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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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versuchen musste. Eine, die Nakis Wesen entsprach.
    »Bist du wahrhaft frei?«, fragte Lilia. Sie sah den fetten Dieb vielsagend an.
    Naki lächelte. Offenkundig hatte sie diesen Einwand erwartet. »So frei ich sein will. Freier, als ich es in der Gilde wäre.«
    »Aber für wie lange?«, hakte Lilia nach. »Es sind Leute hinter dir her. Nicht die Gilde. Mächtige wilde Magier.«
    »Wunderbar.« Naki zuckte die Achseln. »Wir werden zusammen etwas trinken und uns Geschichten erzählen.«
    »Sie sind nicht auf Gespräche aus«, erklärte Lilia, verärgert über Nakis Weigerung, diese Gefahr zu erkennen. »Sie werden dich zwingen, ihnen zu sagen, was in dem Buch stand, und dann werden sie dich töten.«
    Naki runzelte die Stirn. »Das Buch?« Vom Lagerhaus gellte ein durchdringender Pfiff, und Naki schaute in diese Richtung, bevor sie sich wieder an Lilia wandte. »Oh, du meinst schwarze Magie? Wirklich, denkst du, ich würde sie das lehren?«
    Etwas begann gegen den Schild zu dreschen, den Lilia um Cerys Verbündete gelegt hatte. Sie schaute zur Seite und sah, dass der mit Cery befreundete Dieb und sein Helfer sich zu befreien versuchten. Dann bemerkte sie, dass der fette Dieb sich mit seinen Männern zu dem Fischerboot zurückzog. In der Hoffnung, dass niemand mehr übrig war, um Cerys Verbündeten etwas anzutun, ließ sie den Schild um sie sinken.
    Naki kam auf sie zu. Die Schatten ließen ihr Lächeln wie ein wahnsinniges Grinsen aussehen.
    »Weißt du«, sie neigte den Kopf zur Seite, und ihre Miene wurde nachdenklich, »wenn der Preis stimmte, könnte mich das vielleicht in Versuchung führen, mit den wilden Magiern zusammenzuarbeiten.«
    Naki befand sich nur noch wenige Schritte entfernt. Ihr Blick war raubtierhaft und gefährlich. Lilia wich unwillkürlich zurück. Und stärkte den Schild, der sie selbst umgab.
    »Das würdest du nicht tun.«
    »Oh, natürlich nicht. Es wäre nicht klug, nicht wahr? Ich würde mir potenzielle Feinde schaffen, die genauso mächtig wären wie ich.«
    »Genauso mächtig wie …« Lilia hörte auf zurückzuweichen. »Du hast doch in dieser Nacht schwarze Magie erlernt!«
    »Nein.« Nakis schöner Mund verzog sich zu einem hässlichen, selbstzufriedenen Lächeln. »Das habe ich mir beigebracht, bevor wir beide uns überhaupt kennengelernt haben.«
    Sie spreizte die Finger, und ein magischer Schlag krachte gegen Lilias Schild. Dies war kein vorsichtiger Übungsangriff im Kriegskunstunterricht. Es war ein Schlag, der Lilia zurückzwang, bevor sie verzweifelt mehr Macht in sich hineinzog, als sie jemals zuvor benötigt hatte, um ihren Schild aufrechtzuerhalten.
    Ich sollte zurückschlagen. Die Erinnerung an ihre Lektionen trat an die Oberfläche ihres Bewusstseins. Ein Schild erforderte mehr Magie als ein Schlag. Wenn zwei Kämpfer gleich stark waren, würde derjenige, der sich mehr auf seinen Schild konzentrierte, als erster scheitern.
    Aber es ist Naki. Was ist, wenn ich sie verletze? Was ist, wenn ich sie töte?
    Naki hatte offensichtlich nicht die gleichen Zweifel. Ihre Worte hallten in Lilias Kopf wider. Das habe ich mir beigebracht, bevor wir beide uns überhaupt kennengelernt haben. Das bedeutete, dass Naki gewusst hatte, dass die Anweisungen in dem Buch funktionieren würden. Sie hatte gewusst, dass sie Lilias Leben zerstörte. Lilia spürte, wie sie vor dem Gedanken zurückschreckte. Warum sollte Naki das tun? Um das Verbrechen mit einem anderen zu teilen? Was bedeutete, dass Lilia in der Nacht der Ermordung Lord Leidens nicht die einzige Person im Haus gewesen war, die sich auf schwarze Magie verstand.
    Aber gewiss würde sie doch nicht ihren eigenen Vater töten …
    Wer hätte es sonst gewesen sein können? Plötzlich musste Lilia es mit Bestimmtheit wissen – und die einzige Möglichkeit, wie sie das tun konnte, bestand darin, dass sie Nakis Gefangennahme sicherstellte, damit Schwarzmagierin Sonea ihre Gedanken lesen konnte. Oder ich. Ich könnte ihre Gedanken lesen. Und die beste Chance, die sie hatte, um das zu tun, war ein Gegenangriff.
    Vorsichtig. Sie würde die Wahrheit niemals erfahren, wenn Naki starb.
    Also schleuderte sie Naki Magie entgegen. Zuerst waren ihre Schläge schwach im Vergleich zu Nakis Angriffen, und das andere Mädchen lachte, aber Lilia gewöhnte sich schnell daran, mehr Macht zu benutzen. Nakis Schläge waren achtlos, was Lilia mit einem Anflug von Furcht erfüllte.
    Ist sie vielleicht stärker geworden, wenn sie die schwarze Magie schon so

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