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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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fauchte er schließlich.
    „Ich habe mich eh nicht getraut“, sagte Far, als würde dies alles entschuldigen.
    „Far, ich war außer mir, als ich den Artikel gelesen habe. Weißt du eigentlich, was ich für einen Herzschlag bekommen habe?“
    Fars Gesicht war Reue pur.
    „Warum?“
    „Du warst plötzlich fort. Mein einziger Halt …“
    Songlian packte ihn an den Schultern und obwohl sein Freund zehn Zentimeter größer war, hatte er das Gefühl auf ihn herabzusehen.
    „Far, ich bin es nicht wert, dass sich irgendjemand meinetwegen umbringt. Schon gar nicht du. Und Bhreac ist es noch viel weniger wert. Wie konntest du bloß alles aufgeben wollen?“
    Nun wurde Far ärgerlich und wischte Songlians Hände beiseite.
    „Aufgeben? Du warst es schließlich, der uns aufgegeben hat“, zischte er. „Für dich gibt es immer bloß Ich. Hast du dich ein einziges Mal gefragt, wie ich mich in den letzten Monaten gefühlt habe? Oder welchen Schlag du mir damit versetzt, wenn du mit allen außer mir Kontakt hältst? Du willst nicht verletzt werden, Songlian Walker, aber auf anderer Leute Gefühlen kannst du getrost herumtrampeln.“ Mit einem Ruck drehte ihm Far mit geballten Fäusten den Rücken zu. Songlian schwieg betreten und starrte auf Fars angespannten Rücken. Sein Liebster hatte recht. Aber es war nicht gerade einfach, sich seine Fehler einzugestehen.
    „Deswegen bringt man sich nicht gleich um“, sagte er schließlich kläglich. Fars Schultern sanken müde herab.
    „Verstehst du das denn nicht, Song? Ich kann ohne dich nicht mehr sein. Wegen dir bin ich eine ziemlich schwule Beziehung eingegangen. Wegen dir habe ich mich mit meinem Schicksal als Vampir angefreundet. Wegen dir habe ich Bhreac und Cailean in Moskau ertragen. Wegen dir bin ich nach Frankreich gekommen. Alles wegen dir. Und du versuchst nicht einmal mich zu verstehen. Manchmal habe ich das Gefühl, du liebst mich nur als Sexspielzeug.“
    „Beim Blut, Far! Rede dir nicht diesen Unsinn ein.“ Songlian zog ihn zu sich herum und drängte sich in seine Arme. „Du hast recht, ich bin ein verdammter Egoist. Und dieser Egoist liebt dich wirklich und nicht, weil ich dauernd mit dir ins Bett will. Ich war gekränkt, verletzt und eifersüchtig. Das ist keine Entschuldigung dafür, dass ich dich habe sitzen lassen, das ist mir klar. Ich hatte dir helfen wollen, mit dir reden … Ich hätte hartnäckiger sein sollen. Aber du hast mich ständig abgeblockt.“
    Far seufzte und stützte sein Kinn auf Songlians Scheitel. „Wir machen es einfach zukünftig besser, okay?“
    Songlian nickte und schmiegte sich an Fars Schulter.
    „Ich war so lange allein.“ Er seufzte, bevor er fortfuhr: „So viele Jahrhunderte. Da muss ich erst lernen, wie man sich in einer Beziehung verhält. Leider scheine ich nicht unbedingt lernfähig zu sein, mo chroí.“
    „Ich bin ja ebenfalls nicht leicht zu händeln“, gab Far zu und zog Songlian fester an sich.
    „Die schöne Hayabusa“, sagte Songlian schließlich bedauernd. „Du hast so sehr an diese Maschine gehangen.“
    „An dir hänge ich mehr“, murmelte Far.
    „Und was ist mit der Katze, die in der Zeitung erwähnt wurde?“
    „Die heißt Miss Y und leistet unserem Kater Gesellschaft.“
    „Was Namen angeht, hast du keine große Fantasie, Baxter.“
    „Richtig, meine Fantasie lebe ich lieber an dir aus.“ Far hob Songlians Gesicht an und küsste ihn.

 
     
    ***
     
    Den restlichen Tag verbrachten sie relaxend am Pool oder beim Kartenspiel auf der Terrasse. Jonathan und Mathis lieferten sich eine zweite spannende Partie Schach, die bis zum Abend dauerte und mit einem Remis endete. Im Anschluss an ihr Spiel teilten sie sich eine Flasche Rotwein und waren bald in eine angeregte Diskussion verstrickt. Songlian war erleichtert, dass Mathis sein Unbehagen gegenüber den Officern nach und nach ablegte und offensichtlich sogar Gefallen an dem klugen Jonathan fand.
    „Was wird jetzt aus unserem Betriebsausflug zu Ooghi?“, wollte Far wissen. Er bemühte sich verzweifelt Songlian zu liebkosen, ohne dass einer der Freunde es mitbekam.
    „Ich habe immer noch kein gutes Gefühl bei der Sache“, murmelte Songlian und schob sich verstohlen näher zu Far.
    „Selbst wenn wir die Angelegenheit nicht mehr allein durchziehen müssen?“
    „Ooghi wird ebenfalls nicht alleine zum Treffpunkt kommen.“
    „Gibt es an dem Treffpunkt Versteckmöglichkeiten?“ erkundigte sich Far. Sein Zeigefinger zog sanfte Kreise auf Songlians

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