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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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offerierte Bhreac ein perfektes Pokerface. Achselzuckend forderte er ihn auf: „Nur zu!“
     
     
    Jonathan und Harry waren in der Nähe des Hügels zurückgeblieben. Mit dem Notebook auf dem Schoß hatte Jonathan die Partner über die Sender auf dem Bildschirm, sodass sie im Notfall handeln konnten. Cooper und Joey waren dagegen mit Songlian und Far vorsichtig hinter Jayden und Mathis hergeschlichen, um rasch festzustellen, dass sich bis auf die drei Personen auf der Hügelkuppe zum Glück keine weiteren Leute in der Nähe befanden. Daher konnten sie sich unbemerkt in der Nähe von Jayden und Mathis im Gesträuch verbergen. Leider befanden sie sich zu weit von ihren Freunden und von Ooghis Leuten entfernt, um von dem Gespräch mehr als einzelne Wortfetzen verstehen zu können. Als sich Ooghis zweiter Begleiter umwandte und sich als Bhreac entpuppte, wurde Far sichtlich blasser und Songlian deutlich wütender. Far ließ mit einem röchelnden Laut seine DV8 sinken, mit der er Ooghi bereits im Visier gehabt hatte.
    „Scheiße! Was macht der denn hier?“, wisperte Cooper beinahe lautlos, denn er erkannte Bhreac ebenfalls.
    Songlian legte einen Finger auf die Lippen und fasste dann nach Fars Hand, die er sanft und beruhigend drückte. Sein Freund lag wie gelähmt neben ihm am Boden und starrte zu Bhreac hinüber.
    Ich wusste, dass es Probleme geben würde, dachte Songlian und zog eine Grimasse. Beim Blut! Irgendwie habe ich es gewusst.
    „Was nun?“, flüsterte Joey, dem die Situation auch nicht gerade gefiel.
    „Abwarten“, formten Songlians Lippen. Eigentlich hatte er gehofft, Ooghi gleich heute und hier zur Strecke zu bringen. Bhreacs Anwesenheit machte ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung. Sie verfolgten gebannt, wie sich Mathis trotzig vor Bhreac aufbaute und Songlians Bruder eine konzentrierte Miene aufsetzte. Songlian ahnte Böses. Im nächsten Moment zuckte Far neben ihm heftig zusammen. Seine Hand löste sich mit einem Ruck aus Songlians Griff. Er sah seinen Freund von der Seite aus an und stellte erschrocken fest, dass sich Fars graue Augen unnatürlich geweitet hatten. Da fing er Bruchstücke eines scharfen mentalen Befehls auf. Schon wollte sich Far erheben, als sich Songlians Finger in seine Kleider krallten und ihn wieder niederrissen.
    „Beim Blut! Haltet ihn fest“, raunte er den beiden Freunden zu, die gar nicht begriffen, was in diesen Moment geschah.
    „Haltet ihn um jeden Preis fest!“
    Obwohl sich Far wehrte, wurde er zu Boden gedrückt. Bhreacs vampirischen Kräften war er einfach nicht gewachsen und so zwang ihn dessen starker mentaler Wille, seinem Befehl Folge zu leisten. Far knurrte wütend, weil er sich nicht von seinen Freunden befreien konnte. Seine Pupillen verzogen sich zu Schlitzen und seine Fangzähne brachen hervor. Unversehens schnappte er nach Cooper, der von Songlian gerade noch rechtzeitig zur Seite geschubst wurde. So zerrissen die scharfen Reißzähne lediglich Coopers Hemd, was dem ein überraschtes Grunzen entlockte. Songlian warf sich quer über Fars Rücken und zischte: „Haltet seine Arme und Beine. Er darf auf keinen Fall fort!“
    Es war ein stummer, verzweifelter Kampf, denn Far versuchte mit aller Gewalt seine Freunde abzuschütteln. Erst nach einer ganzen Weile gab er keuchend nach und blieb still liegen. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Songlian warf einen Blick zu Bhreac hinüber, der sich erneut Mathis und Jayden zugewandt hatte und mit ihnen sprach.
    „Alles okay?“, hauchte Songlian Far ins Ohr. Der zitterte am ganzen Leib, nickte aber mit schmerzverzerrtem Gesicht. Songlian konnte sich gut vorstellen, unter welchen Kopfschmerzen Far nun litt.
    „Ihr könnt loslassen“, gab er Cooper und Joey Entwarnung.
     
     
    Demonstrativ schaute sich Mathis um.
    „Komisch, kein Far. Lassen deine Kräfte nach oder hast du dich doch geirrt, Bhreac? Quelle honte. – Was für eine Blamage.“
    Bhreac schaute ihn säuerlich an. Schließlich fuhr er Jayden schroff an: „Bist du weiterhin an den Waffen interessiert?“
    Der zögerte sichtlich.
    „Nachdem ich mittlerweile weiß, dass du der Lieferant bist?“ Jayden zuckte mit den Schultern. Aus schmalen Augen betrachtete er den Vampir ablehnend.
    „Du hast versucht meinen Bruder fertigzumachen, Blutsauger. Und nicht nur einmal.“
    „Woher willst du sonst deine Waffen für die Nachtwölfe beziehen?“
    „Es gibt andere Händler, die vertrauenswürdiger sind“, sagte Jayden scheinbar leichthin.

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