Song of Blood (German Edition)
bekam. Verdammt, dieses Treffen lief bereits gleich zu Anfang aus dem Ruder. Zu Jaydens Erleichterung überwand Mathis seine Überraschung schnell. Sein Gesicht nahm einen normalen Ausdruck an, die Fangzähne verschwanden.
„Monsieur Walker“, sagte Mathis steif und deutete ein grüßendes Nicken an. Als er den Namen hörte, zuckte dieses Mal Jayden vor Überraschung zusammen. Abschätzend musterte er den Mann, der ein Bruder von Songlian sein musste.
„Wenn du dich hier befindest, sind So-lian und Far ebenfalls in der Nähe, nicht wahr?“, fragte Songlians Bruder mit lauernder Stimme.
„Bist du Bhreac oder Lorcan?“, erkundigte sich Jayden demonstrativ freundlich und brachte sich damit in das Gespräch zurück. Der kühle Blick aus den kastanienbraunen Augen traf ihn und beinahe hätte Jayden einen Schritt zurückgetan. Im Gegensatz zu Mathis strömte dieser Vampir regelrecht Boshaftigkeit aus.
„Ich bin Bhreac, Nachtwolf“, zischte Songlians Bruder und verzog das Gesicht zu etwas, das sowohl ein Lächeln, als auch eine Drohung hätte sein können. Bhreac! Ausgerechnet der. Jayden spürte tiefen Groll in sich aufsteigen. Dies war also der Vampir, der Ice aus Irland entführt hatte und für den Bruch zwischen Songlian und seinem Bruder verantwortlich war. Und für etliche weitere belastende unausgesprochene Dinge. Zum Teufel! Wie hatte Ice diesen Mann in seiner Nähe ertragen können?
„Ich will Songlian sprechen“, forderte Bhreac jetzt. „Oder Florean, wie Monsieur Rozier da ihn nennt.“ Er deutete auf Mathis, der mit schmalen Augen neben dem Nachtwolf stand.
„Er ist nicht hier“, behauptete Jayden, ehe Mathis antworten konnte. Ooghi wandte sich aufgebracht an Bhreac, doch ehe er den Mund auftun konnte, winkte der bereits ab.
„Mein Geschäftspartner hier hat Songlian gesehen“, stellte er sachlich fest. „Also erzähl mir nicht, dass mein Bruder nicht hier ist. Mein Bruder und sein Schätzchen.“ Bhreac starrte Jayden herausfordernd an.
„Sacrebleu, du hast hier gar nichts zu verlangen, Bhreac. Trotzdem will ich dir sagen, dass sich Florean mit Far in seiner Villa befindet. Mon ami hier besucht sie zur Zeit, wir kamen auf seine Differenzen mit einigen anderen Gangs zu sprechen und da fiel mir Skender Vale ein.“ Zu Jaydens Erleichterung ergriff Mathis das Wort. Seine Stimme klang mittlerweile wieder fest und sicher.
„Es ist daher nicht verwunderlich, dass dieser Typ Florean und Far hier trifft. Allerdings hat Florean gar nicht erwähnt, dass er hier einem Bekannten begegnet ist. Falls Monsieur Carter mit meinen Freunden bekannt ist?“ Fragend wandte sich Mathis an den Dämonen.
Jayden begriff, dass Mathis weiterhin zu verschleiern versuchte, dass seinen Freunden die Identität hinter der Michael-Carter-Maske bekannt war. Bhreac und Ooghi wechselten miteinander einen Blick, den Jayden allerdings nicht deuten konnte.
„Außerdem hängt sich Florean nicht in Jaydens Geschäfte hinein. Oder hältst du deinen Bruder für jemanden, der sich für illegale Waffengeschäfte einsetzt?“, wollte Mathis spöttisch wissen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Aber du tust es, was?“, fragte Bhreac wenig überzeugt zurück. Mathis zog lediglich eine Augenbraue empor und Jayden stellte überrascht fest, dass Bhreac darauf sofort mit einer entschuldigenden Geste reagierte.
„Jayden ist ein Freund von Far. Daher habe ich gegen gewisse Gefälligkeiten eingewilligt, die Nachtwölfe aufzurüsten. Hast du etwa ein Problem damit, Bhreac? Und wieso bist du überhaupt hier?“
„Er ist der dicke Fisch hinter Skender Vale“, sagte Jayden, der die Verbindung zwischen den beiden Männern erriet. „Nicht wahr, Bhreac? Du hast schließlich Beziehungen zu den Waffenhändlern in Russland.“
Bhreac nickte anerkennend.
„Schlaues Bürschchen“, sagte er leise und fuhr an Mathis gewandt fort: „Bei allem Respekt dir gegenüber, ich weiß durchaus, dass Songlian und Far hier sind. Ich kann sie fühlen, Rozier.“
Mathis schnaubte bloß verächtlich. „Das wird meine Präsenz sein. Mach dich nicht lächerlich, Bhreac.“
Prüfend sah Songlians Bruder den unschuldig wirkenden Vampir an.
„Es gibt eine Möglichkeit, um die Wahrheit herauszufinden, Mathis“, sagte er langsam.
„Ah oui? Und welche?“ Mathis zeigte sich interessiert.
„Far hat mein Blut getrunken. Es wird mir ein Leichtes sein, ihn zu rufen“, sagte Bhreac süffisant.
Mathis blieb nach außen hin gelassen und
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