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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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dachte Dannyl. Wie die Männer im Palast.
    Sobald sie das Tor durchschritten hatten, gelangten er und Merria auf einen in geraden Reihen angelegten Markt. Die äußeren, direkt an der Umfassungsmauer gelegenen Verkaufsstände waren dauerhafte Bauten. Alles andere waren saubere Reihen von Karren und mobilen Verkaufstischen, von denen die meisten mit einem Stoffdach überspannt waren. Er ging die erste Reihe entlang.
    Merria war für die Einheimischen weiterhin viel interessanter als Dannyl. Höchstwahrscheinlich hatten sie noch nie zuvor eine kyralische Frau gesehen, während kyralische Männer lediglich selten waren.
    Dannyl ging es mit den sachakanischen Frauen nicht viel anders. Bisher hatte er kaum eine zu Gesicht bekommen. Auch hinter den Verkaufsständen arbeiteten keine Frauen, aber viele streiften auf dem Markt umher, jede mit einem männlichen Begleiter. Sie trugen reich verzierte Umhänge, die ihnen von den Schultern bis zu den Knöcheln fielen.
    Er wollte den Zorn der Einheimischen nicht erregen, indem er ihre Frauen anstarrte, also richtete er seine Aufmerksamkeit auf die angebotenen Waren. Parfüms, kunstvolle Glaswaren, elegante Töpfereien und feines Tuch umgaben sie. Sie hatten den Markt offensichtlich am Luxusende betreten. Rückblickend wurde ihm klar, dass er auch niemanden mit Gemüse oder irgendwelchen Tieren aus dem Markttor hatte kommen sehen. Als sie das Ende eines Ganges erreichten, spähte Dannyl an den Reihen vor ihm entlang. Und tatsächlich, am gegenüberliegenden Ende befanden sich praktischere Waren. Vielleicht gab es einen weiteren Eingang, der diesem Bereich näher lag.
    Sie gingen durch den nächsten Gang und blieben stehen, um sich Waren aus den Ländern jenseits der Aduna-See anzusehen. Merria zeigte sich besonders von den Glaswaren beeindruckt. Im dritten Gang zog es sie beide sofort zu einem Marktstand, der mit einer glitzernden Ansammlung von Edelsteinen in allen Farben bedeckt war. Aber während Merria die Steine betrachtete, hatten Dannyls Aufmerksamkeit vor allem die Verkäufer erregt, da er sofort die staubig graue Haut und die langen Gliedmaßen von Duna erkannte.
    Er dachte an den Fährtensucher der Duna, Unh, der ihm, Achati und den Ashaki geholfen hatte, nach Lorkin zu suchen. Und er erinnerte sich auch an die Höhle, die er und Unh in den Bergen entdeckt hatten und deren Wände von Kristallen bedeckt gewesen waren. Dannyl hatte erfahren, dass die Stammesleute wussten, wie man solche Kristalle zu magischen Edelsteinen machte. Nachdenklich musterte er die glitzernden Steine, die vor ihm lagen.
    Gewiss würden sie hier nicht die magischen Steine verkaufen. Er schaute genauer hin. Die Fülle an ausgelegten Steinen und die Grobheit von deren Schliff ließen vermuten, dass sie keinen großen Wert hatten und nur für gewöhnlichen Modeschmuck taugten.
    »Euch gefallen?«, fragte ein Duna, bevor er sich zu Merria vorbeugte und breit lächelte.
    Sie nickte. »Sie sind hübsch. Wie viel kosten …?«
    »Habt Ihr irgendwelche feineren Steine?«, unterbrach Dannyl sie. »Oder solche, die als Schmuck oder anderweitig eingefasst sind?«
    Der Mann bedachte Dannyl mit einem durchdringend direkten Blick, dann schüttelte er den Kopf. »Menschen hier nicht mögen unsere Art der Einfassung.«
    Dannyl lächelte. »Wir stammen nicht von hier.«
    Der Mann grinste. »Nein, das tut Ihr nicht.« Er schaute zwischen Merria und Dannyl hin und her, dann machte er ihnen ein Zeichen. »Kommt herein.«
    Sie gingen um den Tisch herum und traten in den Schatten unter der aufgespannten Schutzplane. Unter den Augen seines stirnrunzelnden Gefährten öffnete der Duna einen staubigen alten Sack und holte zwei schwere Bänder heraus. Er hob sie hoch, so dass Dannyl und Merria sie sehen konnten. Sie waren aus irgendeinem unpolierten, dunklen Metall gemacht und mit Leder gefüttert. In primitiven Fassungen glitzerten Edelsteine. Entlang einer Kante war das Band gelocht, und aus den Löchern baumelten kleine, metallene Anhänger herab.
    »Sie gehören hierhin.« Der Mann zeigte auf eine Stelle direkt oberhalb des Knies. »Und mehr hier und einer hier.« Er berührte seine Haut über dem Ellbogen und dann den Stoff, der um seine Hüften geschlungen war. »Für Zeremonien reiben wir.« Er ahmte eine kreisende Bewegung nach. »Damit sie leuchten. Aber bei anderen Gelegenheiten lassen dunkel werden, damit sie nicht …« Er deutete auf sein Gesicht und machte große Augen.
    Blenden, übersetzte Dannyl die Geste im

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