Sonea 3 -
drückte Dannyls Schulter. »Und ich um dich. Der einzige Unterschied ist der, dass ich dich ohne einen zweiten Gedanken zurücknehmen würde. Du würdest das nicht tun.« Er drehte sich um und ging zurück zu den Hockern.
Dannyl, dem der Atem stockte, schaute Tayend an. Als der Elyner seinen Blick erwiderte, riss Dannyl sich los und verließ den Raum. Erst als er seine eigenen Quartiere erreichte, erholte er sich von seiner Überraschung, und seine Gedanken begannen um das zu kreisen, was er erfahren hatte und was er befürchtete.
Lilia trat durch die Tür in die inneren Gänge der Universität und machte einige Schritte, bevor sie die Novizen vor sich sah. Sie gingen nicht aus dem Weg, als sie sich ihnen näherte. Stattdessen drehten sie sich zu ihr um und blockierten alle drei den Weg.
Lilia verlangsamte ihre Schritte. Hinter sich hörte sie das Geräusch der Tür, die erneut geöffnet wurde, dann ein triumphierendes »Ha«. Als sie sich umdrehte, sah sie Bokkin und zwei weitere Novizen näher kommen, und alle drei grinsten.
»Lilia«, rief Bokkin. »Genau die Person, nach der wir gesucht haben, nicht wahr?« Er schaute zu seinen Gefolgsleuten zurück, und sie nickten.
Sie schüttelte den Kopf. Ich kann nicht glauben, wie dumm sie sind. Denken sie denn gar nicht an die Zukunft? Denken sie, ich werde mich nicht an all das erinnern, wenn ich meinen Abschluss habe? Aber das lag für diese Novizen in weiter Zukunft. Sie wussten, dass es ihr niemals gestattet sein würde, schwarze Magie zu benutzen, es sei denn unter außergewöhnlichen Umständen, und sie konnten sich nicht vorstellen, dass sie sich auf andere Weise rächen könnte.
»Weißt du, was ich gehört habe, Lilia?«, fragte Bokkin. »Ich habe jemanden sagen hören, dass sich seit Jahren keine Novizen mehr gegen jemanden wie dich verbündet haben. Jemanden, der seinen Platz nicht kennt. Das letzte Mal war es wirklich effektiv, habe ich gehört.«
Sie meinen Sonea, durchzuckte es sie. »Effektiv?«, wiederholte sie. »Sie hat ihren Rivalen in einem Duell geschlagen und wurde eine Höhere Magierin. Wenn das effektiv ist, sollte ich alle Novizen ermuntern, sich gegen mich zu verbünden.«
Angesichts der Überraschung in den Zügen der anderen Novizen musste sie sich ein Lachen verkneifen.
Bokkin runzelte die Stirn. » Davor. Bevor es …«
Die Tür hinter ihm wurde geöffnet, und ein schwarz gewandeter Magier trat hindurch. Eine Woge der Erleichterung schlug über Lilia zusammen, aber sie setzte schnell wieder eine unbeteiligte Miene auf und hoffte, dass ihre Gefühle den anderen entgangen waren. Schließlich waren sie zu beschäftigt damit, Kallen anzustarren.
Kallen ließ seinen Blick von einem zum anderen schweifen, und die Falte zwischen seinen Brauen vertiefte sich. Die Novizen verneigten sich. Seine Augen wurden schmal.
»Lady Lilia«, sagte er. »Wir brauchen nur einen Freiwilligen.« Er betrachtete die Gesichter. »Welcher von Euch hätte gern die Ehre?« Bokkins Anhänger drehten sich um und sahen ihn stirnrunzelnd an. Kallen folgte ihrem Blick und nickte. »Ihr werdet genügen, Lord Bokkin. Folgt mir.«
Die Novizen drückten sich an die Wand, als er vorbeiging. Da Lilia nicht mit Bokkin hinter Kallen hertrotten wollte, drehte sie sich um und ging voran zu dem kleinen Raum, den Kallen für ihre Ausbildung benutzte. Als sie die Tür erreichte, wandte sie sich wieder um und erwartete zu sehen, dass Bokkin geflohen war.
Aber der Junge war ihnen gehorsam gefolgt. Er war blass und runzelte die Stirn. Er macht sich Sorgen, dachte sie und unterdrückte ein Lächeln. Das täte ich auch. Was um alles in der Welt will Kallen von ihm?
Kallen öffnete die Tür und führte Bokkin hindurch. Lilia folgte ihnen. Kallen deutete auf einen Stuhl. Bokkin setzte sich, den Blick gesenkt.
»Danke, dass Ihr Euch freiwillig gemeldet habt«, sagte Kallen und setzte sich auf den anderen Stuhl. »Lilia hat Euch erklärt, dass es nicht schmerzhaft sein wird?«
»Nnn…«, begann Bokkin, dessen Augen sich jetzt weiteten.
»Noch nicht«, warf Lilia ein. »Ich hatte keine Zeit, viel zu erklären.«
Kallen musterte sie. Obwohl eine Falte der Missbilligung zwischen seinen Brauen stand, fing sie in seinem Blick noch ein Glitzern von etwas anderem auf. Was führt er im Schilde?
Er wandte sich wieder dem jungen Mann zu. »Tatsächlich kann die Person, wenn es richtig gemacht wird, überhaupt nicht spüren, dass ihre Gedanken gelesen werden.« Bokkins Augen wurden sehr
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