Sonea - Die Heilerin: Roman
ist ein glücklicher Umstand, dass ich für Zeiten wie diese reichlich Geld in meinen Verstecken deponiert habe.«
»Wird es genügen?«
Er verzog das Gesicht. »Höchstens für ein Jahr. Ich wäre versucht, dich allein weitermachen zu lassen und früher aus der Stadt zu verschwinden, wäre da nicht …« Er breitete die Arme aus.
Anyi, dachte sie. Ich hoffe, es gelingt ihr davonzuschlüpfen, ohne Verdacht zu erregen.
Cery hatte eine Nachricht des Sinnes erhalten, dass Anyi hier eine Heilerin aufsuchen werde. Sie konnten nur hoffen, dass die Nachricht von seiner Tochter kam und nicht Teil einer Verschwörung war, ihm aufzulauern. Was der Grund ist, warum Dorrien und ich hier sind.
Sie plauderten noch einige Minuten. Sonea hatte Dorrien eingeschärft, Cery nicht nach Einzelheiten seines Geschäfts zu befragen, und dankenswerterweise befolgte er ihren Rat. Je weniger er wusste, desto unwahrscheinlicher war, dass er mit dem Gesetz in Konflikt geriet, das jeden verpflichtete, illegale Aktivitäten der Wache zu melden.
Es klopfte an der Tür, und alle drei wandten sich dem Eingang zu. Sonea trat vor und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Dann stieß sie einen erleichterten Seufzer aus, als sie Anyi und Sylia vor sich sah. Sie bedankte sich bei Sylia und ließ Anyi herein.
Cery erhob sich und musterte seine Tochter mit unübersehbarem Beschützerinstinkt von Kopf bis Fuß.
»Bist du … ist alles … ist das eine Prellung?«
»Mir geht es gut«, erwiderte Anyi. »Ich habe Rek gesagt, ich dächte, ich hätte mir beim Training das Handgelenk gebrochen und sollte es besser untersuchen lassen. Eine verletzte Wächterin versieht ihre Arbeit nicht so gut wie eine unverletzte.«
»Was lässt er dich denn bewachen?«
Sie lächelte. »Seine Geliebte. Sie scheint zu denken, dass ›Leibwächterin‹ gleichbedeutend ist mit ›Dienerin‹, und ich habe das Vergnügen, sie vom Gegenteil zu überzeugen.«
Cery nahm wieder Platz. »Also. Welche Neuigkeiten hast du für uns?«
Anyi sah sich im Raum um und verzog die Lippen zu einem wenig überzeugenden Schmollmund. »Ist meine wunderbare Gesellschaft nicht genug? Hast du mich nicht vermisst?«
»Du hättest dieses Treffen nicht riskiert, wenn du keine Neuigkeiten hättest.«
Sie verdrehte seufzend die Augen. »Du könntest zumindest so tun, als hättest du mich vermisst.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Nun, wie der Zufall es will, habe ich tatsächlich Neuigkeiten. Ich weiß mit Bestimmtheit, dass Jemmi Rek Aufgaben übertragen hat, die Gefälligkeiten für Skellin waren.«
»Jemmi ist ein Dieb«, murmelte Sonea an Dorrien gewandt.
»Was für ein Tier ist ein Jemmi?«, murmelte er zurück.
»Die Diebe nehmen jetzt nicht mehr immer Tiernamen an.«
»Ah.«
»Wie oft?«, fragte Cery seine Tochter.
»Oft genug.« Anyis Augen glänzten. »In einigen Wochen trifft eine Lieferung Feuel ein. Ich kann versuchen herauszufinden, wo. Ich weiß jedoch nicht, ob Skellin dort sein wird.«
»Aber Skellins Männer werden dort sein?«, hakte Dorrien nach.
Anyi nickte.
Dorrien sah Sonea an, und seine Augen leuchteten vor Erregung. »Also fangen wir sie ein, und du kannst ihre Gedanken lesen und herausfinden, wo Skellin steckt.« Er runzelte die Stirn. »Halt … das würde gegen die Bestimmungen verstoßen, die für die Schwarzmagier gelten, oder?«
Sonea schüttelte den Kopf. »Osen hat Kallen und mir die Erlaubnis gegeben, in den Geist anderer einzudringen, wenn es notwendig ist. Aber das eigentliche Problem ist: Falls Skellins Leute gar nicht wissen, wo er steckt, werden wir umsonst offenbart haben, dass Anyi eine Spionin ist.«
»Hmm«, brummte Cery. Er sah Anyi an. »Obwohl ich dich lieber wieder bei mir hätte, sollten wir warten, bis wir von einem Treffen erfahren, an dem Skellin definitiv teilnehmen wird.«
Anyi zuckte die Achseln. »Ich werde die Ohren offen halten. Es muss noch eine bessere Gelegenheit kommen.«
Sie erörterten Strategien und Möglichkeiten, wie sie sich miteinander in Verbindung setzen konnten, bis es an der Tür klopfte. Sylia berichtete, es werde bemerkt, dass sie ziemlich lange für eine medizinische Untersuchung brauchten. Anyi verabschiedete sich von ihrem Vater und ging. Als sie fort war, starrte Cery die Tür an, dann seufzte er und wandte sich an Sonea.
»Hast du etwas von Lorkin gehört?«
Sie zuckte zusammen, als ein Stich der Sorge sie durchfuhr, dann schüttelte sie den Kopf. »Aber Dannyl hat die Nachricht geschickt, dass
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