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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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er.
    »Warum hast du sie früher nicht gemocht?«
    »Weil jeder Magier sie trägt. Es wird ein wenig langweilig. Die einzige Abwechslung, die man bekommt, erlebt man bei seinem Abschluss, wenn man vom Novizen zum Magier aufsteigt - es sei denn, man wird eines Tages einer der Höheren Magier, und die meisten von denen tragen lediglich eine Schärpe von anderer Farbe.«
    »Ein Novize ist ein Schüler, richtig? Wie lange bleiben sie Novizen?«
    »Ja. Alle Neuzugänge der Gilde sind Novizen. Sie verbringen etwa fünf Jahre an der Universität, bevor sie ihren Abschluss machen.«
    »Welcher Art von Magie lernt ihr an der Universität?«
    »Zuerst handelt es sich um eine ganze Palette von Dingen«, antwortete er. »Natürlich Magie, aber auch nichtmagische Studien wie Geschichte. Die meisten von uns sind in irgendeiner Disziplin besser als in den anderen, und am Ende dürfen wir uns eine der drei Disziplinen aussuchen, der wir folgen wollen: Heilkunst, Kriegskunst oder Alchemie.«
    »Wofür habt Ihr Euch entschieden?«
    »Alchemie. Man kann erkennen, wer die Alchemisten sind, weil wir Purpur tragen. Heiler tragen Grün und Krieger Rot.«
    Chari runzelte die Stirn. »Was tun Alchemisten denn?«
    »Alles, was Heiler und Krieger nicht tun«, erläuterte Lorkin. »Meistens geht es um Magie, aber manchmal auch nicht. Botschafter Dannyl, der Magier, mit dem ich hierhergekommen bin und dem ich behilflich sein sollte, ist Historiker, und bei diesem Fach ist überhaupt keine Magie im Spiel.«
    »Kann man auch zwei Disziplinen wählen? Alchemist sein und Krieger - oder Alchemist und Heiler? Oder -«
    »Das wissen wir bereits, Chari«, unterbrach Tyvara sie.
    Lorkin drehte sich zu ihr um. Sie sah ihn entschuldigend an. »Wir lernen während unserer Ausbildung die Kultur vieler anderer Länder kennen und auch einiges über die Gilde«, erklärte sie ihm.
    »Ja, aber ich habe damals nicht besonders gut aufgepasst«, erwiderte Chari. »Und es ist um so vieles interessanter, wenn man es von einem kyralischen Magier hört.«
    Lorkin drehte sich wieder zu ihr um und sah, dass sie ihn erwartungsvoll musterte. »Was wolltet Ihr sagen?«, hakte sie nach.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, wir dürfen nicht mehr als eine Disziplin wählen, aber wir erhalten ohne Ausnahme eine grundlegende Ausbildung in allen drei Disziplinen.«
    »Dann kannst du also heilen?«
    »Ja, aber nicht mit dem Geschick und dem Wissen eines voll ausgebildeten Heilers.«
    Chari öffnete den Mund, um eine weitere Frage zu stellen, aber Tyvara kam ihr zuvor.
    »Du kannst auch Fragen stellen«, sagte sie zu Lorkin. »Chari mag bei einigen davon nicht in der Lage sein, sie zu beantworten, aber wenn du alle Fragen ihr überlässt, wird sie dich den ganzen Weg bis zu den Bergen aushorchen.«
    Er sah Tyvara überrascht an. Während ihrer Reise von Arvice hatte es ihr widerstrebt, seine Fragen zu beantworten. Als sie seinen Blick bemerkte, presste sie die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und schaute zu Chari hinüber. Er drehte sich zu der anderen Frau um. Chari betrachtete Tyvara mit einiger Erheiterung.
    »Nun denn«, sagte sie an Lorkin gewandt. »Was würdest du gern wissen?«
    Obwohl es Hunderte von Dingen gab, die er über die Verräterinnen und ihr geheimes Zuhause wissen wollte und Chari Fragen gegenüber viel aufgeschlossener wirkte, vermutete er, dass Tyvaras Neigung zur Heimlichkeit schon bald dazu führen würde, dass sie jedes Gespräch zwischen Chari und ihm unterbinden würde. Aber wie konnte er das vermeiden, wenn so viele Informationen über die Verräterinnen geheim waren?
    Ich sollte definitiv nicht fragen, wie sie das Gedankenlesen abwehren. Obwohl ich immer noch den Verdacht habe, dass dazu ein Prozess gehört, ähnlich dem, der für die Herstellung eines Blutsteins vonnöten ist.
Plötzlich erinnerte er sich an die Hinweise auf einen Lagerstein in den Unterlagen, die er für Dannyl gelesen hatte. Vielleicht war es das Beste, überhaupt nicht über die Verräterinnen zu reden.
    War es ein Risiko, den Lagerstein zu erwähnen? Es war nicht so, als wüsste er, wo er zu finden war oder wie man einen herstellte, daher würde er niemandem eine Waffe in die Hand geben.
    »Erinnerst du dich, dass ich gesagt habe, Botschafter Dannyl sei Historiker?«, fragte er.
    Chari nickte.
    »Er arbeitet an einer Geschichte der Magie. Wir haben hier in Sachaka beide ein wenig Nachforschungen angestellt. Dannyl interessiert sich mehr dafür, die Lücken in unserer Geschichte

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