Song of Blood (German Edition)
nachdenklich seinen Kopf und sah Mathis lauernd an.
„Dich kennt er nicht, mon ami“, stellte er fest. Die beiden Freunde lieferten sich einen regen Blickwechsel, dessen Inhalt Far nicht ganz entschlüsseln konnte. In gespielter Verzweiflung seufzte Mathis und hob wie beschwichtigend die Hände.
„Bien, bien. Ich sehe schon, ich habe gar keine Wahl. Aber erst übermorgen. Ich muss zunächst meinen Kleiderschrank nach einer passenden Garderobe durchforsten.“
„Heute“, forderte Far ungeduldig.
„Si ce n'est pas en cause. – Kommt nicht infrage.“ Mathis stand von seinem Stuhl auf. „Heute ist mein Rendezvous mit Sophie.“
„Um die Dame können wir uns kümmern, wenn du ihr nicht absagen möchtest. Far hat einen unglaublichen Schlag bei Frauen, weißt du? Vielleicht mag sie sich danach gar nicht mehr mit dir treffen …“ Songlian probierte es mit einem lieben Lächeln.
„Merde, versuchst du gerade, mich zu erpressen? Bon, also heute, damit ihr Nervensägen Ruhe gebt. Und nun wünsche ich euch einen schönen Abend. Ich werde mich der Sünde des Glückspiels hingeben. Bonne nuit.“ Sprach’s und verschwand.
„Wie schafft er es bloß eine schlichte Verabschiedung so anzüglich klingen zu lassen?“, fragte Songlian in die Nacht hinein.
***
Das kühle Wasser des Pools stand in direkten Gegensatz zu ihren erhitzten Körpern, die sich verlangend aneinander pressten. Far seufzte leise und suchte mit seinen Lippen Songlians Mund, um ihn zart zu küssen, während Songlians Hand sachte sein steifes Glied streichelte. Das Wasser reichte seinem Liebsten bis zu den Schultern, wo es ihn umschmeichelte.
„Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen“, murmelte Songlian leise, als Far seine Lippen freigab.
„Und auf welchen Tag würdest du die Zeit drehen?“, fragte Far mit halb geschlossenen Augen.
„Es wäre Mittag und die Sonne scheint. Ich liege in einem bequemen Bett und der Mann meiner Träume steht in Gedanken versunken halb nackt auf seinem Balkon …“
„Etwa der Mann, der kurz zuvor auf dich geschossen und anschließend an sein Bett gefesselt hat?“ Far erinnerte sich an ihre erste Begegnung.
„Beim Blut! Du warst von der ganzen Situation derartig überfahren und bist so wütend geworden. Wie sehr hatte ich dich bereits zu diesem Zeitpunkt begehrt.“
„Und das hat angehalten, obwohl du mir die Waffe aus der Hand geschlagen und mich zu Boden geschickt hast, wo ich wie ein Käfer auf dem Rücken lag?“, brummelte Far. Er drängte seinen Unterleib fordernd Songlian entgegen. Der fuhr mit dem quälenden Streicheln fort. Far stöhnte leise und versuchte den Vorgang zu beschleunigen. Zu seiner stillen Verzweiflung entzog sich Songlian ihm.
„Ist dir das etwa peinlich?“, fragte Songlian überrascht.
„Es ist mir peinlich, mit einem Ständer im Pool unterzugehen.“
„Far!“
„Aye, ich gebe es ja zu. Es war mir tierisch peinlich. Ich hatte eine Waffe im Anschlag und du haust mich einfach so um.“
Songlian runzelte die Stirn. „Far, was treibst du da?“
„Ich versuche zu kommen, Hase. Und da du mich hängen lässt, mache ich es mir eben selbst.“
Im nächsten Moment wurde Far mit dem Rücken gegen den Poolrand gestoßen und seine Handgelenke von Songlians kräftigen Fingern fixiert. Ein nackter, geschmeidiger Körper drängte sich gegen ihn und er wurde heftig geküsst.
„Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde unsere erste Begegnung anders ablaufen. Ich würde vielleicht gleich nackt aus deinem Kofferraum klettern“, murmelte Songlian und nagte spielerisch an Fars Hals.
„Mmmh, das könnte sogar funktionieren.“ Far schmunzelte. Songlians Erektion pikte ihn in den Bauch.
„Ich kann nicht garantieren, dass wir nicht ertrinken, wenn wir es jetzt hier im Wasser treiben“, sagte Songlian und biss leicht zu, allerdings ohne seine Fangzähne einzusetzen. Far stöhnte genussvoll auf.
„Du riechst so gut.“ Songlian seufzte, und Far wusste, dass er von seinem Blut dicht unter seinen Lippen sprach. Vertrauensvoll bot er an: „Hol es dir.“
Schlagartig ließ Songlian ihn los und wich etwas zurück. Wasser schwappte um seinen schlanken Leib, als er fassungslos sagte: „Das ist nicht dein Ernst. Nach allem, was Bhreac und seine Kumpane uns angetan haben?“
„Ich denke, dass es weder demütigend noch peinlich sein muss, solange wir es sind, die es tun und es beide wollen“, sagte Far leise.
Songlian trat mit skeptischer Miene einen weiteren
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