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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Möglichkeit geben, die Gedanken auszusenden, die ein Gedankenleser vorzufinden erwartet, um ihn in die Irre zu führen.« Evar betrachtete die winzigen Steine voller Bewunderung. »Wir haben sie nicht erfunden – wir haben sie früher von den Duna-Stämmen gekauft.«
    Lorkin erinnerte sich plötzlich an Dannyls Warnung, dass die Verräterinnen die Kenntnisse für die Herstellung von Edelsteinen vom Volk der Duna gestohlen hätten. Vielleicht war das nur die Art, wie die Duna es sahen. Vielleicht war es ein weiterer Handel gewesen, der schiefgegangen war, wie der zwischen seinem Vater und den Verräterinnen.
    »Treibt ihr immer noch Handel mit ihnen?«, fragte er.
    Evar schüttelte den Kopf. »Wir haben sie schon vor Jahrhunderten an Kenntnissen und Fähigkeiten übertroffen.« Er schaute nach rechts. »Hier sind einige, die wir selbst entwickelt haben.« Sie näherten sich einem Bereich mit großen Edelsteinen, deren Oberfläche Licht mit einem Schillern reflektierte, das Lorkin an das Perlmutt exotischer, polierter Muscheln erinnerte. »Dies sind Rufsteine. Sie sind wie Blutsteine. Sie ermöglichen es uns, über eine gewisse Entfernung hinweg miteinander zu kommunizieren, aber man braucht dazu immer zwei Steine, die dicht nebeneinander gewachsen sind. Es kann schwierig sein, den Überblick darüber zu behalten, welche Steine miteinander verbunden sind, daher können wir noch nicht mit der Herstellung von Blutsteinen aufhören.«
    »Warum solltet ihr damit aufhören?«
    Evar sah ihn überrascht an. »Du kennst doch sicher ihre Schwächen?«
    »Nun … lass mich raten: Der Schöpfer dieser Steine sieht nicht ständig die Gedanken des Trägers?«
    »Ja, und nur die Nachricht, die der Benutzer aussendet, wird von dem Edelstein aufgefangen, nicht all seine Gedanken und Gefühle.«
    »Jetzt verstehe ich, inwiefern das eine Verbesserung wäre.« Lorkin drehte sich um, um sich im Raum umzusehen. Es gab so viele verschiedene Steine, und überall an den Wänden standen teils überladene Tische. »Was bewirken diese Edelsteine?«, fragte er und deutete auf einen großen Bereich.
    Evar zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht genau. Ich vermute, es ist ein Experiment. Irgendeine Art von Waffe.«
    »Waffe?«
    »Für die Verteidigung der Stadt, sollte es jemals zu einer Invasion kommen.«
    Lorkin nickte und sagte nichts mehr. Fragen in Bezug auf Waffen würden selbst seinem neuen Freund verdächtig erscheinen.
    »Waffensteine müssten etwas können, zu dem ein Magier selbst nicht in der Lage ist«, erklärte Evar weiter. »Das wäre für Magier von geringen Fähigkeiten oder geringer Ausbildung sehr nützlich, oder für einen, dessen Kraft erschöpft ist. Ich hoffe, sie machen unsere Angriffe zielsicherer. Ich war nicht besonders gut in den Kampfdisziplinen, also werde ich, sollten wir jemals angegriffen werden, alle Hilfe brauchen, die ich bekommen kann.«
    »Würdest du überhaupt kämpfen?«, fragte Lorkin. »Soweit ich es verstehe, sind in Schlachten mit Schwarzmagiern niedere Personen wie du und ich nur als Quelle für zusätzliche Magie von Nutzen. Wir würden unsere Macht wahrscheinlich einem Schwarzmagier überlassen und dann irgendwo hingeschickt, wo wir nicht im Weg wären.«
    Evar nickte und bedachte Lorkin mit einem Seitenblick. »Ich finde es immer noch seltsam, dass du höhere Magie ›schwarz‹ nennst.«
    »Schwarz ist in Kyralia eine Farbe der Gefahr und der Macht«, erklärte Lorkin.
    »Das hast du bereits gesagt.« Evar wandte den Blick ab und schaute sich im Raum um, als suche er nach etwas anderem, das er Lorkin zeigen konnte. Dann weiteten sich seine Augen, und er gab einen leisen Laut von sich. »Oh-oh.«
    Als Lorkin sich in die Richtung wandte, in die sein Freund starrte, bemerkte er, dass eine junge Frau durch den größeren Haupteingang eingetreten war. Er widerstand der Versuchung, nach dem kleinen Hintereingang Ausschau zu halten; er musste einige Schritte entfernt sein, und die Frau würde sie gewiss jeden Augenblick bemerken.
    Sieht so aus, als würden wir jetzt genau die Schwierigkeiten bekommen, vor denen Kalia uns gewarnt hat.
    Einen Moment später blickte die Frau auf und entdeckte sie. Sie lächelte Evar zu, dann wanderte ihr Blick zu Lorkin, und ihr Lächeln verblasste. Sie blieb stehen, schaute ihn nachdenklich an, dann drehte sie sich um und verließ den Raum.
    »Hast du genug gesehen? Denn ich denke, jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, um zu gehen«, sagte Evar leise.
    »Ja«,

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