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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Magier so in Versuchung führen, dass er Jagd darauf machen oder es stehlen wollte?
    Die Antwort wurde von einer Woge der Erregung begleitet, und Cery sog scharf die Luft ein.
    Magisches Wissen!
Cery richtete sich in seinem Sessel auf.
Wenn unser Jäger ein wilder Magier ist, muss er außerhalb der Gilde Magie gelernt haben. Denn wenn ein Magier die Gilde verlassen hätte, aber in Imardin geblieben wäre, hätte die Gilde ihn inzwischen gewiss zur Strecke gebracht. Also muss es ihn nach der großen Menge an Wissen gelüsten, über das die Gilde verfügt. Selbst wenn er ein Gildemagier wäre, wäre er verpflichtet, einem solchen Gerücht nachzugehen und jedwedes magisches Wissen auszulöschen, das in die falschen Hände geraten war oder geraten könnte.
    »Was ist los?«, fragte Gol. Er sah sich um. »Ist ein Alarm losgegangen?«
    »Nein«, versicherte ihm Cery. »Aber ich glaube nicht, dass es noch länger eine Rolle spielt. Mir ist eine noch bessere - und schnellere - Möglichkeit eingefallen, unsere Beute dazu zu verlocken, sich zu offenbaren.« Er begann seine Idee zu erklären und beobachtete, wie Gols Miene von Überraschung zu Aufregung wechselte und dann zu Bestürzung.
    »Du wirkst enttäuscht«, bemerkte Cery.
    Gol zuckte die Achseln und deutete mit einer Handbewegung auf den Raum. »Ich schätze, wir werden all das jetzt nicht mehr benötigen. So viel Arbeit und Geld sind in dieses Versteck geflossen. Und wir haben all diese Mängel eingebaut, so dass du später nicht zurückkommen und hierbleiben kannst. Das scheint mir eine Schande zu sein.«
    Cery sah sich nachdenklich um. »Das ist es wohl. Wenn all dies vorüber ist und die Leute es vergessen haben, können wir die Mängel vielleicht beheben. Aber für den Augenblick ist es kein guter Ort, um unseren neuen Köder auszulegen. Wir brauchen etwas, das weniger sicher ist, so dass er umso schneller zuschlagen wird.«
    »Dann sollte ich wohl besser gehen und dir einige Bücher über Magie kaufen«, meinte Gol und stellte sein Glas weg.
    »So ohne Weiteres wirst du sie nicht finden. Wenn du es könntest, hätte es keinen Sinn, sie als Köder zu benutzen.«
    Gol lächelte. »Oh, ich habe nie gesagt, dass es echte Bücher sein würden. Gute Fälschungen werden viel mehr Gerede verursachen als nicht existente Bücher. Und vielleicht ist alles, was wir brauchen, das
Gerücht,
dass irgendwo Bücher zu finden seien.«
    »Also schön, dann lass einige Fälschungen herstellen.« Cery verzog das Gesicht. »Nur... sieh zu, dass die Fälscher nicht so lange brauchen wie richtige Buchkopierer, oder ich kann genauso gut hierbleiben und darauf warten, dass der Jäger mich findet.«
     
    Dannyl überließ seinen Teller der Sklavin und widerstand dem Drang, sich zufrieden auf den Bauch zu klopfen. Langsam gewann er Gefallen an der seltsamen Art und Weise, in der man in Sachaka Mahlzeiten servierte. Indem man die Gäste Speisen von den dargebotenen Tabletts wählen ließ, gestattete man es ihnen, so viel oder so wenig zu essen, wie sie mochten. Zuerst hatte er sich verpflichtet gefühlt, jede Speise zu kosten, aber ihm war aufgefallen, dass andere Gäste das nicht taten - wenn überhaupt, so trugen sie einen wählerischen Geschmack zur Schau, der dem Gastgeber nichts auszumachen schien.
    Außerdem war ihm aufgefallen, dass niemand hier eine Bemerkung zu dem Essen machte. Was eine Erleichterung war, denn einige der Speisen waren so scharf gewürzt oder aber unerwartet bitter oder salzig, dass er nicht aufessen konnte, was er sich genommen hatte. In Sachaka gab es anscheinend keinen Nachtisch, obwohl man, wenn man tagsüber Besuch empfing, dafür Sorge trug, dass auf den Tischen Teller mit Nüssen, süßen Früchten oder Konfekt standen.
    An diesem Abend war Dannyls Gastgeber ein wohlbeleibter Sachakaner namens Ashaki Itoki. Er wusste, dass der Mann zu den mächtigsten in Sachaka zählte und ein Cousin des sachakanischen Königs war. Anscheinend hatte man Ashaki Achati, dem Mann, der Dannyl und Lorkin bei ihrer Ankunft im Gildehaus begrüßt hatte, die Aufgabe übertragen, dafür zu sorgen, dass Dannyl den richtigen Leuten in der richtigen Reihenfolge vorgestellt wurde. Obwohl er Dannyl dies nicht offen erklärt hatte, hatte er es doch angedeutet.
    »Was wollen wir jetzt tun?«, fragte Itoki und blickte zwischen Dannyl und Achati hin und her. »Trinken oder reden? Meine Bäder sind groß genug, um Gäste aufzunehmen, und meine Sklaven sind gut ausgebildet in der Kunst der

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