Song of Blood (German Edition)
Handfläche, was ihn ganz kribbelig machte.
„Dieser Treffpunkt liegt auf einem Hügel. Dort befindet sich ein Grillplatz mit ein paar Tischen und Bänken. Ein paar Sträucher schirmen den Ort etwas ab. Auf einer Seite kann man hinunter auf den Reitstall Horse Délices mit seinen Pferdeweiden sehen.“
„Wenn Ooghi seine Leute verstecken möchte, dann könnten die sich nur in den Sträuchern verbergen, richtig?“, fragte Far nach. Songlian nickte. Er schaute verträumt in Fars stahlgraue Augen. Im Moment wünschte er sich nichts sehnsüchtiger als ein ruhiges, abgeschiedenes Plätzchen und Fars nackte Haut unter seinen Händen, Fars weiche Lippen unter seinen, Fars hartes …
„Mann, ich glaube die Temperatur ist gerade um einiges gestiegen.“ Joeys belustigte Stimme holte Songlian in die Wirklichkeit zurück. Verlegen musste er feststellen, dass sie bereits seit einiger Zeit interessiert beobachtet wurden.
„Seit der Beau hier ist, sind sie ständig irgendwie ineinander verschlungen“, sagte Mathis belustigt.
„Ich habe da eine Idee“, sagte Far auf einmal.
„Ich nehme an keiner Gruppenorgie teil“, erklärte Cooper entschieden. „Dafür fühle ich mich inzwischen zu alt.“
„Was soll ich denn erst sagen?“, murmelte Mathis und alle lachten.
„Nun hört doch mal zu“, brummte Far. „Es geht um morgen. Wenn Ooghi den Mittelsmann für Skender Vale spielt, warum sollte nicht Mathis für Jayden eintreten? Jay kennt sich am Besten mit Waffen und Bandenkrieg aus. Und Mathis könnte sich Ooghi gegenüber als großzügiger Geldgeber verkaufen. So kann Jay das Gespräch führen, ohne dass Ooghi über etwas stolpert, das er möglicherweise seltsam finden könnte. Und vielleicht kannst du, Jay, ihn an einen Ort locken, wo ich dem widerlichen Scheißkerl ein abruptes Ende bereite.“
„Das bekomme ich bestimmt hin.“ Jayden gab sich zuversichtlich. „Ist vielleicht gar keine schlechte Idee, meine braven Nachtwölfe aufzurüsten. Was ist mit dir, Mathis? Magst du mit mir ein bisschen Theater spielen?“
Mathis nickte ein wenig zögerlich. Songlian ahnte, dass ihm dieser Anführer einer berüchtigten Straßengang nicht ganz geheuer war, auch wenn Jayden und Far wie Brüder miteinander umgingen. Es war die Gefahr, die der Nachtwolf verströmte, wie andere Leute ein aufdringliches Parfum. Dazu kam sein von einer zerfransten Narbe verunstaltetes Gesicht, das ihn brutaler wirken ließ, als er tatsächlich war. Obwohl … Songlian bemühte sich den Mann mit anderen Augen zu betrachten. Ohne diese Narbe wäre Jayden wohl ein gut aussehender Mann gewesen.
Inzwischen versuchte Far den Freund zu beruhigen: „Keine Sorge, Mathis. Jayden kennt sich aus. Du musst nur den Kerl mit der dicken Kohle spielen.“
Mathis nickte ohne sonderliche Begeisterung.
„Ich habe bislang so viele Fehler gemacht und will niemanden in Schwierigkeiten bringen, wenn ich wieder etwas Falsches sage.“ Er zuckte zusammen, als Jaydens Hand schwer auf seine Schulter fiel.
„Mach dir keine Sorgen, Blutsauger. Wir beide werden das Kind schon schaukeln.“
„Und wir sind ja ebenfalls da, nicht wahr, Coop?“ Joey sah seinen Partner unternehmungslustig an. Cooper nickte bloß. Den Optimismus seiner Freunde konnte Songlian allerdings nicht ganz teilen. Er hatte immer noch ein komisches Gefühl, was Ooghi anging.
„Was ist los, So-lian?“, fragte Cooper, der sein Unbehagen wohl bemerkt hatte.
„Mir macht Sorgen, dass die beiden im Großen und Ganzen auf sich selbst gestellt sind. Es gibt nicht allzu viele Verstecke dort oben. Bestimmt hat Ooghi aus genau diesem Grund den Grillplatz als Treffpunkt gewählt.“
„Und wo sollen wir bleiben?“, fragte Joey.
„Wir werden improvisieren müssen. Und so etwas mag ich überhaupt nicht.“
„So schlimm wird es nicht werden. Wenn Mathis lediglich einem Treffen für weitere Verhandlungen zugestimmt hat, werden die nicht gleich mit einer ganzen Artillerie anrücken“, sagte Harry. Jayden nickte dazu und Far sah Songlian zufrieden an.
„Ich weiß ja, wie sehr du darauf brennst Ooghi umzulegen, mo chroí. Und ich werde bestimmt nicht versuchen, dir das auszureden.“
„Es könnte in deinem Bett verflucht einsam werden“, sagte Far neckend. Die anderen lachten.
„Das ist wirklich Erpressung im fiesesten Stil. Aber das hat er nicht von uns Nachtwölfen.“ Harry grinste.
***
Den nächsten Tag verbrachten sie mit ungeduldigem Warten auf den Abend. Jeder brannte
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