Sonea - Die Heilerin: Roman
Bleichen planen? Sie vertrauen den Sklaven, weil sie denken, sie seien dankbar für ihre Freiheit. Es ist nicht schwer, die Sklaven zum Reden zu bringen. Der verrückte Kaiser weiß es. Das ist der Grund, warum er den Sklaven des Verräters für sich selbst gefordert hat. Es ist besser, ihn stets im Auge zu behalten. Nimm den Besitz des Helden, und du ersetzt den Helden in den Augen der Sklaven. Der verrückte Kaiser wollte, dass die Bleichen unsere Kinder nehmen und sie von ihren eigenen Leuten großziehen lassen. Damit unsere Kleinen uns später hassen. Aber der Freundliche sprach sich gegen den Plan aus, und die anderen unterstützten ihn. Ich wette, sie bereuen es, den Verrückten zu ihrem Anführer gemacht zu haben.
Während Dannyl darauf wartete, dass eine weitere Seite auf die Behandlung reagierte, dachte er über den letzten Absatz nach, den er gelesen hatte. Die Frau hatte viele Male auf den »verrückten Kaiser« Bezug genommen. Er glaubte nicht, dass der Mann ein echter Kaiser gewesen war, nur ein Anführer. Wenn die »Bleichen« Kyralier waren, dann war dieser Magier, der sie angeführt hatte, Lord Narvelan. Dannyl war fasziniert von dieser Andeutung, dass Narvelan einen Sklaven übernommen hatte. Den Sklaven des »Verräters«, der außerdem ein Held war. Er betrachtete blinzelnd den sich langsam verdunkelnden Text.
Das richtige Benehmen Besuchern gegenüber
Zuerst erweist man dem Ashaki Respekt, dann dem Magier, dann dem freien Mann. Männern vor Frauen. Älteren vor Jüngeren. Diebstahl ist eine große Missetat, und heute wurden unsere bleichen Besucher von einem der ihren beraubt. Von ihrem eigenen verrückten Kaiser. Er nahm die Waffe von unseren Kehlen und lief davon. Viele der Bleichen haben Jagd auf ihn gemacht. Es ist eine große Chance. Ich bin wütend und traurig. Meine Landsleute sind zu eingeschüchtert, um auch nur den Vorteil zu nutzen, den sie haben. Sie sagen, der verrückte Kaiser könnte mit dem Messer zurückkehren und uns bestrafen. Sie sind Feiglinge.
Aufgrund der Tatsache, dass die säuberlichen Buchstaben jetzt einem Gekritzel wichen, vermutete er, dass es mitten in der Eintragung einen Zeitsprung gab und dass der letzte Teil hastig oder in Wut hinzugefügt worden war. Der Hinweis auf eine Waffe war nicht neu – die Verfasserin hatte sie bereits als einen Grund dafür bezeichnet, dass die Sachakaner Angst davor hatten, sich gegen die Kyralier zu erheben. Aber jetzt hatte Narvelan diese Waffe gestohlen. Warum?
Wie man auf die Neuigkeit vom Tod eines Rivalen reagiert
Unsere Freiheit ist unvermeidlich und kommt von den Händen eines Narren! Eine große magische Explosion hat das Land im Nordwesten verbrannt. Solche Macht kann nur von dem Lagerstein gekommen sein. Kein anderes Artefakt und kein anderer Magier sind so mächtig. Es ist klar, dass der verrückte Kaiser versucht hat, ihn zu benutzen, als seine Leute ihn zur Rede stellten, aber dann hat er die Kontrolle über den Lagerstein verloren. Wir sind sie beide los! Viele der Bleichen sind gestorben, also sind noch weit weniger hier, um uns zu beherrschen. Es wird befürchtet, dass sie eine weitere Waffe haben. Aber wenn sie sie nicht hierherbringen, wird mein Volk sich aus seiner Feigheit erheben und sein eigenes Land zurückholen. Das Land, das durch den Lagerstein verbrannt wurde, wird sich erholen. Wir werden wieder stark sein.
Ein Schauer überlief Dannyl. In ihrer Aufregung hatte die Tagebuchschreiberin die Waffe bei ihrem wahren Namen genannt: der Lagerstein. Wenn sie also recht hatte, hatte Narvelan den Stein genommen. Er hatte versucht, ihn zu benutzen, die Kontrolle verloren und das Ödland geschaffen.
Es ergibt alles einen Sinn, wenn man es so zusammenfügt. Nur dass es keinen offenkundigen Grund gibt, warum Narvelan den Lagerstein gestohlen haben sollte. Vielleicht brauchte er keinen guten Grund, wenn er wirklich so wahnsinnig war, wie es die Unterlagen behaupten.
Plötzlich brach die Bindung, und mehrere Seiten fielen heraus. Als Dannyl noch einmal auf die erste Seite blickte, sah er, dass die Schrift bereits wieder verblasste. Er zog mehrere Bögen Papier heraus und füllte die Tinte im Fass nach. Dann rief er nach einem Sklaven, der ihm Sumi und etwas zu essen bringen sollte.
Ich werde das Buch jetzt abschreiben, beschloss er. Selbst wenn es mich die ganze Nacht kostet.
Lilia zögerte und musterte den massigen, strengen Mann in der Tür. Obwohl er sich verbeugt hatte, war diese Verbeugung nur eine Geste
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