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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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groß, aber Kallen schien es nicht zu bemerken. »Nun, ich bin ein wenig zu spät gekommen und will Euer Erscheinen in Eurem ersten Kurs nicht verzögern, daher sollten wir am besten anfangen.« Er gab Lilia ein Zeichen. »Tretet hinter ihn.«
    Sie war dankbar, dass er ihr einen Grund gegeben hatte, aus Bokkins Blickfeld zu verschwinden, da sie bezweifelte, dass sie einem Lächeln noch sehr lange würde widerstehen können. Während sie gehorchte, versuchte Bokkin, sich umzudrehen, um sie anzusehen.
    »Das war nicht … ich habe nicht …«
    Kallen beugte sich vor und bedachte Bokkin mit einem herausfordernden Blick. »Ihr habt Eure Meinung geändert, wie? Ich schätze, wir können immer noch bekanntgeben, dass wir jemand anderen brauchen.«
    Bokkin erstarrte. Lilia konnte sich vorstellen, wie er die verschiedenen Möglichkeiten abwog. Als Feigling zu gelten oder zuzulassen, dass einer der gefürchteten Schwarzmagier und Lilia seine Gedanken lasen. Zu ihrer Erheiterung blieb Bokkin, wo er war.
    »Ihr werdet Euch nicht meine Erinnerungen ansehen?«, fragte er.
    Kallen schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht.«
    Bokkin nickte. »Na gut.«
    Kallen stand auf und nickte Lilia zu. »Ich werde mich mit Eurem Geist verbinden; Ihr verbindet Euch mit seinem.«
    Mit einem tiefen Atemzug legte Lilia die Hände an Bokkins Kopf und begann, als sie spürte, wie Kallen die Hände an ihre Schläfen drückte, eine simple Übung, um ihren Geist zu konzentrieren.
    – Lilia, sprach Kallen.
    – Kallen.
    Alles, was sie wahrnahm, waren seine Anwesenheit und seine Gedankenstimme. In anderen Lektionen, die eine Unterweisung von Geist zu Geist erforderten, hatte er es ihr ausgeredet, sich ihren Geist als einen Raum vorzustellen. Manchmal machte es die Lektionen schwieriger, aber es bedeutete auch, dass sie sich die Konzepte der schwarzen Magie eher intuitiv als bewusst aneignen konnte. Dadurch fühlte sich die Benutzung von Magie an wie das Bewegen eines Arms oder eines Beins – ebenso sehr reflexartig wie willentlich.
    – Bokkin wird uns melden, wenn Ihr seine Erinnerungen durchsucht, aber ich bezweifle, dass er viel Kontrolle über seinen Geist hat. Er wird uns wahrscheinlich ohnehin zeigen, was er uns nicht sehen lassen will. Wenn Ihr wachsam bleibt, könnt Ihr gewiss etwas finden, das Ihr benutzen könnt, um ihn daran zu hindern, Euch weiter zu schikanieren.
    Lilia konnte ihren Schreck nicht vor ihm verbergen.
    – Aber … wir sollten diese Erinnerungen ignorieren!
    – Ja. Aber die Gilde erlaubt durchaus eine gewisse Beugung der Regeln in außergewöhnlichen Fällen. Wir haben erfahren, dass es besser ist, dies zu tun und zu verhindern, dass Novizen schikaniert werden, als es zu ignorieren und das Risiko einzugehen, dass diese Novizen später Regeln und Gesetze brechen.
    – Wegen Sonea?
    – Und wegen Konflikten, die ihren Ursprung in der Öffnung der Gilde für Vertreter der unteren Klassen haben.
    – Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dazu überwinden könnte, etwas sehr Privates zu benutzen …
    – Ihr werdet es vielleicht nicht zu tun brauchen. Die Drohung, dass Ihr es tun könntet, wird möglicherweise genügen, um ihn abzuschrecken.
    – Ich hoffe es.
    – Jetzt konzentriert Euch auf Bokkins Geist. Spürt seinen instinktiven Widerstand gegen eine Gedankenlesung.
    Sie tat wie geheißen und spürte ein Aufwallen von Triumph von Bokkin, als sie scheiterte.
    – Jetzt schaut zu …
    Kallens Gegenwart dehnte sich aus und wurde schwächer, wie ein Lichtstrahl, der durch ein Fenster fiel. Bokkins Geist spürte keine konzentrierte Anstrengung, in ihn einzudringen, und kämpfte daher auch nicht dagegen an. Einen Moment später schärfte sich Kallens Gegenwart wieder.
    – Jetzt Ihr. Befreit Euren Geist von allem außer dieser einen Absicht: in seinen Geist zu wehen wie Rauch.
    Rauch oder Licht, es schien durchaus einfach zu sein, aber Lilia brauchte einige Versuche, bevor Bokkins Geist sie nicht länger wahrnahm. Er musste gespürt haben, dass sich etwas in ihrem Benehmen verändert hatte, denn als es ihr tatsächlich gelang, in seinen Geist einzudringen, machte er sich Sorgen, dass sie Erfolg haben könnte.
    Es ist nicht richtig, dachte er. Sie hat ein Gesetz gebrochen. Sie sollte diese Dinge nicht lernen dürfen.
    Eine Erinnerung stieg auf. Ein Gesicht. Lilia wusste instinktiv, dass es Bokkins Vater war. »Irgendjemand wird immer stärker sein als du – wenn du es zulässt. Du musst dich um diese Leute kümmern, solange sie

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