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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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von Achatis Haus zurückgekehrt war und seinen ehemaligen Geliebten gefragt hatte, warum er sie auf ihrer Reise begleiten wolle, hatte er kaum ein Wort mit Tayend gewechselt.
    »Oh, als Botschafter sollte ich wirklich so viel wie möglich über dieses Land in Erfahrung bringen«, hatte Tayend erwidert. »Ich habe viel von Arvice gesehen. Es wird Zeit, dass ich etwas jenseits der Stadtmauern zu Gesicht bekomme.«
    Dannyl hatte auch nicht gehört, dass Tayend und Merria sich unterhalten hatten. Da die meisten seiner Bewohner nicht miteinander redeten, war es im Gildehaus sehr still gewesen.
    Er dachte über Tayends Vorwand nach. War das alles, was dahintersteckte? Ich bezweifle, dass er mitkommt, weil er sich für meine Forschungen interessiert. Oder tut er es doch? Wenn er von dem Lagerstein weiß, ist er vielleicht genauso besorgt wie Achati und ich über die Möglichkeit, es könnte noch ein anderer Stein existieren oder geschaffen werden. Aber wie könnte er von dem Lagerstein erfahren haben? Ich habe ihm nicht davon erzählt. Gewiss hatte auch Achati nicht …
    Vielleicht gab es einen anderen Grund, warum Tayend sie begleiten wollte. Er hatte bereits offenbart, dass er von Achatis persönlichem Interesse an Dannyl wusste. Versuchte er, dafür zu sorgen, dass Dannyl und Achati kein Liebespaar wurden?
    Dannyl runzelte die Stirn. Warum sollte er das tun? Eifersucht? Nein. Tayend war derjenige, der festgestellt hat, dass er und ich kein Paar mehr sind. Er hat nie gesagt, dass er etwas daran ändern wolle.
    Neben ihm räusperte sich Tayend. Er hielt inne, dann holte er Luft, um zu sprechen.
    »Botschafter?«
    Dannyl wandte sich ihm widerstrebend zu.
    »Bist du dir sicher, dass es dir nichts ausmacht, wenn ich mitkomme?«
    »Natürlich macht es mir nichts aus«, erwiderte Dannyl.
    Er drehte sich wieder zu den Sklaven um. Die beiden persönlichen Sklaven Achatis waren nicht dieselben zwei, die den Mann auf der Suche nach Lorkin begleitet hatten. Dannyl fragte sich, was aus Varn geworden war. Dann wanderten seine Gedanken wieder zurück zu seinen Gefährten, als er spürte, dass Merria ihn anstarrte. Er drehte sich zu ihr um, und sie lächelte. Das erschien ihm eigenartig. In dem Lächeln lag Erheiterung, und er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie sich auf seine Kosten amüsierte.
    »Dort ist der Kapitän«, erklärte Achati. Er deutete auf das Schiff, zu dem die Sklaven die Reisetruhen trugen. Es war kleiner als die exotischen Handelsschiffe, die es umgaben, und einzig für den Transport von Passagieren gedacht – wichtigen Passagieren. Auf seinem Deckshaus war der Name Inava eingeschnitzt und mit Gold ausgelegt, so dass er in der Sonne glitzerte. Ein Sachakaner, der so prächtig gekleidet war, wie Dannyl es von einem Ashaki erwartet hätte, stand auf Deck und wartete darauf, dass sie über den schmalen, zwischen Kai und Schiff gelegten Laufgang an Bord kamen. Die Sklaven trugen die Truhen zu einem zweiten Laufgang näher am Bug des Schiffes. »Es wird Zeit, dass wir uns verabschieden«, fügte Achati hinzu.
    Dannyl und Tayend wandten sich zu Merria um. Sie lächelte strahlend.
    »Eine gute Reise, Botschafter, Ashaki«, sagte sie und nickte höflich. Dann trat ein wissender, leicht selbstgefälliger Ausdruck in ihre Augen. »Ich hoffe, Ihr werdet einander nicht auf die Nerven gehen.«
    Das ist es also, was sie so erheiternd findet, überlegte Dannyl. »Auf Wiedersehen, Lady Merria«, erwiderte er. »Ich weiß, dass ich das Gildehaus in tüchtigen Händen hinterlasse.«
    Ihr Lächeln verblasste und wurde durch einen resignierten Ausdruck ersetzt. »Danke.« Sie zog sich rückwärts zur Kutsche zurück und wedelte mit den Händen. »Lasst den Kapitän nicht warten.«
    Dannyl drehte sich um und folgte Achati über die Planken an Bord des Schiffes. Die Männer machten sich miteinander bekannt, und der Kapitän hieß sie auf seinem Schiff willkommen.
    »Seid Ihr bereit, in See zu stechen?«, fragte er Achati.
    »Ja. Besteht irgendeine Notwendigkeit, noch zu warten?«, erwiderte Achati.
    »Nicht die geringste«, versicherte ihm der Kapitän. Er ging davon und rief den Sklaven Befehle zu. Achati führte Dannyl und Tayend an einen sicheren Platz, von dem aus sie alles beobachten konnten.
    »Es wird eine nette Abwechslung vom Leben in der Stadt sein«, bemerkte Achati, als das Schiff sich vom Kai entfernte.
    Dannyl nickte. »Es ist zu lange her, seit ich das letzte Mal auf einem Schiff gereist bin.«
    »Ja! Ein

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