Sonea - Die Heilerin: Roman
Anfangserfolge bei der Rekultivierung des Ödlands gegeben habe, wird den König sicher interessieren. Es ist seine Hoffnung, dieses Land zurückzugewinnen.«
»Das wäre ein großer Erfolg.«
»Ja.« Achati runzelte die Stirn. »Es ist seltsam, dass die Kyralier keine Erinnerung an diesen Lagerstein haben.«
»Ich kann nur vermuten, dass alle Hinweise darauf bei Imardins Zerstörung verloren gingen, was, wie ich jetzt glaube, Jahrhunderte später geschah.« Dannyl seufzte. »Alle guten Entdeckungen werfen neue Fragen auf. Warum hat Narvelan den Stein gestohlen? Warum hat er ihn benutzt? Ich bezweifle, dass wir es jemals erfahren werden, da er und jene, die ihm vielleicht entgegengetreten sind, ihre Geschichte nicht mehr erzählen können.«
Achati nickte. »Ich wüsste gern, woher der Lagerstein kam. Hatte er seinen Ursprung in Kyralia? Wurde er geschaffen, oder war er natürlichen Ursprungs?« Achati schüttelte den Kopf. »Ich bin mir sicher, dass Ihr um Kyralias willen ebenso sehr Antworten auf diese Fragen sucht wie Eures Buches wegen. Jedem Land würde eine Katastrophe drohen, wie Sachaka sie erlitten hat, sollte eine solche Waffe in die Hände seines Feindes fallen.«
»Dankenswerterweise scheinen Lagersteine nicht allzu häufig zu sein. Möglicherweise gibt es gar keine mehr.«
Die beiden Männer schwiegen eine Weile und dachten darüber nach, dann lächelte der Ashaki wieder. »Ich muss zugeben, dass mich Eure Forschungen mehr und mehr interessieren. Ich habe darüber nachgedacht, wie ich Euch sonst noch helfen kann.«
»Die Buchhändler auf dem Markt werden mich in Kenntnis setzen, wenn sie weitere alte Dokumente ankaufen«, entgegnete Dannyl. Achati hatte bereits genug getan, indem er verschiedene Ashaki dazu überredet hatte, dem Gildebotschafter ihre Bibliotheken zu öffnen, und Dannyl wollte nicht, dass sein neuer Freund und Verbündeter an Respekt verlor, weil er fortfuhr, die Ziele eines unbeliebten Fremdländers zu fördern.
»Ihr könnt Euch nicht auf sie verlassen«, sagte Achati. »Sie werden an den Höchstbietenden verkaufen. Und es besteht kein Grund für Euch zu warten, bis ein Gutsbesitzer verzweifelt genug ist, um seine alten Dokumente zu verkaufen. Es besteht keine Notwendigkeit, sie alle zu erwerben. Wir können zu den Ashaki hinfahren.«
Dannyl sah den Mann mit einem überraschten Blinzeln an. »Zu ihnen hinfahren? Sie besuchen?«
»Ja. Wie Ihr wisst, sind Landgüter verpflichtet, reisenden Ashaki eine Mahlzeit und ein Bett anzubieten, und als Freund und Repräsentant des Königs stehen mir zusätzliche Aufmerksamkeit und Vergünstigungen zu. Wenn ich ein Interesse an ihren alten Dokumenten zeige, sind die Chancen groß, dass sie sie uns zeigen werden. Auf diese Weise braucht Ihr nichts zu kaufen, und das wäre sinnvoll, weil einige Leute denken könnten, Ihr würdet vom Niedergang der Opfer des Ödlands profitieren, das Euer Volk geschaffen hat.«
»Aber … was ist mit Euren Pflichten als Repräsentant und Ratgeber des Königs? Was ist mit meinen Pflichten als Gildebotschafter?«
Achati lachte leise. »Der König hat mehr als einen Freund und Ratgeber, und Ihr seid kaum überhäuft mit Arbeit. Sollte sich irgendetwas ergeben, bin ich mir sicher, dass Botschafter Tayend und Eure Assistentin damit fertig werden können.« Dann wurde er wieder ernst. »Ich möchte, dass Ihr so viel wie möglich über den Lagerstein in Erfahrung bringt. Sollte es immer noch einen solchen Stein geben oder einer neu geschaffen worden sein, könnte das schreckliche Folgen für alle Länder haben.«
Dannyl stockte der Atem. Achati hatte recht: Wenn noch ein Lagerstein existierte oder neu geschaffen werden konnte, würde er sowohl für Sachaka als auch für die Verbündeten Länder eine große Gefahr darstellen. Was würden die Verräterinnen tun, wenn sie einen solchen Stein in die Hände bekämen? Sie würden sich gegen die Ashaki erheben. Aber würden sie sich damit begnügen, Sachaka zu erobern? Oder würden sie versuchen, ihr Herrschaftsgebiet weiter auszudehnen?
Bei diesem Gedanken machten ihm ein schlechtes Gewissen und eine gewisse Furcht zu schaffen. Er hatte Achati selbstverständlich nicht alles erzählt, was er wusste. Vor allem nichts von den Edelsteinen, auf deren Herstellung Unhs Volk und die Verräterinnen sich verstanden. Darüber hatte Dannyl nur zwei Personen in Kenntnis gesetzt: Lorkin und Administrator Osen. Osen hatte ihm zugestimmt, dass es das Beste sei, dieses Wissen geheim
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