hen. Wenn er mir von Das­heng ei­ni­ge Schnit­te in mei­ne Bio­syn­th­fo­lie ma­chen ließ, war es vor­bei. Dar­un­ter muß­te näm­lich mein na­tür­li­ches Ge­sicht zum Vor­schein kom­men.
    An der Pas­sa­ge IV be­gann der hek­ti­sche Be­trieb. Hier la­gen die ers­ten wich­ti­gen Schalt­sta­tio­nen, die La­bors und An­la­gen zur Kli­ma­re­gu­lie­rung.
    Hier be­gann auch die Zo­ne der Ener­gie­schutz­schir­me, die man nur pas­sie­ren konn­te, wenn die in Pan­zer­kup­peln sit­zen­den Wäch­ter den Öff­nungs­im­puls ga­ben.
    Ich dach­te an mei­nen mar­sia­ni­schen Ko­da­tor. Bis­her hat­te er auf al­le großen Ro­bot­ge­hir­ne ein­wand­frei an­ge­spro­chen. Der Pla­ne­to­id ver­füg­te na­tür­lich eben­falls über ein rie­si­ges, po­sitro­ni­sches Steu­er­ge­hirn, von dem in ers­ter Li­nie die tech­ni­schen An­la­gen in Be­trieb ge­hal­ten wur­den.
    Es war aber auch für die Ab­wehr- und Of­fen­siv­waf­fen zu­stän­dig. Not­falls muß­te ich das Ri­si­ko ein­ge­hen, Pro­fes­sor Bridge­man das Kom­man­do zu ent­zie­hen. Aber ob das so oh­ne wei­te­res ge­lang?
    Nonyo Bat­run fuhr den Elek­tro­wa­gen wie ein Renn­fah­rer. Er mach­te sich einen Spaß dar­aus, stumpf­sin­nig ein­her­schrei­ten­de Bi­os so zu strei­fen, daß sie zu Bo­den stürz­ten.
    Ich konn­te nicht mehr tun, als ihn ta­delnd an­zu­schau­en. Er lach­te nur.
    Schließ­lich er­reich­ten wir je­ne me­ter­star­ken Pan­zer­to­re, die mir bis­her den Ein­tritt ver­wehrt hat­ten.
    Hin­ter ih­nen lag ein viel­fach ab­ge­si­cher­ter Gang aus MA-Stahl. Die ein­ge­bau­ten Waf­fen wa­ren un­über­wind­lich. Hier lag Batruns ei­gent­li­che Ge­fechts­sta­ti­on; hier war er der Herr­scher.
    Selbst er muß­te aus­stei­gen und sich vor das glü­hen­de Au­ge des Er­ken­nungs­de­tek­tors stel­len. Oh­ne die Bil­li­gung des zu­stän­di­gen Po­sitro­nik­ge­hirns konn­ten sei­ne Män­ner we­der die Stahl­pfor­ten öff­nen noch die da­zwi­schen­lie­gen­den Schutz­schir­me ab­schal­ten.
    »Nonyo Bat­run, be­tre­tungs­be­rech­tigt«, sag­te er laut und drück­te sei­ne lin­ke Schlä­fe ge­gen den Schwin­gungs­mus­ter-Aus­wer­ter. »Ich brin­ge Dr. Ja­nus van Haet­lin mit, sei­ne IV-Da­ten sind ge­spei­chert. Der Ein­tritt ist ihm zu ge­stat­ten.«
    Er wink­te mir zu. Ich schritt zu dem Ge­rät hin­über und preß­te eben­falls mei­nen Kopf da­ge­gen. Ich fühl­te ein leich­tes, schmerz­haf­tes Zie­hen. Er­neut über­fiel mich die in­ne­re Un­ru­he.
    Konn­te der Aus­wer­ter das Ab­strak­te, Un­ge­wöhn­li­che in mei­nem Ge­hirn er­ken­nen? Wür­de er mir den Ein­tritt ver­wei­gern oder mich so­gar re­spekt­voll be­grü­ßen?
    Nichts der­glei­chen ge­sch­ah. Es leuch­te­te le­dig­lich ei­ne ro­te Lam­pe auf. Zwei ova­le Mar­ken aus ei­nem kunst­stof­f­ähn­li­chen Ma­te­ri­al fie­len aus dem Schlitz un­ter­halb des

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