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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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Administrator in Verbindung setzen.«
    »Ich werde etwas arrangieren.« Sie ging zurück in den Flur und verschwand.
    Der Vernehmer kehrte erst einige Stunden nach der Morgenmahlzeit zurück. Es war Essen gekommen – ein Brei aus gemahlenem Getreide. Ein schwaches, mit Wasser auf das poröse Holztablett gezeichnetes Symbol versicherte ihm, dass das Mahl ungefährlich war.
    Lorkins Magen meldete sich unangenehm zu Wort, als der Ashaki, der ihn befragte, und dessen Assistent ihn in eine neue Richtung führten. Der Mann wählte einen anderen Flur und blieb vor einer anderen Tür stehen, aber der Raum dahinter unterschied sich nur geringfügig von dem vorangegangenen. Schlichte weiße Wände, drei abgenutzte alte Hocker.
    Der Vernehmer setzte sich und bedeutete Lorkin, auf einem der anderen Hocker Platz zu nehmen, dann sah er seinen Assistenten an und nickte. Der Mann schlüpfte aus dem Raum. Lorkin wappnete sich gegen weitere Fragen.
    Es kamen keine. Der Vernehmer schaute sich um, dann zuckte er die Achseln und begann Lorkin mit distanzierter Miene anzustarren. Als der Assistent zurückkehrte, stieß er eine Sklavin vor sich her in den Raum. Sie warf sich vor dem Ashaki zu Boden. Lorkin bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, um sich seinen Hass auf die Sklaverei nicht anmerken zu lassen.
    »Steh auf«, befahl der Ashaki.
    Sie erhob sich und drehte sich mit herabhängenden Schultern und gesenktem Blick zu dem Mann um.
    »Sieh ihn dir an.« Der Ashaki zeigte auf Lorkin.
    Die Frau wandte sich zu ihm um, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Sie war schön, stellte er fest – oder wäre es gewesen, wenn sie nicht solch schreckliche Angst gehabt hätte. Langes, glänzendes Haar umrahmte ein fein gezeichnetes Kinn und Wangenknochen, die für einen Moment Erinnerungen an Tyvara in ihm wachriefen, Erinnerungen, bei denen sein Herz sich verkrampfte und eine Welle der Sehnsucht über ihm zusammenschlug. Die Glieder dieser Frau waren zwar anmutig, aber sie zitterten, und ihre dunklen Augen waren groß. Bei ihrer offenkundigen Angst wurde ihm übel. Sie erwartete, dass etwas Schlimmes geschehen würde.
    »Schau ihn an. Schau nicht weg.«
    Ihr Blick flackerte empor, und sie sah ihm in die Augen. Lorkin zwang sich, nicht wegzusehen. Wenn er es tat, wusste er, dass der Ashaki irgendwie dafür sorgen würde, dass er es bedauerte. Er konnte nicht umhin, nach irgendeinem Hinweis auf Entschlossenheit in ihren Zügen zu suchen oder nach einer Anstrengung, ihm etwas zu übermitteln, das vielleicht darauf schließen ließ, dass sie eine Verräterin war. Alles, was er sah, waren Furcht und Resignation.
    Sie erwartet Schmerz oder Schlimmeres. Die einzigen Sklaven, die ich hier unten gesehen habe, haben etwas gebracht oder weggetragen. Warum sonst sollte sie – eine schöne junge Frau – ohne irgendeinen Dienstbotenauftrag hier unten sein?
    Eine so schöne Sklavin würde niemals rein körperliche Aufgaben zugewiesen bekommen.
    Seine Übelkeit verstärkte sich. Er konnte nicht umhin, wieder an Tyvara zu denken und daran, was sie im Zuge ihrer Arbeit als Spionin gezwungen gewesen war zu tun. Auch sie war zu schön, um nicht diese Art von Aufmerksamkeit bei ihren Herren zu erregen.
    Schließlich hat sie bei unserer ersten Begegnung erwartet, dass ich sie in mein Bett holen würde.
    Der Ashaki stand auf. Er ergriff den Arm der Frau und zog sie enger an sich. Dann streckte er eine Hand nach der juwelenbesetzten Scheide aus, die alle Ashaki an der Hüfte trugen, und zog langsam sein Messer. Lorkin hielt den Atem an, als sich das Messer zur Kehle der Sklavin bewegte. Die Frau kniff die Augen fest zusammen, wehrte sich jedoch nicht.
    Worte fluteten in Lorkins Kehle, saßen dort jedoch fest. Er wusste genau, was der Ashaki vorhatte und warum. Wenn ich spreche, um sie zu retten, werden viele, viele weitere sterben. Wenn sie eine Verräterin ist, wird sie nicht wollen, dass ich ihr Volk verrate. Er schluckte hörbar.
    Das Messer schlitzte ihre Kehle nicht auf. Stattdessen schob der Ashaki es unter eine Schulter ihres Kleides und durchschnitt den Stoff. Er packte die andere Schulter und zog, und das Gewand der Sklavin glitt herunter, so dass sie bis auf ein Lendentuch nackt dastand. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    Der Ashaki schob sein Messer in die Scheide, schaute über ihre Schulter zu Lorkin hinüber und lächelte.
    »Wann immer Ihr reden wollt, tut Euch keinen Zwang an«, sagte er, bog die Finger durch und ballte sie

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