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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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erreicht, dass ich besorgt war. Als mein König meinen Vorschlag, als erster elynischer Botschafter nach Sachaka zu gehen, annahm, war ich mir sicher, mich auf etwas viel Gefährlicheres einzulassen, als es bisher den Anschein hat.«
    »Wie hast du ihn überzeugt?«
    »Ich gar nicht. Andere haben das getan.« Tayend zuckte die Achseln. »Es scheint, als hätten alle es für eine großartige Idee gehalten, jetzt, da Kyralia einen Botschafter hier hatte, ebenfalls jemanden herzuschicken, aber niemand war dumm genug, es vorzuschlagen, für den Fall, dass man ihn mit dem Amt betraute.«
    »Wer hat dich unterstützt?«, fragte Dannyl, hauptsächlich aus Neugier.
    Tayend lächelte. »Das werde ich nicht verraten.« Er schaute auf seinen Teller hinab. »Wir sollten essen, oder die Mahlzeit wird kalt werden.«
    Dannyl schnaubte leise. »Elyner und ihre verwickelte Politik.«
    »Wir sind gut darin – und es war hier von Vorteil. Ich könnte mich vielleicht sogar als fähig erweisen, dich vor Schwierigkeiten zu bewahren.«
    Dannyl, der sich wieder seiner Mahlzeit zuwandte, dachte über die Worte seines ehemaligen Geliebten nach. »Also bist du den ganzen Weg bis nach Sachaka gekommen, nur um zu sehen, was ich im Schilde führe?«
    Wieder wurden Tayends Augen schmal. Er antwortete nicht sofort, sondern kaute stattdessen nachdenklich. »Nein«, sagte er schließlich. »Als du fortgingst, hast du mir damit zu der Erkenntnis verholfen, dass ich mich langweilte. Es stellte sich heraus, dass du recht hast: Eine Aufgabe zu haben macht das Leben tatsächlich interessanter.«
    »Und diese Aufgabe ist was?«
    Aber Tayend kaute wieder.
    Der erste elynische Botschafter in Sachaka zu sein, beantwortete Dannyl seine eigene Frage. Er musste zugeben, dass Tayends Kühnheit ihn beeindruckte, und der extravagante Mann taugte sehr gut für die Aufgabe. Er verstand viel von Politik – selbst wenn er sich häufig dafür entschied, gesellschaftliche Tabus und Traditionen zu ignorieren – und war sehr scharfsichtig, was Menschen betraf.
    Aber ich hoffe, nicht zu scharfsichtig, wenn es um Achati geht.
    Das Abendessen mit Naki und ihrem Vater war stets von langen Minuten des Schweigens erfüllt. Lord Leiden erkundigte sich immer danach, wie ihre Studien sich entwickelten, und Nakis Antworten waren im Allgemeinen höflich, aber kurz. Er fragte auch nach Lilias Familie, aber sie sah sie nicht mehr allzu oft, daher gab es nicht viel zu erzählen, und er schien sich ohnehin nicht wirklich für ihre Antworten zu interessieren.
    Diesmal hatte Lilia das Gefühl, dass das Abendessen sich viel länger hinzog als gewöhnlich, und das aus Anstand geheuchelte Interesse hatte begonnen sie zu ärgern. Nicht einmal das hervorragende Essen konnte sie für die Langeweile entschädigen. Sie war sich nicht sicher, ob die langen Tage der Erwartung der Grund für ihre Ungeduld waren, endlich mit Naki allein zu sein, oder ob Nakis Stimmung auf sie abfärbte.
    Ihre Freundin war definitiv in einer seltsamen Gemütsverfassung. Nakis Antworten auf die Fragen ihres Vaters waren kürzer ausgefallen als gewöhnlich – beinahe schnippisch. An einem Punkt hatte sie ihn nach irgendjemandem gefragt, und er war zusammengezuckt, hatte sie missbilligend angesehen und das Thema gewechselt. Zu Lilia war sie jedoch übertrieben freundlich, beugte sich zu ihr vor, tätschelte ihr das Knie, zwinkerte ihr zu oder schnitt Grimassen. Lilia war erleichtert, als die Mahlzeit schließlich zu Ende ging.
    Naki führte sie wie gewöhnlich nach oben in ihr Schlafzimmer. Sobald die Tür sich geschlossen hatte, ging Naki im Raum auf und ab und begann eine Tirade von Flüchen, wie Lilia sie nicht mehr gehört hatte, seit sie als Kind den Hafen besucht hatte.
    »Was ist los?«, fragte Lilia.
    Naki seufzte und drehte sich zu ihr um. »Ich kann dir die Einzelheiten nicht verraten. Alles, was ich sagen kann, ist, dass er etwas über ein kleines Projekt herausgefunden hat, das ich heimlich in Gang gesetzt hatte, und um mich zu bestrafen, hat er mir etwas weggenommen – nein, er hat mir etwas gestohlen .« Sie ballte die Fäuste, stolzierte zum Bett hinüber und setzte sich auf die Kante. Als sie zu Lilia aufblickte, verdrängte ein verlorener Ausdruck den früheren Zorn. »Weißt du, er gibt mir nur gerade genug Geld, um davon alles zu kaufen, was ich für die Universität brauche. Wenn ich Spaß haben will, muss ich eine andere Möglichkeit finden, dafür zu bezahlen. Und jetzt habe ich keine

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