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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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einen Rat, wie ich sie behandeln kann.«
    Sie musterte ihn eingehend. Im Gegensatz zu den Heilern in der Stadt war er nicht verpflichtet, es zu vermeiden, seine Magie auf die Behandlung der Droge zu »verschwenden«. Hatte er versucht, heilende Magie zu benutzen, um die jungen Männer von ihrer Gewohnheit abzubringen, und war gescheitert, wie sie bei den meisten Patienten gescheitert war, die sie insgeheim behandelt hatte?
    »Komm mit«, sagte sie, drehte sich um und schloss den Lagerraum wieder auf. Als er eintrat, folgte sie ihm und schloss die Tür hinter sich. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sich im Raum um, setzte sich jedoch ohne einen Kommentar auf den Stuhl, auf dem zuvor Cery gesessen hatte. Sie nahm auf dem Stuhl Platz, von dem sie sich gerade erhoben hatte.
    »Hast du versucht, sie mit Magie zu heilen?«, fragte sie.
    »Ja.« Dorrien berichtete, dass die jungen Männer ihn um Hilfe gebeten hätten, nachdem ihnen zu spät klar geworden war, dass sie sich Feuel auf die Dauer nicht leisten konnten. Es war ihnen peinlich gewesen festzustellen, dass sie auf ein Laster der Stadt hereingefallen waren. Er hatte mit seinen Heilersinnen in ihren Körpern nach der Ursache des Problems gesucht und es geheilt, wie Sonea es bei manchen ihrer Patienten getan hatte. Und genau wie sie hatte er unterschiedliche Erfolge erzielt. Einer der Brüder war kuriert worden, den anderen verlangte es noch immer nach der Droge.
    »Ich habe das gleiche Ergebnis erzielt«, erwiderte sie. »Ich habe versucht herauszufinden, warum es möglich ist, einige Leute mit Magie zu heilen und andere nicht.«
    Er nickte. »Also, was rätst du mir für die Patienten, die nicht geheilt werden können?«
    »Sie sollten die Droge nicht wieder benutzen, für den Fall, dass die Wirkung stärker wird. Einige meiner Patienten sagen, es helfe ihnen, sich zu beschäftigen, um das Verlangen ignorieren zu können. Andere trinken. Aber keine kleinen Mengen – sie sagen, zu wenig schwäche ihre Entschlossenheit, Fäule zu meiden.«
    »Fäule?«
    »Das ist der Spitzname der Droge auf der Straße.«
    Dorrien verzog das Gesicht. »Ich denke, es ist ein passender.« Er runzelte die Stirn und sah sie nachdenklich an. »Wenn wir die Sucht anderer Personen nicht mit Magie heilen können, können wir dann unsere eigene heilen? Nicht dass ich von Feuel abhängig wäre«, fügte er mit einem schwachen Lächeln hinzu.
    Sie lächelte grimmig zurück. »Das ist eine Frage, nach deren Beantwortung ich ebenfalls gesucht habe, aber mit geringem Erfolg. Bisher habe ich keinen Magier, der Feuel benutzt, gefunden, der bereit wäre, sich untersuchen zu lassen. Ich habe einige befragt, aber auf diesem Wege werde ich nicht die Beweise finden, die ich brauche.«
    »Die du wofür brauchst?«
    »Um die Gilde davon zu überzeugen, dass dies ein ernsthaftes Problem ist. Skellins Plan, Magier mit Feuel zu versklaven, könnte erfolgreich gewesen sein – könnte immer noch erfolgreich sein.«
    Dorrien lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und dachte darüber nach. Dann schüttelte er den Kopf. »Magier sind schon früher mit anderen Dingen erpresst und gekauft worden. Warum ist dies hier etwas anderes?«
    »Vielleicht ist nur die Größenordnung des Problems eine andere. Deshalb müssen weitere Nachforschungen angestellt werden. Wie hoch ist der Prozentsatz von Magiern, die von Feuel dauerhaft geschädigt werden könnten? Wie sehr verändert Feuel das Denken und Verhalten seiner Benutzer?«
    Dorrien nickte. »Wie lautet deine Vermutung? Für wie groß hältst du das Problem?«
    Sonea zögerte, als ihr Schwarzmagier Kallen in den Sinn kam. Falls Cery recht hatte und Anyi den Magier tatsächlich dabei beobachtet hatte, wie er Feuel kaufte, konnte das Problem in der Tat sehr groß sein. Aber sie wollte nicht offenbaren, was sie wusste, bevor sie sicher war, dass Kallen wirklich Feuel benutzte, und sie einen Beweis dafür hatte, dass Feuel ein so großes Problem darstellte, wie sie es vermutete. Er könnte die Droge für jemand anderen gekauft haben. Wenn sie zu Unrecht behauptete, er sei ein Süchtiger, würde sie wie eine Närrin dastehen, und wenn sie ihr Wissen offenbarte, bevor sie bewiesen hatte, dass Feuel für Magier gefährlich war, dann würde es aussehen, als mache sie großen Wirbel um nichts.
    Oh, aber ich wünschte, ich könnte mit jemandem darüber reden. Sie hatte es Rothen nicht erzählt, denn er würde sofort etwas unternehmen wollen. Es gefiel ihm nicht, dass Kallen

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