Song of Blood (German Edition)
Brillenträgers einzugehen.
„Sobald du die Waffen beisammen hast, nimmst du Kontakt über das Kasino Bonheur auf. Ich teile dir dann mit, wo der Austausch stattfinden wird.“
„Alles klar. Wir sehen uns.“ Nach diesem knappen Abschied machte er sich zusammen mit seinen Gefährten davon. Ooghi sah ihnen einen Augenblick nach und murmelte etwas Abfälliges, das Songlian in seinem Versteck nicht mehr verstehen konnte und spazierte in die andere Richtung davon. Nach einer Weile trat Songlian auf den Weg zurück.
„Sieh mal einer an. Der liebe Ooghi verdient nicht nur am Glückspiel. Und er ist hier in Paris.“
***
Far sprang von seinem Platz auf, als Songlian das Speisezimmer betrat.
„Was war denn los, Song? Ich fand es wirklich nicht toll, derartig am Handy abgefertigt zu werden.“
Hinter Fars Rücken gab Mathis warnende Zeichen.
„Tut mir leid“, sagte Songlian beschwichtigend. Offensichtlich hatte Far seinen Frust bei Mathis abgeladen und der deutete gestenreich an, dass sich Far ziemlich aufgeregt hatte.
„Ich habe jemanden getroffen und brauchte einen Moment, um ihm nachzugehen. Ich erzähle euch das später.“
„Song!“, sagte Far streng.
Songlian schmunzelte bloß und deutete auf den festlich gedeckten Tisch. Kerzen brannten und ein frischer Blumenstrauß zierte die Mitte der Tafel. Teures Porzellan und edles Besteck lagen auf einer feinen Batisttischdecke.
„So ein herrlicher gedeckter Tisch macht Appetit auf die Überraschungsmahlzeit. Mein Bericht hat garantiert Zeit bis später. Solange musst du deine Neugier einfach zügeln.“
Mit beruhigender Stimme mischte sich Mathis ein: „Oui, wozu die Eile? Du hast schließlich die Ewigkeit vor dir, also geh es langsam an und genieße die Gaumenfreuden, die uns heute erwarten. Baptiste und unsere liebe Imane haben sich sicherlich wieder einmal selbst übertroffen.“
„Musst du mir in den Rücken fallen?“ Maulig ließ sich Far auf seinem Platz nieder. Mathis grinste Songlian augenzwinkernd an und begann Wein in Kristallgläser zu füllen.
„Ich frage mich, wo deine Probleme mit Far liegen, Florean. Er ist doch ganz zahm.“
„Probleme?“ Tatsächlich ließ sich Far ablenken. „Was hat denn Songlian für Probleme mit mir?“
„Ich habe keine Probleme“, knurrte Songlian und warf Mathis einen warnenden Blick zu, den dieser absichtlich übersah.
„Oh, er meinte vor nicht allzu langer Zeit, niemand würde ihm so viel Ärger bereiten wie du.“
Far schaute Songlian, der auf seinem Stuhl zusammenschrumpfte, halb ärgerlich, halb belustigt an.
„Soso“, sagte Far gefährlich und wandte sich interessiert an Mathis: „Und was hat er noch so von sich gegeben?“
Inzwischen fuchtelte Songlian wild mit den Händen umher, die er dann in einer hilflosen Geste in die Luft warf, als Mathis grinsend antwortete:
„Er würde deinetwegen graue Haare bekommen, weil du ihn über den Ozean hinweg fertigmachst.“
Far wandte sich an Songlian: „Ist das so? Mache ich dich wirklich fertig?“
„Kommt darauf an, in welcher Hinsicht du jetzt fragst.“
„Song!“
Songlian stieß einen hilflosen Seufzer aus. „Ist ja gut. Du machst mich eben in allen Hinsichten fertig. Zufrieden? Mathis, wenn du heute Abend ein einziges Mal deinen Mund aufmachst, ohne ihn zum Essen nutzen zu wollen, drehe ich dir ganz sicher den Hals um und mache zur Abwechslung mal dich fertig. Compris?“
„Oh bien sûr. Je comprends.“ Mathis zwinkerte Far belustigt zu. Glücklicherweise erschien Baptiste mit dem ersten Gang ihres Menüs und sie widmeten sich eine ganze Weile nur den Köstlichkeiten, die ihnen nach und nach vorgesetzt wurden. Far versuchte tatsächlich seine Neugier zu zügeln, obwohl er nicht verhindern konnte, dass er ständig unruhig mit den Fingern gegen das Weinglas schnippte. Als Songlian sich allerdings eine dritte Portion Mousse au Chocolat mit Orangenlikör geben ließ, riss Fars Geduldsfaden. Das Dessert wurde ihm unter der Nase weggezogen.
„Du wirst platzen.“
„Ich? Oder platzt vielmehr du wegen deiner Neugierde?“ Fordernd streckte Songlian die Hand nach dem Dessertschälchen aus. Es war Mathis, der es Far aus der Hand schnappte und vor Songlian auf den Tisch abstellte. „Nimm ihm nie seine Süßigkeiten fort, Far. Unser ami kann in diesem Fall wirklich eklig werden. Und je eher er aufisst, desto eher bekommen wir seine Geschichte zu hören.“
„Würdet ihr mal aufhören, mich derartig zu drängeln? Ich könnte
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