Sonea 3 -
zur Faust. Der Assistent kicherte.
Und dann machte der Ashaki sich ans Werk.
8 Verständnis und Verständigung
L ilia legte das Buch, auf das sie sich ohnehin nicht würde konzentrieren können, beiseite, blickte sich in Soneas Gästezimmer um und seufzte.
Obwohl Sonea die meiste Zeit abwesend gewesen war oder geschlafen hatte, fühlten ihre Räume sich jetzt seltsam leer an, da sie nach Sachaka aufgebrochen war. Lilia war sich plötzlich deutlicher des Umstands bewusst, allein zu sein, des Umstands, dass wohl niemand – zumindest kein Magier – zu Besuch kommen würde.
Nun, niemand außer Kallen, wenn ich nicht pünktlich zum Unterricht erscheine, aber es ist nicht wahrscheinlich, dass er einen Höflichkeitsbesuch machen wird.
Anyi würde des Nachts vielleicht immer noch durch die geheime Öffnung in der Wandvertäfelung des Raums schlüpfen, aber jetzt, da sie, Cery und Gol unter der Gilde lebten, war es sicherer, wenn Lilia sie besuchte. Es hatte immer ein Risiko bestanden, dass jemand Anyi in Soneas Räumen entdeckte und begriff, dass er nicht gesehen hatte, wie sie durch die Tür gekommen oder gegangen war.
Die einzige andere Person, die regelmäßig herkam, war Jonna, Soneas Dienerin und Tante. Jonna erschien zweimal am Tag, um Mahlzeiten zu bringen. Aber sie muss auch hierherkommen, wenn ich im Unterricht bin, um sauber zu machen, dachte Lilia und erinnerte sich daran, dass im Allgemeinen alles gut aufgeräumt war, wenn sie zurückkehrte.
Wie immer in den letzten Tagen hatte Lilia auch heute ihre Tasche, in der sie sonst nur Lehrbücher und Notizen zu transportieren pflegte, mit Essen aus dem Speisesaal, Seife und sauberen Waschlappen aus den Bädern gefüllt. Später würde sie alles ihren Freunden bringen. Sie hatte außerdem Neuigkeiten von Kallen mitzuteilen, aber bis Jonna mit dem Abendessen kam, würde Lilia nicht davonschlüpfen können.
In der Zwischenzeit versuchte sie zu lernen. Sie schaute auf das Buch in ihren Händen hinab. Sie hatte die Lektionen, die sie versäumt hatte, während sie im Ausguck gefangen gewesen war, niemals wirklich nachgeholt. Die Lehrer würden es bemerken, wenn sie noch weiter zurückfiel.
Sobald Cery, Anyi und Gol sich eingelebt haben, werde ich mich wieder ganz meinen Studien zuwenden können, sagte sie sich. Vielleicht werde ich den ganzen nächsten Freitag lernen. Wenn mein Plan heute Nacht funktioniert, werde ich zumindest eine Sorge weniger haben.
Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Gedanken. Sie stand auf, für den Fall, dass es ein Magier war, und öffnete die Tür mit Magie. Zu ihrer Erleichterung kam Jonna hereingestürmt. Beladen mit einer lackierten Schachtel und einem großen Krug schaffte es die Frau, sich zu verneigen, bevor sie alles auf den Tisch stellte.
»Guten Abend, Lady Lilia.«
»Guten … Abend.« Lilia zögerte, während sie die Schachtel öffnete und zu ihrer Enttäuschung sah, dass sie eine einzige Schale mit dicker Suppe und ein einziges Brötchen enthielt, außerdem ein Sahnedessert. Natürlich. Sie wird jetzt nicht mehr bringen, als eine Person essen kann. Was es noch wichtiger machte, dass Lilias Plan funktionierte.
»Was ist los?«, fragte Jonna.
»Ich … ich habe gehofft, dass Anyi heute Abend zu Besuch kommen würde.«
Lilia war überrascht gewesen zu entdecken, dass Jonna bereits wusste, dass Anyi Cerys Tochter war, und dass sie den geheimen Eingang zu Soneas Räumen kannte; zumindest war sie erstaunt gewesen, bis sie erfahren hatte, dass Jonna Soneas Tante war. Das erklärte gewiss die Art, wie Jonna Sonea herumkommandierte, wenn sie allein waren, ohne Furcht und mit wenig Respekt vor ihrem Status.
Jonna lächelte, während sie das Essen von dem Tablett auf den Tisch räumte. »Sie kommt in letzter Zeit oft vorbei.«
Lilia nickte. »Zumindest ist sie sicher, wenn sie hier ist.«
»Und sie bekommt eine anständige Mahlzeit«, fügte Jonna hinzu. Dann straffte sie sich. »Ich werde gehen und etwas für sie suchen. Etwas, das immer noch schmecken wird, wenn es kalt geworden ist, damit sie es mitnehmen kann, falls sie bereits gegessen hat.«
»Könntest du …?« Lilia verzog das Gesicht. »Könntest du jeden Abend etwas mitbringen? Selbst wenn sie es nicht isst, gibt es andere, denen sie gern helfen würde. Denen ich gern helfen würde. Und … kannst du etwas Lampenöl mitbringen, damit sie nicht im Dunkeln zurückfinden muss?«
Jonna wirkte mitfühlend, als sie nickte. »Natürlich.«
»Und … ich nehme nicht an
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