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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ausgeschickt hatte, damit er sie zu dem Treffpunkt führte, eine Kälte und Effizienz an den Tag, die ihn für Lilia beängstigender machten als Cerys massigen Leibwächter.
    Er hat etwas an sich, das mich beunruhigt, ging es ihr durch den Kopf. Ich schätze, er würde alles tun, was sein Arbeitgeber ihm befiehlt, und es würde ihm nichts ausmachen. Überhaupt nichts.
    Er führte sie, Anyi, Cery und Gol in ein halbzerstörtes, leeres Lagerhaus auf einem der weniger häufig benutzten Kais des Hafens. Anyi hatte ihr versichert, dass noch weitere von Cerys Leuten an der Sache beteiligt waren und in diskreter Entfernung folgten. Sie würden Plätze finden, von denen aus sie das Geschehen verfolgen konnten, Plätze, von denen sie schnell zu Hilfe eilen konnten, falls Cery mit einem Signal darum bat.
    »Wo sollen wir uns postieren?«, fragte Anyi. Sie blickte auf. »Ein Jammer, dass wir nicht dort oben hinauf können.«
    Lilia folgte dem Blick der jungen Frau. Das Grundgerüst des Lagerhauses – Außenmauer, Balken und Pfosten – war gut erkennbar, da die Zwischendecken und Wände, wo es welche gegeben hatte, inzwischen weitgehend fehlten. Und die starken Balken wirkten mehr als stabil genug, um das Gebäude noch für eine lange Zeit aufrechtzuerhalten. Am Ende des Baus hatte sich früher einmal ein Zwischengeschoss mit einer Reihe von Fenstern befunden, aber die Dielenbretter von dessen Boden waren verfault oder gestohlen worden. Sie konnte erkennen, warum Anyi der Platz an den Fenstern gefiel. Von dort aus würde man den Kai und das Hafenbecken überblicken können.
    Der Mond schien durch die Fenster und machte es schwer, im Gegenlicht Einzelheiten der Fensterwand von innen zu erkennen. Als sie die Augen beschattete, sah Lilia, dass einer der großen Balken unterhalb der Fensteröffnungen an der Außenmauer entlanglief.
    »Wenn wir hinaufkämen, könnten wir dann auf diesem Balken Halt finden?«, fragte Lilia.
    Anyi trat neben sie, blickte noch einmal hinauf und zuckte die Achseln. »Ohne Weiteres.« Sie sah Cery und Gol an. »Was ist mit euch beiden?«
    Cery erwiderte ihren Blick und lächelte. »Ich schätze, ich würde zurechtkommen. Gol?«
    »Ich denke ja. Aber wie kommen wir dort hinauf?«
    »Ganz einfach, mit Lilias Hilfe«, sagte Anyi. Lilia blickte zwischen Anyi und Gol hin und her und verbarg ein Lächeln. Dies war nicht das erste Mal, dass sie eine gewisse Rivalität zwischen den beiden wahrnahm. Sie folgte Anyi zu der Mauer mit den Fenstern im Zwischengeschoss. Die Frau drehte sich um und fasste Lilia an den Armen.
    »Mach dein Ding, Lilia.«
    Lilia schuf eine Scheibe aus Magie unter ihren Füßen und hob sie beide zu dem Balken empor. Anyi trat grinsend darauf, und Lilia schwebte wieder hinab.
    Mit einem kaum merklichen Achselzucken ergriff Cery Lilias Arme. Sie ließ ihn mit sich zu dem Balken hinaufschweben, und als er sicher darauf stand und sich am Rahmen des nächstgelegenen Fensters festhielt, ließ sie sich wieder auf den Boden hinab.
    Gol sah sie mit großen Augen an, dann schaute er zu Cery empor. Er trat einen Schritt zurück, die Hände in einer abwehrenden Geste.
    »Ich werde nicht …«
    »Komm hier rauf, Gol«, befahl Cery angespannt. Lilia blickte auf. Cery spähte durch eins der Fensterlöcher nach draußen.
    Sie hörte, dass Gol wieder näher trat, und richtete ihre Aufmerksamkeit erneut auf ihn. Er zögerte abermals. Dann hörte sie von draußen Schritte.
    »Sofort«, zischte Cery.
    Irgendjemand kam.
    Lilia trat vor, packte Gol an den Armen und hoffte, dass er nicht vor Entrüstung oder Furcht aufschreien würde. Sie ließ sich mit ihm emporschweben. Er gab, das musste man ihm lassen, nur ein leises Aufjaulen der Überraschung von sich. Sie schwebte bis zu einer Stelle auf dem Balken, wo ein Pfosten ihm Halt geben würde, und er schlang sofort die Arme darum.
    Sobald sie selbst auf dem Balken stand, dehnte sie die Scheibe aus, um einen Schild zu formen, der sie alle umschloss, wobei sie sorgfältig darauf achtete, den Schild unsichtbar zu machen.
    Die Tür unter ihnen wurde geöffnet. Drei Männer traten ein.
    »Still«, sagte einer von ihnen. »Die Angeln sind geölt worden.«
    »Für das heutige Treffen oder für ein anderes?«
    Niemand antwortete, und die drei schauten sich im Lagerhaus um. Einer sah sogar zu den Fenstern hinauf, schien sie aber nicht zu bemerken. Wahrscheinlich geblendet vom Mondlicht, so wie wir es waren.
    Die Männer gingen. Lilia stieß den Atem aus, den sie

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