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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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hatte und die sie trug, wenn sie Cery und Anyi besuchte, waren viel besser zum Klettern geeignet, und sie verspürte eine Woge der Dankbarkeit, als sie die aufgeschürften Stellen und die Flecken sah, die sie sich in dieser Nacht zugezogen hatte. Es war besser, diese Kleider zu verderben als ihre Roben.
    Nachdem sie sich schnell umgezogen hatte, kehrte sie in den Hauptraum zurück.
    »Danke, dass du auf mich gewartet hast«, sagte sie zu Jonna. »Du brauchst jetzt nicht länger zu bleiben. Ich werde nach meinem Gespräch mit Kallen direkt wieder zurückkommen.«
    Jonna zuckte die Achseln. »Es macht mir nichts aus zu bleiben.« Sie straffte sich und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich habe Sonea versprochen, ein Auge auf Euch zu halten, und ich werde nicht gut schlafen, bis ich weiß, dass Ihr zu einer anständigen Stunde wieder in Eurem Bett liegt.«
    Lilia verdrehte die Augen und seufzte. »Niemand hat sich jemals darum Sorgen gemacht, als ich im Novizenquartier gewohnt habe.« Aber es störte sie nicht. Es war schön, dass sie jemandem wichtig genug war, dass er auf sie achtgab. Ich will ohnehin nicht mehr Zeit mit Kallen verbringen als unbedingt nötig.
    Nachdem sie durch die Haupttür in den Flur geschlüpft war, ging sie zu Kallens Räumen und klopfte an. Kurze Zeit später schwang die Tür nach innen auf. Sofort nahm sie den schwachen Duft von Feuel-Rauch war, aber er war abgestanden und verblasst, als käme er aus den Möbeln. Kallen saß in einem großen Sessel, ein Buch in der Hand und einen Ausdruck milder Überraschung auf dem Gesicht.
    »Lady Lilia«, begrüßte er sie. »Kommt herein.«
    Sie trat ein, drückte die Tür zu und verneigte sich. »Schwarzmagier Kallen.«
    »Was kann ich für Euch tun?«, fragte er.
    Er zeigte den geduldigen Gesichtsausdruck eines Lehrers, der zu einem schlechten Zeitpunkt von einem Novizen gestört wurde. Sie verkniff sich ein Lächeln. Sie fungierte als Botin, nicht als Novizin, und ihre Botschaft war viel wichtiger als eine bloße Unterrichtsstunde.
    »Ihr wisst, dass ich mich gelegentlich mit Anyi treffe, meiner Freundin und der Leibwächterin des Diebes Cery«, begann sie und setzte sich auf einen Stuhl. »Ohne das Gelände der Gilde zu verlassen«, fügte sie eilig hinzu.
    Er nickte. »Ja.«
    »Ich habe Euch bereits gesagt, dass Cery sich versteckt und seine …« Sie wedelte mit der Hand und suchte nach dem richtigen Ausdruck. »Seine geschäftlichen Arrangements und … Kontakte nicht aufrechterhalten kann.«
    »In der Stadt halten ihn alle für tot.«
    »Es ist wahrscheinlich, dass Skellin nicht glauben wird, dass Cery tot ist, bis er einen Leichnam sieht.«
    Kallen nickte. »Oder bis hinreichend Zeit verstreicht.«
    »Das macht Cery zu dem idealen Köder, um Skellin damit anzulocken. Was seine eigene Idee war«, versicherte sie ihm. »Er hat mich gebeten, Euch auszurichten, dass er bereit ist, es zu tun, und er schlägt vor, dass Ihr Euch mit ihm trefft, um Euch auf einen Ort und eine Zeit zu verständigen.«
    »Hmm.« Kallen runzelte die Stirn und wandte den Blick ab. »Das ist ein sehr großzügiges und mutiges Angebot. Eines, das ich bewundere und zu schätzen weiß, und ich bin mir sicher, die restlichen Gildemitglieder würden genauso denken, wenn sie davon wüssten. Ein Angebot, das wir vielleicht aufgreifen werden.« Er schüttelte den Kopf. »Aber nicht jetzt. Wir erkunden eine andere Möglichkeit. Ich kann Euch noch keine Einzelheiten nennen, aber wenn das Unternehmen Erfolg hat, werden wir Cerys Leben überhaupt nicht aufs Spiel setzen müssen.«
    Lilia verspürte eine flüchtige Enttäuschung, dann Erleichterung, gefolgt von Angst. »Wie lange wird es dauern, bis Ihr es wisst? Cerys Versteck ist … nun, es ist sein letzter sicherer Ort. Wenn Skellin dieses Versteck entdeckt, wird Cery nirgendwo sonst hingehen können.«
    »Was wir tun, lässt sich nicht überstürzen. Es könnte Wochen oder Monate dauern. Wie lange glaubt Cery, dass er sich versteckt halten kann?«, fragte Kallen.
    Wochen! Monate! Ärger loderte in ihr auf, aber als sie Kallen anblickte, sah sie aufrichtige Sorge in seinen Augen. Der Ärger verebbte.
    »Ich weiß es nicht. Er weiß es nicht. Skellin könnte ihn heute Nacht finden, er könnte ihn in einigen Wochen finden. Es ist schwierig, an Essen heranzukommen, ohne gesehen zu werden. Wann immer sie rausgehen, ist es ein Risiko.«
    Kallen legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter. »Ich verstehe. Wir tun alles, was wir können,

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