Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
weiß.
    »Erzählt mir, wie es gekommen ist, dass man Euch im
Namenlosen
angetroffen hat?«, fragte Osen die beiden jungen Magier, die links von seinem Schreibpult standen.
    Alle drehten sich um, um Reater und Sherran anzusehen. Sonea war entsetzt über die Entdeckung gewesen, dass die beiden Magier, die man in dem Haus gefunden hatte, Lorkins Freunde waren. Die beiden sahen zuerst einander an, dann blickten sie zu Boden.
    »Man hat uns einen Zettel gegeben«, antwortete Reater. »Darauf wurde der Weg zu dem besten neuen Spielhaus in der Stadt beschrieben. Für die ersten fünfzig Kunden sollte es verschiedene Dinge kostenlos geben.«
    »Und das Haus liegt im Inneren Ring, daher haben wir gedacht, es sei sicher«, ergänzte Sherran.
    »Wo ist dieser Zettel jetzt?«, fragte Osen.
    Lord Vonel, einer der beiden älteren Magier, die rechts von Osen standen, trat vor und überreichte dem Administrator einen winzigen weißen Papierstreifen. Osen begann stirnrunzelnd zu lesen, dann ertastete er die Dicke des Papiers und drehte es um, um die Rückseite zu untersuchen.
    »Es ist von guter Qualität. Ich werde die Alchemisten, die die Druckmaschinen betreiben, bitten, das Papier zu untersuchen und festzustellen, ob sie uns etwas über die Herkunft sagen können.«
    »Haltet es ins Licht«, schlug Vonel vor.
    Osen folgte dem Vorschlag und kniff die Augen zusammen. »Ist das ein Teil des Wappens der Gilde?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Hmm.« Osen legte den Zettel auf den Tisch, dann blickte er wieder zu Vonel auf. »Also, wie habt Ihr von dem
Namenlosen
erfahren?«
    »Ein Novize hat mir das da gegeben«, antwortete Vonel und deutete mit dem Kopf auf das Papier.
    »Und?«
    »Ich habe Carrin gebeten, mich dorthin zu begleiten, damit wir feststellen konnten, um was für ein Lokal es sich bei diesem >Spielhaus< handelte und ob Mitglieder der Gilde das Angebot genutzt hatten.«
    »Und was habt Ihr bei Eurem Eintreffen vorgefunden?«
    »Glücksspiel, Alkohol, Glühbecken für Feuel und Frauen, deren Dienste man kaufen konnte«, erwiderte Carrin. »Lord Reater machte hohe Verluste bei einem neuen Spiel, Lord Sherran war vom Feuelrauch einem Koma nah. Insgesamt haben wir dort diese beiden sowie zwölf Novizen entdeckt, die die volle Palette der angebotenen Produkte kosteten.«
    Osen griff nach einem Bogen Papier. »Produkte, die hier aufgelistet sind.«
    »Ja.«
    Der Administrator überflog die Liste, dann legte er sie beiseite und blickte zu Regin und Sonea auf.
    »Und welche Rolle habt Ihr gespielt, Lord Regin und Schwarzmagierin Sonea?«
    »Mich hat ein besorgter Novize informiert, der mitangehört hatte, dass da möglicherweise irgendwelche Missetaten im Gange waren, obwohl er keine Einzelheiten nennen konnte«, antwortete Regin. »Da ich weiß, dass Schwarzmagierin Sonea sich für die Debatte über das Verbot für Magier, sich mit Kriminellen einzulassen, interessiert, habe ich ihr davon erzählt und gehofft, sie hätte genauere Informationen. Sie hatte keine.«
    »Aber als ich Zeit dazu hatte, habe ich mich auf die Suche nach dem Lokal gemacht«, ergänzte Sonea. »Und ich bekam eine Adresse. Ich ersuchte um Erlaubnis, die Gilde verlassen zu dürfen, um der Angelegenheit nachzugehen, aber als ich die Erlaubnis bekam, waren bereits zwölf Magier in das Spielhaus gelockt worden.«
    »Warum habt Ihr nicht veranlasst, dass jemand anderer hinging?«, hakte Osen nach.
    Ärger flammte in Sonea auf. Warum sollte sie das Gelände nicht verlassen, wenn sie lediglich versuchte zu verhindern, dass einige Novizen und Magier in eine Falle tappten? Aber sie und Regin hatten nicht genug Beweise dafür, dass es sich tatsächlich um eine Falle handelte. Viele Magier, Osen eingeschlossen, dachten noch immer, dass sie die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit verdiene, als Strafe dafür, dass sie vor all jenen Jahren schwarze Magie erlernt und der Gilde getrotzt hatte.
    »Wir dachten, je weniger Personen von diesem Ort Kenntnis hätten, umso besser wäre es«, erklärte Regin. »Nur Ihr selbst, Lord Vonel und Lord Carrin.«
    Dankbarkeit stieg in ihr auf, gefolgt von Erheiterung darüber, dass diese Dankbarkeit ausgerechnet Regin galt.
    Osen besah sich abermals die Liste der Novizen. »Dafür ist es jetzt zu spät. Die Wache hat das Spielhaus geschlossen, daher stellt es für niemanden mehr eine Versuchung dar. Jetzt gibt es nicht mehr zu tun, als über die Bestrafung zu entscheiden.« Er drehte sich zu Reater und Sherran um, die sich wanden und

Weitere Kostenlose Bücher