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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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heiß im Wagen, und Lorkin konnte nicht mehr zählen, wie oft er sich an die Nase hatte greifen müssen, um nicht zu niesen. Wie die anderen Sklaven im Wagen war er bedeckt mit einem grauen Pulver, das dazu bestimmt war, Läuse zu töten. Aus irgendeinem Grund hatte man ihm das Haar rasiert. Seine Knöchel waren zusammengekettet und mit einem Metallring in der Mitte des Wagenbodens verbunden.
    Sein Rücken juckte und brannte, wo er ausgepeitscht worden war, und er musste dem ständigen Drang widerstehen, die Striemen zu heilen. Es hatte für die Bestrafung keinen anderen Grund gegeben als den, dass der Fahrer seine Überlegenheit demonstrieren wollte, nachdem Ashaki Achatis Sklavenmeister ihn gewarnt hatte, dass »der da Ärger macht«. Er widerstand der Versuchung, voller Entsetzen seine Mitreisenden zu betrachten, und er bemühte sich, den Zorn zu verbergen, mit dem ihr Schicksal ihn erfüllte. Sie waren der Bodensatz der städtischen Sklaven, zu alt, zu krank, zu hässlich oder ungehorsam, um für ihre früheren Besitzer von Nutzen zu sein. Soweit sie wussten, wurden sie zur Arbeit in einer Mine im Süden der Stahlgürtelberge abtransportiert.
    Das Feilschen war schnell gegangen, und es waren nur wenige Fragen gestellt worden, um den Verkauf zu beschleunigen. Anscheinend glaubten einige Sachakaner, dass ein Sklave, der in einem Haushalt geboren wurde, dort auch sein Gnadenbrot erhalten sollte, wenn er sein Leben lang fleißig für seinen Herrn gearbeitet hatte oder in dessen Dienst zum Krüppel geworden war. Manchmal folgten sie dem Minenwagen und beschimpften Besitzer, die ihre Sklaven verkauften. Keiner dieser Leute hatte den Karren heute verfolgt. Er war ohne Aufmerksamkeit zu erregen durch die Außenbezirke der Stadt gefahren.
    Jetzt rollte er langsam hinaus aufs Land. Lorkin schloss die Augen und dachte zurück an seine Flucht aus dem Gildehaus.
    Tayend hatte die Lösung dafür gefunden, Lorkin aus dem Haus zu bekommen, ohne dass die Beobachter etwas bemerkten. Sie wussten, dass es wahrscheinlich war, dass die Beobachter gezählt hatten, wie viele Sklaven Achati mitgebracht hatte, daher war er zu der Kutsche hinausgegangen und hatte einem Sklaven mitgeteilt, dass er ihn an das Gildehaus verleihen wolle, um über Lorkin zu wachen, in Wirklichkeit aber, um die Magier dort auszuspionieren.
    Sobald der Sklave mit Dank akzeptiert und zu den Übrigen geschickt worden war, hatte Lorkin Achatis Kleidung übergestreift und, wo ihm das Fleisch des Ashaki fehlte, mit Lumpen unterfüttert. Achati hatte das Gewand eines Sklaven angelegt. Es wäre erheiternd gewesen zu beobachten, wie Tayend dem würdevollen Ashaki erklärt hatte, wie er auf die typische gebeugte Art der Sklaven zu gehen hatte, wenn sie sich nicht alle solche Sorgen gemacht hätten, dass ihr Plan scheitern könnte.
    Wie immer war der Innenhof des Gildehauses von einer einzigen Lampe erhellt gewesen, und sie hatten beide das Gesicht davon abgewandt gehalten. Auf Tayends Vorschlag hin hielten sie ihr Benehmen simpel: Lorkin ging aus dem Haus und stieg in die Kutsche, Achati war hinter ihm hergeeilt und auf die Ladefläche der Kutsche geklettert. Sie hatten das Gildehaus ohne jede Störung verlassen. Den ganzen Weg bis zu Achatis Haus hatte Lorkin steif in der Kutsche gesessen und darauf gewartet, dass jemand sie anhielt, aber das geschah nicht. Sobald die Kutsche das Tor von Achatis Villa passiert hatte, war der Ashaki in die Kutsche gestiegen, und sie hatten hastig die Kleidung getauscht.
    Lorkins Retter hatte ihm gesagt, dass er bleiben solle, wo er war, dann war er gegangen, um ein leises Gespräch mit einem Mann zu führen, von dem Lorkin später erfuhr, dass er der Sklavenmeister des Hauses war. Achati war zurückgekehrt, um ihm seinen Plan zu erklären. Einmal mehr würde Lorkin als Sklave getarnt werden, nur dass er diesmal bereit sein musste, eine härtere Behandlung zu ertragen – und hoffen, dass unter Achatis ausschließlich männlichen Sklaven Verräter waren.
    Ich muss außerdem hoffen, dass sie mich gesehen und erkannt und herausgefunden haben, dass ich in diesem Karren bin, und dass es ihnen möglich ist, anderen Verrätern eine entsprechende Botschaft zukommen zu lassen. Und natürlich, dass die Verräter in der Lage sind, den Karren zu verfolgen, aufzuhalten und mich zu befreien, ohne meine oder ihre Identität preiszugeben.
    Während er darüber nachdachte, kam es ihm vor, als sei es ein verrückter Plan, der auf zu viele verschiedene

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