Sonderplanung Mini-Mond
vorgesehen und vorhanden.
Ich hatte mit Hannibal lange über die Art der Zündung diskutiert. Uns standen drei Wege offen:
Funkzündung durch Kodesignal, Zeitzündung durch einen eingebauten Mechanismus, oder parapsychische Esper-Zündung durch ein telepathisch abgestrahltes Signal, das nur Hannibal und ich geben konnten.
Das war die sicherste und eleganteste Art der Zündung. Wir konnten damit die Bomben nicht nur alle auf einmal, sondern nach und nach, den Erfordernissen entsprechend und auf die Zehntelsekunde genau hochgehen lassen.
Voraussetzung dafür war allerdings, daß wenigstens einer von uns noch am Leben war oder zumindest noch ausreichend Kraft besaß, um die Telepathieimpulse auszusenden.
Hannibal und ich sahen in dieser Hinsicht schwarz. Deshalb hatten wir uns entschlossen, zwei der stärksten Bomben auf Funkzündung zu schalten.
Selbstverständlich trugen wir unsere Mikrosender am Körper. Meiner befand sich wie gewohnt in der alten und unverdächtig wirkenden Schußwunde des rechten Oberschenkels. Hannibal konnte seinen Morseknopf in einer operativ hergestellten Gewe bevertiefung in der linken Achselhöhle erreichen.
Zusätzlich zu diesen Funkzündern hatten wir natürlich die Te lepathiezünder geschärft. Wir würden sie in jedem Falle bevorzu gen, wenn uns die Möglichkeit zur Sendung blieb.
Sie werden sich fragen, warum wir nicht generell jede Bombe zusätzlich mit Funkzündung versehen hatten. Die Antwort dürfte logisch sein:
In einem Marsstützpunkt dieser Art liefen zahlreiche Maschinen, Ortungs- und Funkgeräte auf einer Frequenzbreite, die ziemlich genau der unserer Sup-Ultra-Welle entsprach.
Wenn es der Zufall wollte, konnten die Funkzünder beim Anlaufen eines Antischwerkraftprojektors oder eines anderen Gerätes hochgehen. Aus diesem Grunde hatten wir nur zwei der Mikrobomben doppelt geschärft. Sie waren weit entfernt von der Zentrale und den Wohnbezirken des Planetoiden untergebracht. Selbst wenn sie unerwünschterweise explodierten, konnte es nicht zu einer sofortigen und totalen Vernichtung des Himmelskörpers kommen.
Insoweit waren unsere Vorbereitungen vorangeschritten und mit dem Verlegen der vorletzten Bombe im größten Kraftwerkssaal abgeschlossen.
Jetzt besaßen wir nur noch eine Kaltzünder-Katalysebombe auf der Basis eines kontrollierten Zeitlupen-Kernverschmelzungsprozesses.
Sie würde, ebenso wie die anderen, lediglich Sonnengluten von über zwei Millionen Grad Celsius entwickeln und nicht spontan explodieren, wie das bei normalen Nuklearwaffen selbstverständlich war.
Darauf legten wir keinen Wert. Verständlicherweise dachten wir auch ein wenig an unser Leben. Es genügte völlig, wenn die entstehenden Temperaturen die überall vorhandene Luft so enorm erhitzten, daß sie sich explosionsartig ausdehnte, also expandierte. Dieser Effekt war so gewaltig, daß man ihn annähernd mit der Druckwelle einer kleinen, spontan explodierenden H-Waffe vergleichen konnte.
Ansonsten waren die entstehenden Temperaturen hoch genug, um jede Art von Materie augenblicklich zu vergasen, was wiederum zu Druckwellen führte.
Bereits der dritte Teil unserer Bomben hätte ausgereicht, um das menschliche Leben innerhalb des ausgehöhlten Mini-Mondes erlöschen zu lassen. Wir wollten aber mehr! Wir wollten ihn total vernichten, denn die hier installierten Marswaffen durften niemals mehr in die Hände von Verbrechern fallen. Die GWA legte keinen Wert auf einen Stützpunkt innerhalb des gefährlichen Planetoidengürtels, zumal es sich
Weitere Kostenlose Bücher