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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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»Eigentlich kein schlechter Ausdruck.« Sie sah ihn an. »Wir haben es vermieden, uns irgendeinen Namen zu geben, weil das bedeutete, dass es einen Riss innerhalb der Verräterinnen gibt, und wenn wir den beiden Seiten Namen gäben, würde das die Leute nur dazu ermutigen, nun, für eine Seite Partei zu ergreifen.« Sie drehte sich zu Tyvara um. »Sie werden vielleicht nicht wollen, dass Lorkin bleibt, da er einer der Gründe für den Riss ist.«
    »Niemand von der anderen Seite wird ihm genug vertrauen, um ihn gehen zu lassen, sobald er weiß, wo die Stadt sich befindet. Und ich denke, das Gleiche wird für die meisten Vertreter unserer Seite gelten.«
    »Dann verbinden wir ihm die Augen und sorgen dafür, dass er die Stadt nicht wiederfinden kann.«
    Tyvara seufzte. »Wir wissen alle, wie gut das beim letzten Mal funktioniert hat.«
    »Beim letzten Mal war es ein Sachakaner, und er war ein Spion«, bemerkte Chari. »Bei Lorkin liegt der Fall anders. Und wie soll das Sanktuarium jemals Bündnisse mit anderen Nationen schließen und Handelsabkommen treffen, wenn wir niemals Besucher in die Stadt hinein- und wieder herauslassen?«
    Tyvara öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder. »Es ist noch zu früh dafür«, sagte sie. »Wir können nicht einmal einander trauen, geschweige denn Fremdländern.«
    »Nun, irgendwann müssen wir damit anfangen.« Chari wandte den Blick ab. »Du hast ihn bis hierher gebracht, und jetzt willst du ihn wegschicken. Ich denke, du hast zu große Angst, für irgendjemanden die Verantwortung zu übernehmen.«
    Tyvara riss den Kopf hoch und funkelte ihre Freundin an. »Das ist...« Aber sie unterbrach sich. Ihre Augen wurden schmal. Sie stand auf, stolzierte davon und nahm einige Schritte entfernt wieder Platz. Chari seufzte.
    »Keine Sorge«, sagte sie zu Lorkin. »Sie ist nicht immer so mürrisch.« Sie sah ihn an und lächelte. »Ich meine es ernst. Wenn sie nicht gerade krank vor Sorge ist, ist sie klug, witzig und recht liebenswert. Und anscheinend ziemlich gut unter der Decke, wie wir hier sagen.« Sie zwinkerte, dann wurde sie wieder ernst. »Wenn auch wählerisch. Nicht irgendein Mann für unsere Tyvara. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.«
    Er sah sie an, überrascht über diesen plötzlichen und unerwarteten Strom persönlicher Informationen, dann blickte er zu Boden und hoffte, dass seine Erheiterung und Verlegenheit nicht allzu offenkundig waren.
Also, dies ist noch ein Punkt, in dem sich Verräterinnen von kyralischen Frauen unterscheiden.
Er dachte an einige der Frauen zurück, mit denen er im vergangenen Jahr das Bett geteilt hatte.
Nun, vielleicht sind sie doch nicht so anders, aber gewiss gehen sie offener damit um.
    Was allerdings die Frage betraf, warum Chari versuchte, ihn zu beruhigen...
    Plötzlich verstand er, was Chari ihm zu sagen versucht hatte. Sie dachte, zwischen ihm und Tyvara gebe es eine Art romantischer Beziehung. Sein Herz setzte einen Schlag aus.
Nun, es hat tatsächlich einen Anflug davon gegeben, auf eine bedauerlich einseitige Weise.
Seit er Tyvara das erste Mal begegnet war, hatte er sie reizvoll gefunden. In der Nacht, in der er beinahe ermordet worden wäre, hatte er gedacht, sie sei die Frau in seinem Bett, und der Gedanke hatte ihm sehr gefallen.
    Chari scheint nicht zu glauben, dass es einseitig ist. Hat sie recht?
    Er warf einen verstohlenen Blick auf Tyvara. Sie hatte sich wieder erhoben und schaute, die Stirn in Sorgenfalten gelegt, in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Als er sich umdrehte, sah er, was sie betrachtete. Zwei Frauen liefen den Pfad hinauf. Als sie vorbeikamen, hörte Lorkin, dass sie vor Anstrengung keuchten.
    Sie verschwanden in einer Hütte, und ein Augenblick angespannten Schweigens folgte, während alle abwarteten, dann kam Savara heraus, gefolgt von einer Handvoll Verräterinnen und den beiden Frauen. Sie sagte etwas, und sofort verblassten die Lichtkugeln zu einem schwachen Schimmer.
    »Wir müssen alle sofort aufbrechen«, erklärte sie. Sie schaute von einem zum anderen, bis ihr Blick schließlich auf Lorkin ruhte. »Die Magier, die Lord Lorkin suchen, kommen in diese Richtung, und sie sind jetzt zu sechst, einschließlich des Kyraliers. Teilt euch in drei Gruppen auf. Jede Gruppe wird von hier aus einer anderen Route folgen. Tyvara, Lorkin und Chari, ihr solltet mit mir kommen.«
    Lorkin erhob sich und eilte auf sie zu. »Wenn ich mit Botschafter Dannyl rede, kann ich ihn gewiss davon überzeugen, die

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