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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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hinüber und warf sich hinein. »Ich konnte nichts spüren. Nicht die Bresche in deiner Barriere. Nicht dich.« Sie seufzte. »All die Jahre, in denen ich es ausprobieren wollte … und jetzt, da ich jemanden habe, dem ich genug vertraue, um es zu versuchen, funktioniert es nicht …«
    »Nun, wenn es so einfach wäre, wäre es möglich, es aus einem Buch zu lernen. Wenn du willst, können wir es noch einmal versuchen«, bot Lilia an.
    Naki schüttelte den Kopf. Sie betrachtete verdrossen das Kohlebecken, dann benutzte sie ein wenig Magie, um es zu öffnen und den brennenden Inhalt zu löschen. Einen Moment später stand sie auf und verstaute das Kohlebecken.
    »Lass uns ins Bett gehen.«
    Voller Erleichterung, da sie langsam den Schwindel und den Kopfschmerz verspürte, die bedeuteten, dass sie ein wenig zu viel Feuel gehabt hatte, stand Lilia auf und folgte ihrer Freundin aus der Bibliothek. Naki ging an ihrem Schlafzimmer vorbei und trat in das Gästezimmer, in dem Lilia schlief, wenn sie bei ihr übernachtete. Sie hielt schnurstracks auf eine kunstvoll geschnitzte Truhe zu, wühlte unter einigen Bündeln und förderte eine Flasche Wein zutage.
    »Durst?«
    Lilia zögerte, dann nickte sie. Obwohl sich ihr Kopf bereits von dem Feuel ein wenig drehte, hatte sie großen Durst. Naki öffnete die Flasche und hob sie an die Lippen. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, grinste sie und reichte Lilia die Flasche, deren Inhalt umherschwappte. »Hier in diesem Zimmer gibt es keine Gläser. Vater hat Wein und Feuel verboten, aber ich habe Freunde unter den Dienern.«
    Lilia nahm einen unbeholfenen Schluck aus der Flasche. Mit einem Seufzer warf Naki sich auf das Bett. Als Lilia ihr die Flasche zurückgeben wollte, machte sie eine abwehrende Handbewegung.
    »Er ist nicht mein richtiger Vater«, murmelte sie. »Mutter hat ihn geheiratet, nachdem mein richtiger Vater gestorben war. Nach ihrem Tod bekam Leiden alles, was sie hatte, mich eingeschlossen. Wir haben einander nie gemocht. Er wird mich verheiraten, sobald ich meinen Abschluss habe, an den ersten Mann, der fragt, nur um mich loszuwerden.« Sie seufzte abermals.
    Lilia stellte die Flasche beiseite und legte sich neben ihre Freundin. »Das ist ja schrecklich.« Der Gedanke, dass Naki an einen Mann verheiratet werden würde, den sie offensichtlich niemals begehren würde, tat Lilia bis in die Seele weh. Wenn er es tut, nachdem sie ihren Abschluss gemacht hat … das ist nur noch ein halbes Jahr! Würden sie einander dann noch sehen können? Konnten sie ihre Liebe geheim halten?
    »Ich wünschte, er wäre tot«, flüsterte Naki. Sie drehte den Kopf, um Lilia anzusehen. »Du hast gesagt, du würdest alles für mich tun. Würdest du ihn töten, wenn ich dich darum bäte?«
    Lilia lächelte und zuckte die Achseln. Der Wein stieg ihr zu Kopf, und sie hatte keine Energie für eine Antwort. Es muss eine andere Möglichkeit geben, Nakis Probleme zu lösen. Mord ist ein wenig extrem. Aber was war, wenn es keine andere Möglichkeit gab? Könnte ich schwarze Magie benutzen und es verbergen? Es wie einen Unfall aussehen lassen? Naki murmelte etwas, aber die Worte waren weit entfernt, und es hätte sie zu große Konzentration gekostet, um sie zu verstehen.
    Den Kopf voller dunkler Gedanken glitt Lilia in seltsame, lebhafte Träume, in denen sie Naki all ihrer Probleme entledigte und sie ein Leben voller Liebe und Geheimnisse führten, in einem Haus mit Treppen und versteckten Türen und Schränken voller frustrierend rätselhafter Bücher.

 

    11 Ein Missverständnis
    A ls die Kutsche vor dem Turm vorfuhr, lächelte Sonea schief.
    Es hatte sich als schwierig erwiesen, ein passendes Gefängnis für Lorandra zu finden. Die städtische Wache hatte Einwände dagegen erhoben, eine Magierin in ihrem Gefängnis aufzunehmen – selbst eine, deren Kräfte blockiert worden waren. Auf dem Gelände der Gilde gab es kein Gefängnis, und im Magierquartier war kein Platz für sie – und selbst wenn dort Platz gewesen wäre, Sonea bezweifelte, dass die dort lebenden Magier glücklich darüber gewesen wären, Lorandra als Nachbarin zu haben. Man hatte kurz die Dienstbotenquartiere in Erwägung gezogen, aber sie waren noch überfüllter – etwas, worum man sich bald kümmern sollte, hatte Osen bemerkt. Der Vorschlag, Lorandra auf Dauer in der Kuppel zu lassen, wurde nur im Scherz gemacht.
    Die vorübergehende Lösung bestand darin, den Ausguck als Gefängnis zu benutzen. Der Wiederaufbau

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